Am vergangenem Wochenende entflohen wir dem erneuten Wintereinbruch und verbrachten die 2 Tage um die 200 km südlicher. Unser Ziel war Leipzig (Samstag) und Halle (Sonntag). Zwei interessante Spiele gab es an diesen Tagen zu begutachten. Auf der Hinfahrt wurde das Auto via „mfg.de“ aufgefüllt, sodass die Spritkosten hier nahezu bei „Null“ lagen. Auf der Rückfahrt am Sonntag fuhren wir alleine. So bleiben für uns etwa 20 € an der Zapfsäule stehen. Samstag ging es nach Leipzig-Probstheida, wo der 1. FC Lokomotive Leipzig zu Hause ist.
Samstag, 09.03.2013 um 13:30 Uhr
Regionalliga - Nordost
1. FC Lokomotive Leipzig - FSV Zwickau 0:3
Bruno-Plache-Stadion (Leipzig-Probstheida)
2.854 Zuschauer (ca. 380 Gäste)
Das „Bruno-Plache-Stadion“ gehört zu meinen „Top 10 - Stadien“ in Deutschland. Immerwieder stelle ich beim Betreten des Areals fest, was für eine geniale Bude das ist. Das 1922 eröffnete Stadion, welches unweit vom Völkerschlachtdenkmal liegt, hat eine Kapazität von 15.600 Plätzen, jedoch dürfen nur noch 7.000 Leute hinein. Bei der Eröffnung im Jahre 1922, war diese Sportstätte mit einem geplanten Fassungsvermögen von 40.000 Plätzen, das größte vereinseigene Fußballstadion Deutschlands. Die größtenteils aus Holz bestehende Haupttribüne, welche 1932 errichtet wurde, ist heute noch weitesgehend im originalen Zustand erhalten. Ein echtes Prachtstück mit sehr viel Charme. 1949 wurde das Stadion nach Arbeitssportfunktionär Bruno Plache benannt. Davor hieß das Stadion „Probstheidaer Stadion“, wurde in den Medien jedoch einfach „VfB-Stadion“, nach dem dort drin spielenden Verein, genannt. Einige Bereiche des Stadions sind für die Zuschauer heute gesperrt. Es gab in der näheren Vergangenheit Pläne für einen Neubau. Was daraus wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.
Am heutigen Spieltag fanden knappe 3.000 Zuschauer den Weg ins Rund. Unter ihnen knappe 400 Gäste. Lok kämpft aktuell gegen den Abstieg, die Gäste von der Mulde stehen dagegen im Spitzenfeld der Liga. Das Spiel hatte, wie auf dem Papier erwartet, ein recht deutlichen Ausgang. Die Gäste besiegten die Leipziger mit 3:0 und das auch verdient. Lok hatte das gesamte Spiel über 3 Torchancen, wovon 2 nur halbe Chancen waren. Aufgegeben hatte man sich jedoch das ganze Spiel über nicht. Selbst nach dem 0:3 wollte Lok den Ehrentreffer noch erzielen, fand jedoch gegen die beste Abwehr der Liga (erst 5 Gegentore) kaum ein Mittel. Die Zwickauer spielten sehr clever und wurden, wie beim 0:1, als R. Surma den Ball quasi für den Zwickauer S. Kellig auflegte, des öfteren zum Torabschluß eingeladen.
Die Zwickauer wurden von etwa 400 Fans begleitet, was für etwa 90 km Anreiseweg etwas wenig erscheint. Viel mehr hätten allerdings auch nicht in den Gästesektor gedürft. Dessen Kapazität ist auf 500 begrenzt. Die FSV-Fans, allen voran „Red Kaos“ gaben ihre Lieder nahezu 90 Minuten zum besten. Ab und Zu wurden kleinere Pausen eingelegt. Die Lieder wissen sehr zu gefallen. Viele verschiedene Melodien, welche man teilweise kaum aus anderen Stadien kennt, und Texte, die ihre eigene Geschichte erzählen wurden zum Besten gegeben. Aktiv am Support beteiligten sich etwa 200 Leute.
Auf der anderen Seite, ein etwas enttäuschendes Gesamtbild. Hinter der „Szenario“ - Fahne fanden sich etwa 150 - 200 Leute wieder, welche nur die ersten 45 Minuten gesanglich auffielen. In Halbzeit Zwei wurde lediglich ein Mal etwas gegen die Gäste gesungen. In den ersten 45 Minuten gab es einfache Schlachtrufe und Lieder, welche aber mit hoher Mitmachquote vorgetragen wurden. Die restlichen Bereiche des Stadions stiegen selten in die Gesänge ein. Schade.
Nach dem Spiel ging es für uns weiter an die Saale, wo wir den Abend bei einem sehr guten „Griechen“ („Taverna Kreta“) in der Altstadt ausklingen ließen. Ein Besuch dieses Lokals kann man wärmstens Empfehlen. Sehr nette Bedienung und angenehme Preise (Buffet 9,90 €). Danach ging es ins Hotel nahe dem Hauptbahnhof (Atlas Hotel, 52 € im DZ) wo die folgende Nacht verbracht wurde.