Generalprobe misslungen
Das Spiel
In der ersten Halbzeit klare optische Überlegenheit von Chemie, mit einigen sehr schönen Spielzügen. Die meisten wurden aber mit kleineren Mängeln in der Abspielgenauigkeit oder bei der Ballannahme zunichte gemacht. Kurz vor der Pause konnte einer der schönsten Angriffe dann doch noch mit dem verdienten Tor gekrönt werden: Neuzugang Falk wurde mit einer mustergültigen Flanke angespielt und der hatte die Nerven und das Können völlig freistehend den Ball über den Keeper zu heben.
Die zweite Halbzeit zeigte dann, dass eine Vielzahl von kapitalen Abwehrschnitzern einfach zu einem Gegentor führen muss. Am besten mit einem Eigentor, so gelungen Piet Schönberg, der einen Eckball des FCA unglücklich verlängerte. Schon in der ersten Halbzeit brüllte Trainer Pleß, für das ganze Stadion hörbar, seine Hintermannschaft kräftig zusammen. Umsonst, denn schon zehn Minuten später köpfte ein Augsburger den Ball ins Leutzscher Tor. Danach folgte ein wenig koordiniertes Spiel auf das Augsburger Tor, aber außer einem halbwegs gefährlichen Schuss von Kanitz kam nichts dabei heraus. Dem Pfosten und Torwart Rechner ist es zu verdanken, dass der Sieg der Schwaben (so hat es mir der Stadionsprecher beigebracht) nicht noch höher ausgefallen ist. Die nächsten drei Pflichtspiele werden die Richtung (Oberliga oder Verbleib in der Regionalliga) vorgeben. Wird gegen die direkten Konkurrenten aus Gelsenkirchen und Münster nicht gewonnen bzw. gegen Dortmund nicht gepunktet, sieht es zappenduster aus.
Das Umfeld
Wie sagte der auch sonst etwas putzige Stadionsprecher so schön: „geschätzte 743 Zuschauer im Alfred-Kunze-Sportpark“. Drei davon haben den weiten Weg aus Augsburg nicht gescheut und mit einem gelegentlichen „Heja Heja Heja FCA“ ihre Lieblinge angefeuert. Die grün-weißen mit seltenen Sprechchören. Spannender war da schon das Polizeiaufgebot: ca. ein Dutzend Mannschaftswagen und ein unablässig kreisender Polizeihubschrauber(!). Gerüchte, dass Fans des VfP (Verein für Pflichtfreundschaftsspiele) eine Demo „Gegen das zeitgleiche Austragen von Freundschaftsspielen im Raum Leipzig“ geplant hatten, haben sich allerdings nicht bewahrheitet. Ach ja, vielen Dank an den Grillmeister, der mir nach Spielende noch eine Roster (thür. für Bratwurst) gratis in die Hand gedrückt hat. Was so ein hungriger Studentenblick alles bewirken kann!
Die Tore
1:0 Falk (44.)
1:1 Schönberg (48. Eigentor)
1:2 Sbordone (60.)