Bfv-Futsal-Sommerturnier

Das nun turnusmäßige BFV-Futsal-Sommerturnier dient mehreren guten Zwecken. Als Lückenfüller in der Saisonpause, räumt es den Mannschaften die Möglichkeit zum Kräftemessen gegen die Teams aus den anderen Spielklassen und zum Testen eventueller Neuverpflichtungen ein, die Spieler können sich dem breiterem Publikum präsentieren und gegebenenfalls einen oder anderen individuellen Preis gewinnen, die Scouts halten nach potentiellen Neuzugängen Ausschau, die Teammanager beobachten neugierig, ob und wie sich die Gegner verstärkt haben.
Zum diesjährigen Wettbewerb versammelten sich in der Halle am Steinplatz sechs Berliner Futsalteams, zu welchen sich ein regionaler und einer überregionaler Gast gesellten. Bei den Letzteren handelte es sich um ein recht junges und vom Ex-Hertha 06-Torwart Dominik Jung geleitetes Team von Hannover96, das mit einem 11-Mann-Kader in der Hauptstadt eintraf. Was den Jungs ehemaligen Verein Hertha 06 anbetrifft, so fielen bei den Charlottenburgern neben den bekannten Namen drei potentielle Neuzugänge Kapucu, Güngörmus und Richter auf. Der BSC Eintracht Südring verstärkte, wie schon oft während der Saison seine Offensive mit Roland Umoru aus dem Team 2. Neuenhagen trat dagegen mit einem etwas abgespeckten Kader an. Das neue Gesicht in den Reihen der „Rot-Weißen“ war die Nummer 11 Roberto Rinaldi. Der andere Regionalligist FK Srbija in der Abwesenheit seiner Torhüter Topal und Werner griff ganz tief in die Trickkiste und holte einen Veteranen, und zwar den Ex-Profi-Keeper, den 59-jährigen Zoran Nikitovic hervor. Das Team von Achtzehnvierundneunzig schickte das komplette Aufgebot seiner zweiten Mannschaft auf das Parkett. Auch hier machte sich ein Neuzugang auf sich aufmerksam: Etienne Haase, der noch vor kurzem für die Reinickendorfer Füchse kickte, streifte sich das schwarze Trikot über. Dafür konnte der Hinrunden-Meister der Berlin-Liga seinen Führungsspieler Anton Griethe an Berlin All-Stars entbehren. Die „Sternchen“ hatten außer Griethe die Vertreter aus drei weiteren Berliner Klubs im Kader: die gesamte Offensiv-Power von Beach United in Person von Eryigit, Kalixto, B. Dinc und Cicek, Sanid Sejdic vom FC Liria, den Reinickendorfer Karasu sowie wenig in der Berliner Futsalszene bekannten Aydin und Duarte. Auch in der Spielerliste von kurzfristig für das Turnier zurückgemeldeten Berlin City Futsal fanden sich neben den „üblichen Verdächtigen“ die einstigen Spieler der Reinickendorfer Füchse – die dreiköpfige Schöffel-Fraktion gehörte ab jetzt dem Kader der „Stadtkicker“ an.
Aufgrund der oben beschriebenen Transfers und Kaderrotationen war es recht schwierig vorm Beginn des Wettbewerbs einen klaren Favoriten zu benennen. Spannend blieb es auch im weiteren Turnierverlauf bis zum Schlusspfiff im Pokalfinale.
Gruppe A
Das Eröffnungsspiel des Wettbewerbs fand in der Gruppe A zwischen dem FC Neuenhagen und dem BSC Eintracht Südring statt. Die leicht favorisierten Brandenburger ging recht früh durch das Tor von L. Sopa in Führung. Im weiteren Verlauf der Partie hatte der Regionalligist deutlich mehr Spielanteile und wusste mit seinem ausgeklügelten Kombinationsspiel zu überzeugen. Die spielerische Dominanz von Rot-Weiß resultierte in den Treffer von Rinaldi zum 2:0. Minuten später schöpften die Kreuzberger das Foul-Limit aus, und Fabian Schulz traf per 10-Meter-Strafstoß aus zum 3:0. Südring schaffte noch Sekunden vor der Sirene den Anschluss durch Barroso, konnte aber zur keiner Zeit den Sieg von Neuenhagen ernsthaft gefährden.
Im zweiten Spiel dieser Gruppe konnte der CFC Hertha 06 einen minimalistischen Sieg gegen die Gäste aus Hannover einfahren. Das einzige Tor in der Partie erzielte Gündüzer. Das Spiel der Hannoveraner vermittelte einen etwas rohen und unvollendeten Eindruck, so dass der Schlussmann von Hertha 06 Al Birkdar kaum gefordert wurde. Hertha 06 kontrollierte über weite Strecken das Geschehen auf dem Feld und verteidigte die Führung und die wichtigen 3 Punkte souverän bis zur Schlusssirene.
