Eiserner Union Rückblick

  • Winterpausenzeit = Jahresrückblickzeit. Da möchte ich nicht zurückstehen und mich ebenfalls in die Riege der Zurückgucker einreihern. Teil 1 soll einen akribischen Überblick über das allgemeine Geschehen in Liga 2 geben, Teil 2 bietet eine statische Zusammenfassung des Union-Halbjahres


    Die 2. Liga 2003/04 ist schwach wie lange nicht mehr. Dem 1. FC Union Berlin ist es gelungenen, das ohnehin unter Grasnabenniveau liegende Niveau nochmals signifikant zu tunneln.


    Nach dieser gründlichen Untersuchung der Gesamtsituation folgt die Zahlenschlacht. Da ich von der ebenso sorgfältigen wie aufwändigen Analyse der Hinrunde ziemlich erschöpft bin, übergebe ich hier das Wort ..äh.. die Zahl an den Gastrechner Svenne242, der die Situation aus Unionsicht aufarbeitet:


    4 Siege (alle zu Hause), 4 Remis, 9 Niederlagen (7 davon mit nur einem Tor Unterschied)
    17:22 Tore


    => Heimtabelle: Platz 7 = 13 Punkte
    => Auswärtstabelle: Platz 18 = 3 Punkte


    Beste Torschützen:


    6 Tore - Steffen Baumgart (1371 Min.)=> trifft durchschn. alle 228 Minuten
    4 Tore - Salif Keita (1233 Min.)=> trifft durchschn. alle 308 Minuten
    2 Tore - Thomas Sobotzik (902 Min.)=> trifft durchschn. alle 451 Minuten
    1 Tor - Sreto Ristic (776 Min.)=> trifft durchschn. alle 776 Minuten


    Fair-Play-Wertung: Union Letzter!


    2 Rote, 2 Gelb-Rote und 48 Gelbe Karten
    außerdem Strafen durch Fernsehbeweis: Joppe (4 Spiele), Pätz (3 Spiele)
    Spielstrafe durch 5. Gelbe Karte: Molata, Joppe, Baumgart


    => durchschnittlich knapp alle 4 Spiele ´n Platzverweis und jedes Spiel 3 Gelbe Karten!


    Erhaltene Elfmeter: 1 (verschossen von Sobotzik gegen Aachen)
    Verursachte Elfmeter: 1


    Es lässt sich festhalten, dass Union in 17 Spielen nur einmal (in Nürnberg) dem Gegner haushoch unterlegen war. Alle anderen Spiele hätte man bei etwas Glück genauso gut gewinnen können. Andererseits gab es mit Ausnahme vom Fürthspiel kein Spiel, wo die Unioner richtig überzeugt haben und das Spiel sicher nach Hause gebracht haben.
    In Trier und Oberhausen gab es jeweils zwei fatale spielentscheidende Fehlentscheidungen des Schiedsrichters zu unseren Ungunsten.


    Fazit:


    Mannschaft wenig souverän
    - keine Linie im Spiel
    - unfaires Spiel
    - aber: durch viele Verletzte und Strafen konnte Trainer Votava nie kontinuierlich die gleiche Mannschaft aufstellen
    - Schiedsrichter entschieden oft zu unseren Ungunsten
    - Pech > Glück


    - es ist noch nicht aller Tage Abend




    Und niemals vergessen - Eisern Union

  • das ist vom "lupo" aus dem offiziellen union-forum..
    schreibt immer einen wochenrückblick, sehr gut formuliert und oft mit spitzen gegen die vereinsführung,dfl etc.

    "WORTE SIND EIN UNGÜNSTIGES MITTEL UM DIE WAHRHEIT DARZUSTELLEN." stanley kubrick

  • Zitat

    Original von Wassertrinker
    Wie hoch sind denn die Finanzprobleme die Union hat?


    Direkt Finanzprobleme kann man das nicht nennen, es sind einfach mal Schulden. Für die laufende Saison ist ausreichend Geld da, im nächsten Jahr soll aber reichlich abgespeckt werden, was auch ganz gut geht, da etliche teure Spieler den Verein verlassen werden.
    Irgendwann soll Kölmel auch mal etwas von seiner Kohle zurück bekommen, sagte unser Präsi Schlebrowski.
    Akute Probleme scheint es jedenfalls nicht zu geben.

