Am 18. 4. 04 ging’s zum BAK und keiner wusste so richtig, was einen dort erwarten würde. Hatte man in der Hinrunde noch das legendäre 9:1 gegen VfL Halle 96 egalisiert, fuhr man nun zu einem Gegner, der sich aus dem Abstiegsbereich verabschiedet hat und selbst unseren größten Gegner, die Hertha „Amas“(kaum ein Amateurverein spielt mit so vielen Profis) besiegen konnte. Zudem ist das Traineramt bei den Berlinern seit langem mit Uli Borowka besetzt, ein Name, bei dem jeder sofort an den zukünftigen Deutschen Meister denken muss…
Angekommen auf der Sportanlage – wer macht sich bei so einem Titel heute noch Gedanken? – Lüderitzstrasse, wurde mir die Betitelung erst einmal so richtig bewusst. Man hatte auf jeden Fall eine gute Übersicht. Stand man hinter dem einen Tor, konnte man noch gut die Augenfarbe des Torhüters gegenüber erkennen. Geschossen werden konnte also aus allen Positionen und die Gefahr sich „platt“ - zu laufen bestand zu keinem Zeitpunkt. Wurde hier früher Tennis gespielt? Egal, eigentlich sollte ein Spielfeld ja mindestens 90 m Länge haben. Sei’s drum – der Berliner AK ist also ein heißer Tipp für alte BuLi-Profis, denen es im Katar zu sonnig ist, die aber trotz allem noch ein paar Jährchen dranhängen wollen.
Zum Spiel:
Da sich, aufgrund der Kompaktheit des Spielfeldes, alle ein wenig näher kamen( ob Tel.-Nummern ausgetauscht wurden, ist der Redaktion nicht bekannt) wirkte alles zu Beginn der Partie wieder einmal ziemlich ungeordnet, dafür ging’s aber gleich richtig los. Noch bevor sich die Fans richtig auf das Spiel einstellen konnten, bekam Sebastian Rauch den ersten Ball aufs Tor. Er war aber im Gegensatz zu vielen der Mitgereisten hellwach und parierte das Ding sauber. In der 4. Minute dann die erste Chance für die Blau-Weißen. Pantios kommt im Strafraum an den Ball und zieht im Fallen das Leder nur knapp links am Gehäuse vorbei. Spätestens zu diesem Zeitpunkt nahmen auch die letzten der fast 500 Babelsberger Fans Kontakt zum Spiel auf. Der Support war, so glaube ich, in Ordnung – ich stand aber auch im Eruptionszentrum oder vielmehr neben diesem Zentrum(Kuhlke)… In der Folgezeit gab’s einige Chancen. So kam z.B. Röfte im Strafraum in der 6. Minute nach Vorarbeit von Pantios nicht mehr an den Ball – kurz darauf wurde ein Fernschuss von der Mittellinie(oder wahlweise auch aus 35-40m) gefährlich. Wieder nur eine Minute später fliegt eine Flanke an die Latte, bei der die vorangegangene Abwehrarbeit etwas zu Wünschen übrig ließ. Der Ball kam wieder ins Feld, genutzt hat’s dem BAK nichts. Eine Babelsberger Ballstafette über 6 Stationen sahen wir dann in der 13. Minute, wirklich schön, nur der Abschluss hielt mit dem vorher Gezeigtem nicht mit. Patrick Moritz, der mir von Spiel zu Spiel wieder besser gefällt – er findet kontinuierlich zur Form der ersten Halbserie zurück – zeigte einen Augenblick später, oder einen Spielzug danach wie es gehen kann. Mit einem Lupfer und der Ballverlagerung von rechts auf links lässt er zwei BÄK-ker stehen, zieht ab, so dass der Ball gerade noch zur Ecke gelenkt werden kann. Diese brachte nichts. Es folgten zwei Tormöglichkeiten durch Kostas und in der 35. Minute der wunderschöne 18 Saisontreffer unseres Ex-Rostockers und Fußballgott’s Enrico Röver. Einen cross geschlagenen Ball von der Mittellinie verlängert Kostas im Strafraum durch gewonnenes Kopfballduell auf Röfte, der mit der Hacke, einige wollen auch den Außenrist gesehen haben, den Ball am Keeper vorbei, im Kasten unterbringt. Babelsberg EINS, BAK 07 NUUUULLLLL, viel zu viel, sch…(das war wirklich ein Ausrutscher) äh sympathischer Verein, hallte es, intoniert durch Chrischan, über den Platz! Bis zur Pause folgten ein paar Ecken hüben wie drüben(so weit war es ja nicht…) ein schöner Volleykracher durch Pantios, hauchdünn am Tor vorbei und kurz vorm Pausentee hätte Ogette noch den Gleichstand wieder herstellen können. Er bekam eine Flanke auf den Kopf, freistehend aus 4 m spielt er den Ball sehr schön als Aufsetzer zur Freude der mitgefahrenen Mehrheit wenige cm am Tor vorbei. Ich sah das Ding schon im Netz zappeln… So blieb's nur ne Randnotiz – Pause.
War Babelsberg in Hälfte eins noch überlegen, so kamen die Gastgeber in der zweiten Hälfte besser ins Spiel. Unter ihnen der Ex-Babelsberger Cem Efe, der zwar gefeiert wurde, aber zu unserem Glück das Spiel letztendlich auch nicht kippen konnte. Hälfte zwei war also ausgeglichen, Babelsberg verlegte sich mehr aufs verteidigen, Torchancen blieben Mangelware. Einige gab’s aber doch. Z.B. machte Mustafa Turgut durch Freistöße auf sich aufmerksam, mit Sebastian Rauch hatten wir aber jeweils den Meister der Schüsse auf unserer Seite. Auch El Capitano Patrick M. zeigte noch einmal sein Können indem wiederum zwei BAK’ler aussteigen lässt, den Ball zudem am Keeper vorbeispielt, leider zeigte jedoch das Tor ebenfalls keine Aufnahmebereitschaft für das Runde. Die letzte wirklich schöne Einschussmöglichkeit hatte Nulldrei in der 79. Minute, als abermals der Kapitän einen Ball von rechts flankt, welcher durch Denis Novacic mit dem Kopf zurück auf Martin Neumann gelegt wird – der Schuss mit links geht jedoch rechts am Gehäuse vorbei. Der BAK hatte auch noch Chancen, wirklich Erwähnenswertes war aber nicht dabei, oder ich habe es einfach verdrängt.
Fazit: Ein Spiel ohne große Glanzlichter und anderweitige Zwischenfälle, das weiterhin den Ausgang in der Nordostoberliga Staffel Nord offen hält. In meinen Augen ein verdienter Sieg, wenn auch knapp! Die Formkurve der meisten Nulldreier zeigt weiter nach oben und nächste Woche sollte gg. den BSC Süd 05 weiterhin Selbstvertrauen gesammelt werden, um am 2. Mai den Herthis allein durch die breite Brust Angst einflössen zu können!
SV Babelsberg 03: Rauch; Warnick, Benthin, Bengs; Novacic, Lücke, Löhr (71. Kindt), P. Moritz, Neumann; Pantios, Röver (84. Lau)
Berliner AK 07: Acar; Ogette, Mostarac(46. Midzaiti), Glavas, Veremci, Dogan(74. Tahmaz), Efe, Sliskovic, Yörük, Turgut, Kljaic(74. Doumbia)
gelbe Karten: Yörük, Turgut – Löhr
rote Karten: -
Schiedsrichter: Marcel Bartsch(Marnitz)
Zuschauer: off. 695 ( ca. 480 Babelsberger)