Eintracht Oranienburg - FC Schönberg 95 1:4

  • Ohne Probleme in Oranienburg


    Selten wirkte Schönbergs Trainer Christian Schreier so entspannt, wie vor dem Spiel beim abgeschlagenen Tabellenletzten Eintracht Oranienburg. Levent Demiray fehlte zwar verletzungsbedingt und auch Oleg Golovan wurde nicht rechtzeitig wieder fit, aber ansonsten waren alle Mann gesund und munter an Bord. Als dann auch noch Enrico Neitzel gleich in der 2. Minute eine Koch-Ecke über die Torlinie köpfte, schien alles so zu laufen, wie es eigentlich alle erwartet hatten. Oranienburg wirkte aber keineswegs schockiert. Nach vorn lief für die Hausherren im Grunde gar nichts, aber hinten wehrten sie sich nach Kräften. So hatte der haushohe Favorit, der das Hinspiel 9:0 gewann, doch einige Mühe, dass massive Abwehrbollwerk zu knacken. Trotzdem ergaben sich gute Chancen. Hendrik Völzke traf den Ball nicht richtig (15.), Ronny Tetzlaff verzog (33.) und Enrico Neitzel rutschte das Leder über den Scheitel (34.). Die beste Möglichkeit vergab Sören Warnick in der 27. Minute. Aus 2m Entfernung jagte er den Ball unter Bedrängnis über die Latte des leeren Tors. 5 Minuten vor Ende der ersten Hälfte ertönte bei einer unübersichtlichen Situation im Oranienburger Strafraum ein Schiedsrichterpfiff. Meine erste Vermutung "Torwartbehinderung im 5m-Raum" war nicht richtig, wie ein Blick auf den mit dem Schiedsrichter diskutierenden Lars Köhler zeigte. Es gab einen Foulelfmeter, dessen Ausführung bei Sören Warnick in den gewohnt richtigen Händen bzw. Füßen lag. Nur wenig später zappelte das Leder erneut in den Maschen des Oranienburger Tores. Ronny Tetzlaff hatte sehr schön nachgesetzt und einen schon verloren geglaubten Ball über die Linie gedrückt. Dieses reguläre Tor wurde aber aus unerklärlichen Gründen nicht gegeben - vielleicht so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit, aber trotzdem sehr schade.
    Halbzeit 2 begann wie Halbzeit 1 mit einem Gästetor. Auch hier war eine von Michael Koch getretene Ecke der Ausgangspunkt und es war wieder ein Kopfballtor. Nur der Torschütze hieß diesmal Christian Urgast. Zwischenzeitlich hatte auch die Eintracht durch Roger Bergmann eine Möglichkeit und dann stand wieder einmal Enrico Neitzel zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Christian Urgast hatte durch seine prima Vorarbeit dafür gesorgt, dass Schönbergs Torschütze vom Dienst nur noch den Fuß hinhalten musste und es nach einer knappen Stunde 0:4 stand. Die Gäste, die bis dahin nicht alles zeigen mussten, beschränkten sich fortan auf das Notwendigste und versuchten, das Ergebnis über die Zeit zu bringen. Das dies nicht so ganz geklappt hat, lag vor allem auch an Ivo Ziemann. Mit einem schönen Solo narrte er Schönbergs Abwehr und ließ Sven Schmidtke keine Chance. Auch Roger Bergmann kam noch gefährlich zum Schuss, fand aber in Schönbergs Torhüter seinem Meister.
    Die Pressekonferenz mit 2 Trainern, die beide auf eine erfolgreiche Bundesligakarriere als Spieler zurückblicken können, sah einen zufriedenen Christian Schreier. Ihm hätte auch ein 0:1 gereicht. Hauptsache 3 Punkte, abhaken und Sonntag ist das nächste Spiel. Aber auch Frank Rohde war nicht unglücklich. Auf Punkte hatte er sowieso nicht gehofft und ein Tor gegen den Spitzenreiter als Erfolgserlebnis für seine junge Truppe empfand er als so schlecht nun auch wieder nicht.

    Statistik


    FC Schönberg 95: Sven Schmidtke, Sven Wittfot (67. Slavomir Pocisk), Sören Warnick, Marko Riegel, Dinalo Adigo (79. Christian Radom), Hendrik Völzke, Christian Urgast, Söhren Grudzinski, Michael Koch, Enrico Neitzel, Ronny Tetzlaff (74. Thomas Haese)


    Eintracht Oranienburg: Jens Hartwig, Christian Gehrke, Stefan Lißner, Peter Schygulla, Lars Köhler, Matthias Schuster, Roger Bergmann, Hardy Feigt (63. Ronny Papenbrock), Andrej Sapon, Sascha Flemming (74. Robert Remer), Ivo Ziemann


    Tore: 0:1 Enrico Neitzel (02.), 0:2 Sören Warnick (40., FE), 0:3 Christian Urgast (48.), 0:4 Enrico Neitzel (57.), 1:4 Ivo Ziemann (63.)


    Zuschauer: 225


    Schiedsrichter: Ralf Böhm (Berlin)