• [Blockierte Grafik: http://www.volksstimme.de/VSOBilder/fotos/VSO_1_2004/9/011016burmeister4c.jpg]Magdeburg - Bleibt er, oder bleibt er nicht? Der FCM kämpft derzeit um seinen Torhüter Jan Burmeister (22), möchte den auslaufenden Vertrag mit dem talentierten Keeper gerne verlängern - doch der zögert: Erst zwei Jahre ist Burmeister jetzt beim Club, aber seine Zeit verlief, ohne zu übertreiben, mehr als turbulent.


    Rückblick: Mitte Februar 2002 gab der damalige Nobody in der zweiten Mannschaft (Verbandsliga) sein Punktspieldebüt. Nur einen Monat später folgte die Berufung ins Regionalliga-Team und dank starker Auftritte ein echter Karrieresprung. Dann ging's steil bergab. Der FCM musste Insolvenz anmelden, zwangsabsteigen. Burmeister blieb, war beim Neuanfang in der Oberliga Hoffnungs- und Leistungsträger zugleich. 2003/2004 brachte wiederum einen Rückschlag. Der 22-Jährige stand, bedingt durch eine Beinverletzung schon am 2. Spieltag in Neugersdorf, erst dreimal im Kasten, ist nur die Nummer zwei hinter Christian Beer.


    "Natürlich ist die Situation für mich unbefriedigend, denn jeder will spielen. Ich wünsche mir, dass jetzt im Winter die Karten neu gemischt werden und ich eine erneute Chance erhalte", hofft der 22-Jährige, der jedoch ausdrücklich betont, dass er mit Beer lediglich im sportlichen Konkurrenzkampf stehe, zwischenmenschlich beide gut miteinander auskämen. Auch mit Coach Dirk Heyne ("Zwischen beiden herrscht ein gesunder Ehrgeiz. Derzeit hat Christian Beer die Nase vorn. Es ist ein Super-Gefühl, wenn man als Trainer auf zwei so starke Torhüter bauen kann.") gäbe es, so Burmeister, keinerlei Probleme. Er sieht es in gewisser Weise sogar ein, dass er momentan zuschauen muss: "Der Erfolg von zuletzt 13 ungeschlagenen Spielen in Folge gibt dem Trainer doch Recht. Anders wäre die Situation, wenn wir häufig verloren hätten."


    Doch wie die Rückrunde verläuft, weiß niemand, und Burmeister muss sich dennoch entscheiden. "Eine Frist würde ich es nicht nennen, aber wir wollen spätestens im Februar wissen, woran wir sind", fordert FCM-Präsident Ingolf Nitschke.





    Wohin der Weg Burmeisters führt, ist derzeit völlig offen. "Ich fühle mich wohl beim FCM, zumal Moral und Einstellung bei der Truppe ungebrochen sind. Es macht Riesenspaß. Und ich bin überzeugt, dass diese Mannschaft, wenn sie zusammenbleibt, noch vieles erreichen kann", glaubt der gebürtige Stralsunder. Auf der anderen Seite will er nicht auf der Reservebank versauern.


    Doch seine Zukunft hängt nicht ausschließlich vom Fußball ab. Im Gegenteil. Burmeister studiert in Magdeburg in englischer Sprache den Wirtschaftszweig "International Management and Economics" und betont: "Das Studium hat nach wie vor Vorrang, denn es ist mit das Schlimmste, was passieren kann, wenn man als Fußballer ohne irgendeinen Abschluss dasteht."


    Im Sommer ist, wenn alles glatt läuft, nach sechs Semestern für ihn Schluss ("Ich liege im Soll"). Dann dürften ihm alle Türen offenstehen. Auch das Ausland wäre ein Thema. Die besten Chancen, sich seine Dienste zu sichern, hätte wohl ein Verein, der auch eine berufliche Perspektive bietet.


    Ob das der FCM ist, bei dem er schon so viele Höhen und Tiefen miterlebt hat und mit dem er gerne den Aufstieg in die Regionalliga schaffen möchte, bleibt abzuwarten.