Ob des Bezugs zur ersten Ausgabe des Magazins, möchte ich diesen Bericht nicht in der Bezirksklassen-Rubrik versauern lassen.
Individuelle Klasse macht häufig den Unterschied aus. Erst recht in den unteren Ligen. So gesehen am Samstag beim Leipziger Traditionsverein Fortuna 1902. Der Könner: Daniel Fleißner. Sein Umgang mit dem Ball hob sich wohltuend von der Mehrzahl seiner Mit- und Gegenspieler ab. Folgerichtig blieben ihm auch die Tore vorbehalten. Das schönste war ein Freistoß aus 20 Metern: der Ball knallt an die Lattenunterkante, von dort auf die Linie, wieder an die Latte und schließlich ins Tor. Nicht nur die Zuschauer, sondern auch der häufig indisponierte Schlußmann schauten bewundernd zu. Das 1:0 erzielte der Held des Tages aus Nahdistanz ins linke Eck, vorausgegangen war eine kurze Täuschung des Torwarts. Auch schön anzusehen. Fleißner hätte aus besten Positionen noch weitere Tore köpfen oder schießen können, aber so blieb es beim viel zu niedrigen 2:0.
Aktiver Support wurde von fünf Fortunen auf der uralten Tribüne geliefert. Mit (für die 7. Liga) extrem vielen Gesängen, sieben Fahnen/Doppelhaltern und etwas Pyrotechnik. Sonst trotzen weitere 100 (geschätzte) Zuschauer der Kälte und den Schneeschauern. Eine Bockwurst kann für 1,10 EURO vertilgt werden und der Kassenmann verlangt 2 bzw. 1 EURO (ermäßigt) für den Besuch im Fortuna-Stadion. Leider gibt es keine vernünftigen Eintrittskarten.
Das reine Fußballstadion im Stadtteil Paunsdorf ist komplett von einem grasbewachsenen Wall umgeben. Die in den 20 Jahren erbaute Tribüne macht einen historisch-verwitterten Eindruck. Hoffentlich kommt die Sanierung dem Abriß zuvor. Auf der Gegenseite kann sich der Bezirksklassen-Fan auf zwei Sitzplatzreihen niederlassen, die sind bestückt mit Sitzschalen aus dem alten Zentralstadion.