Dienstag, 16.04.2013 um 19:00 Uhr
3. Liga (Deutschland)
SV Babelsberg 03 - FC Hansa Rostock 2:1
Karl-Liebknecht-Stadion (Potsdam-Babelsberg)
9.032 Zuschauer (ca. 2.000 Gäste)
„Das Spiel findet statt“, hieß es wenige Tage vor dem Kick-Off, auf ungläubigem Anruf. Man sieht also das Gastspiel der Rostocker, im „Karli“, doch noch in dieser Saison. Vier Absagen, wegen Unbespielbarkeit des Platzes, hatte es zuvor gegeben. Böse Zungen behaupten, das man auf ein volleres Stadion, bei besserem Wetter, hoffe und damit die Entscheidungen, die jeweiligen Nachholtermine abzusagen, sehr schnell gefallen sind. Nun also war es soweit. Spielerisch war das Spiel nichts für Fußball-Ästheten, dennoch war viel Kampf drin. Nulldrei drehte einen Rückstand in einen Sieg. Hansa´s Auftritt hielt sich in Grenzen. Sowohl im Angriff, als auch in der Defensive, konnte man überzeugen.
Auf auf den Rängen boten die Fans einiges. Der Support des Heimbereichs gefiel mir das erste Mal bei meinen Besuchen dort. Wo sonst dauerhaft oft „nur“ 80-120 Leute in der Nordkurve aktiv sind, konnte die Anzahl derer, die ihr Team 90 Minuten anfeuerten, deutlich gesteigert werden. Um die 350-400 Leute machten bei den meisten Schlachtrufen und Gesängen mit. Nach dem Spiel marschierte die Szene in einem Mob von etwa 300 Leuten gemeinsam Richtung Rathaus. Kein schlechtes Bild!
Der andere aktive Teil in Babelsberg, welcher im „Ostblock“ zu Hause ist, konnte sich wegen der fehlenden Masse akustisch so gut wie garnicht in Szene setzen, dafür aber versuchte man es mit dreimaligem Einsatz von Breslauer Feuern.
Zum Gästebereich muss man nicht viel sagen. Hansa Rostock eben! Der Block war natürlich rappelvoll. Nahezu das gesamte Spiel gab es geschlossenen Support der Hanseaten. Während der zweiten Hälfte kletterte plötzlich ein Rostocker, mit Sturmhaube bekleidet, einen der Masten am Zaun hoch und zündete seelenruhig in ca. 4 Meter Höhe eine Fackel an. Einige Sekunden später erhellten weitere Leucht- und Rauchelemente, die man so sehr selten in Deutschland sieht, den Gästeblock. Dies hatte schon südosteuropäischen Flair. Als es wenige Minuten vor Abpfiff immer näher Richtung Niederlage ging nahm die Stimmung etwas ab. Die Mannschaft kam nach dem Spiel an den Zaun und mussten sich dort ihren Fans stellen, die alles andere als zufrieden waren. Man will Leistung sehen. Für Stadt, Fans und Verein. Für Hansa Rostock!