  • @ svenne


    Was bedeutet die 242......
    2= zwei mal fast aufgestiegen :D
    4= vier mal sicher abgestiegen( vor 90ig) :D
    2= leider nur zwei Jahre 2.Bl :D



    Der BFCér sven :wink::schaf:


    ps. wir singen und wir tanzen ......
    Schmeisst euern Trainer raus sonst habe ich Recht :D

    Wer andern eine Bratwurst brät, der hat ein Bratwurstbratgerät ! :irre:

  • Wieviel Schulden oder "Altlasten" hat denn Union jetzt noch so?
    Welche "Stars" wollen sie denn abgeben? Da sind doch gar keine!
    Wenn mann mal so bedenkt welche Spieler früher mal so bei Union gespielt haben und diese in eine Aufstellung bringt hätte man bestimmt 1.Liga Niveau und würde im Uefa Cup spielen...

  • @ fünftligist :wink:


    dann müsste es aber 243 heißen :lach:
    Nee, die 242 kommt von einer nicht mehr ganz so aktuellen EBM-Band mit dem Namen Front 242.


    Mal kurz zur Situation bei Union. Matthäus, also Union hat derzeit ca. 9 Millionen langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kölmel. Nach jüngsten Abmachungen wurden sogar die fälligen Raten (250.000 Euro per anno) gestundet. Damit hat Union derzeit keinerlei größeren Zahlungverpflichtungen kurzfristig nachzukommen und damit ist die Liquidität auch vorerst gesichert. Kölmel sei Dank. Ein Gläubiger möchte lediglich in 2 Wochen seine 51.000 Euro bekommen, aber das sollte hinzubekommen sein. Wird da nicht irgendwelche krumme Bilanzpolitik betrieben sollte die Lizenz nicht gefährdet sein. Der neue Präsi Schlebrowski möchte allerdings ab der neuen Saison den Verein quasi völlig neu aufstellen, um auch mal Schulden zu tilgen. 10 Verträge laufen aus. Neue Verträge werden leistungsbezogen gestaltet. Ich denke auch andere Bereiche werden auf das Nötigste heruntergefahren. Da auf der Einnahmenseite auch durch zusätzliche Sponsoren nichts Überdimensionales möglich ist, finde ich das ganz vernünftig. Das alte Präsidium hat zwar solide, aber trotzdem über seinen Verhältnissen gelebt. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass es die Kölmelmillionen waren, die Union zum Aufstieg verholfen haben. Da man beim ersten Anlauf bekanntlich in der Relegation scheiterte, waren es also zwei Jahre unter Profibedingungen. Die Ausgabenseite stand damals aber in überhaupt keinem Verhältnis zur Ausgabenseite (Stichwort Fernsehgelder). Kölmel stopfte alle Löcher. Klar, dann kam das Pokalfinale und der UEFA-Cup wodurch man insgesamt ca. 6 Millionen Mark extra einnahm. Ein paar Verbindlichkeiten tilgte man sogar, aber es reichte bei weitem nicht Kölmel sein Geld zurückzugeben. Ausserdem wurde man plötzlich größenwahnsinnig und kaufte Petar Divic für 400.000 Euro. Im Nachhinein unglaublich.
    Bertram hat dafür gesorgt, dass der Verein ´97 überlebte - holte Kölmel, der die fälligen Schulden beglich und obendrein ordentlich investierte - aber eben alles auf Pump. Das Geld muss eben auch mal zurückgezahl werden. Zwar läßt sich nur in der ersten Liga wirklich Geld verdienen, aber dieser riskante Kraftaufwand geht doch viel zu oft schief (siehe z.B. TeBe). Also sollte man glücklich sein in der 2. Liga zu spielen. Union kann auch ohne Experimente die Liga halten. Und wenn man absteigt, dann ist das eben so. Aber man hat zumindest den Verein nicht in den Ruin getrieben.

  • Mann is das ne Scheiße. Die geilsten Clubs die schon wahrlich für die Anhänger eine Religion darstellen wie Union oder St. Pauli haben immer wieder enorme Finanzprobleme. Solche Clubs gehören für mich in die Bundesliga. Kann man diese nicht einfach setzten? :biggrin: Auf St. Pauli gabs da doch auch mal einige aktionen wie "Saufen für st.pauli" wobei in jeder kneipe bei jedem verkauften Bier ein gewisser Erlös dem Verein zugute kam.

  • Es ist wie überall, die Schulden holen einen immer wieder ein. Auf kurzer Sicht mag der Verein keine grossen Schwierigkeiten haben, aber wenn der Abstieg wirklich kommt, dann wird es richtig eng. Da kann der Kölmel noch soviel stunden, es wird nicht immer so gehen und dann Gute Nacht.