Auch im ihrem zweiten Spiel gegen Eintracht Südring schafften die Charlottenburger ihren Kasten sauber zu halten. Diesmal musste jedoch ihre Offensive ebenfalls leer ausgehen. Gemäß der Tradition in den Begegnungen zwischen diesen beiden Teams, war das Spiel von einem unnachgiebig harten aber fairen Kampf geprägt, welchem die Unterhaltung zum Opfer fallen musste. Die Partie endete torlos. Der gewonnene Punkt verschaffte den Herthanern eine bessere Ausgangslage vor dem letzten Match gegen den FC Neuenhagen. Die Eintracht brachte sich dagegen in eine ziemlich unkomfortable Situation, in welcher die Mannschaft nicht mehr alle Fäden in der Hand hatte und unter anderem vom Ergebnis zwischen Neuenhagen und Hertha 06 abhängig war, denn…
..der FC Neuenhagen sicherte mit einem 2:0-Sieg gegen Hannover für sich das Weiterkommen. Der Doppeltorschütze hieß Fabian Schulz, der bei seinen beiden Toren aus der Distanz den Torwart Sahen überrascht hatte. Sein erster Treffer hämmerte die Nummer 13 fast von der Mittellinie in den Dreiangel. Beim zweiten Tor nutzte Schulz das Durcheinander vor dem gegnerischen Strafraum und zog ab, so dass der Keeper von Hannover96 nicht mehr rechtzeitig reagieren konnte. Mit 6 Punkten aus 2 Begegnungen konnten nun die Brandenburger der Partie gegen Hertha 06 entgegenblicken.
Nach dem Anpfiff der Begegnung zwischen dem CFC Hertha 06 und dem FC Neuenhagen entstand bei den Zuschauern der Eindruck, dass die Teams stillschweigend einen Nicht-Angriffs-Pakt unterzeichnet hätten, denn für die beiden Seiten wäre das Unentschieden ein zufriedenstellendes Ergebnis. Die gesamte Mannschaft von Hertha 06 postierte sich vor dem eigenen Tor, während Neuenhagen mit seinem kompletten Team (Torwart Göde ging auch mit nach vorne) den Ball minutenlang ohne einen Abschlussversuch hin und her passte. Es dauerte die ganzen 4 Minuten bis die „Erdmännchen“ aus der eigenen Hälfte heraus und den Ballbesitz gewinnen konnten. Danach sahen die Zuschauer eine ausgeglichene Partie allerdings ohne nennenswerte Chancen. Alles deutete auf ein torloses Remis als plötzlich 3 Sekunden vor Schluss aus heiterem Himmel das Tor für Hertha 06 fiel. Gündüzer spielte aus eigener Hälfte heraus einen langen Pass auf Tüzen, der aus dem nichts vor dem gegnerischen Kasten auftauchte und den Ball Volley mit der Hacke am überraschten Göde vorbei ins Netz beförderte. Mit diesem wahrscheinlich schönsten Tor des Turniers sicherte sich der Verein aus Charlottenburg den ersten Tabellenplatz und machte die schwindenden Hoffnungen auf von Eintracht Südring auf das Halbfinale endgültig zunichte.
Im letzten Spiel der Gruppe A, in dem es um nichts mehr ging, bezwangen die Kreuzberger Hannover 96 mit ebenfalls 1:0. Noch vor dem Rückstand hatten die Gäste zwei reelle Chance das erste Tor im Turnier zu erzielen, die sie jedoch liegen ließen. Die Abrechnung dafür kam recht schnell durch den Treffer von Barroso. Eintracht Südring belegte in der Endkonstellation den Platz 3 und sollte nun im Spiel um Platz 5 auf den Drittplatzierten der Gruppe B treffen.Bahadur

seemonster · 15. Juli 2017

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Gruppe B
In der Gegensatz zu der Gruppe A, in der die Halbfinalisten sich bereits nach 2 Spielen andeuteten, war die Situation in der Gruppe bis zum Schluss unklar, denn jedes Team hatte nach 2 Partien jeweils einen Sieg und eine Niederlage.
Die erste Paarung der Gruppe, die sich gegenüber stand bestand aus Achtzehnvierundneunzig und Berlin All Stars. Das Spiel verlief vorerst nach einem erwarteten Szenario, nach welchem der frischgebackene Hinrundenmeister der Berlin-Liga sich respektvoll vors eigene Tor zurückzog und auf geduldig auf seine Chance wartete. Die All Stars versuchten sowohl durch das direkte Passspiel, als auch mithilfe der individuellen Stärke einzelner Spieler zum Torerfolg zu kommen, taten sich gegen die zähe Defensive des Gegners schwer. Vier Minuten vor Schluss fiel der einzige Treffer in der Partie, jedoch landete die Kugel im „falschen“ Tor – während eines der seltenen Konter seiner Mannschaft stocherte Ülker von Achtzehnvierundneunzig im Fallen den Ball ins Netz. Die „Stars“ bemühten sich verzweifelt um den Ausgleich, mussten aber einen weiteren Rückschlag einstecken – Sekunden vor Schluss flog Torwart Duarte wegen des Handspiels außerhalb des Strafraums vom Platz. Die Begegnung endete mit 1:0 für den Außenseiter – die erste Überraschung des Turniers war perfekt.
Das Team von Berlin City Futsal schien noch gar nicht richtig im Turnier angekommen zu sein, als es bereits 0:2 im Spiel gegen FK Srbija zurücklag – das Urgestein der „Serben“ Stanko Stanojev traf zweimal für den Überraschungstabellenführer der Regionalliga. Die „Stadtkicker“ wachten danach aus dem Zustand der kollektiven Lethargie auf und erarbeiteten sich im weiteren Verlauf einige gute Möglichkeiten, scheiterten aber an Nikitovic, der insgesamt eine starke Partie machte. Eine Minute vorm Ende des Spiels konnte der serbische Schlussmann bezwungen werden, als er nach dem wuchtigen „Pike“-Schuss von Heinrich den Ball in den Händen nicht festhalten konnte. Für mehr reichte aber BCF nicht die, so musste die Mannschaft mit einer Niederlage ins Turnier starten.
In der Stunde, in der der FK Srbija auf seine nächste Partie wartete, durchlebte das Team eine unerklärliche Metamorphose und stand mit einer ganz anderen Körperhaltung gegen Berlin All Stars auf dem Platz. Die Stars, die sich anscheinend den Frust der ersten Niederlage von der Seele spielten, walzten den Gegner platt und machten ihn dem Boden der Halle am Steinplatz gleich. Sechsmal klingelte es insgesamt im Gehäuse von Nikitovic – Griethe und Sejdic trafen jeweils doppelt, Karasu und Dinc gaben den Rest. Der Endstand 6:0 für die All Stars war gleichzeitig der höchste Sieg des gesamten Turniers.
Lange hielten die Kicker von Achtzehnvierundneunzig sich im Spiel gegen BCF mit mussten aber am Ende das Handtuch werfen. Das erste Tor erzielte Nico Beyer mit einem präzisen Schuss unter die Latte. Lars Schöffel erhöhte nach einer Soloaktion das auf das 2:0. Die Scorpions warfen am Ende alles nach vorne, auch der Torwart Deniz schaltete sich ein, was Robert Heinrich ausnutzte. Die Nummer 33 von Berlin City Futsal traf von seiner eigenen Hälfte in das leere Tor und besiegelte damit den souveränen Sieg seiner Mannschaft.
In den letzten Spielen war die Aufgabe jeder Mannschaft der Gruppe klar definiert – entweder siegen oder ausscheiden. Zuerst standen sich die Verlierer der beiden vorigen Spiele gegenüber. Der FK Srbija war bemüht sich für die 0:6-Blamage zu rehabilitieren und begann recht früh im Spiel Akzente zu setzen. Nevin Dokic und Ergün Kaan Oguz trafen kurz nach einander und verschafften dem Regionalligisten einen komfortablen 2:0 Vorsprung. Achtzehnvierundneunzig hatte dem nichts entgegenzusetzen und musste am Ende sogar noch einen weiteren Gegentreffer durch Lalic hinnehmen. FK Srbija siegte 3:0 und qualifizierte sich damit fürs Halbfinale, in dem es auf Hertha 06 traf.
Viel spannender fiel die Partie zwischen den All Stars und BCF aus. In der Anfangsphase hatten die Stars das Spiel dominiert und gingen verdient in Führung. Der BCF-Keeper Gunnar Schöffel streckte sich um einen hohen Pass abzufangen, konnte aber den Ball nicht mehr erreichen, der dem kleinwüchsigen Cicek auf den Kopf fiel. Der Letztere nickte die Kugel aus einem scharfen Winkel zum 1:0 ein. Das Team von Berlin City Futsal ließ die Köpfe nicht hängen und drehte die Partie. Köhler erzielte im Nachschuss den Ausgleich für Schwarz-Rot. Kurzdarauf durfte sich Robert Heinrich sich zum dritten Mal in die Torschützenliste eintragen. Natürlich waren die Stars mit dem Stande der Dinge nicht einverstanden und versuchten wieder Oberwasser in Partie zu gewinnen. Doch die Abwehr und der Schlussmann des Gegners konnten alle Gefahren neutralisieren und sich den Gruppensieg sichern.Bahadur

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