01.12.2012 SV Babelsberg 03 - Chemnitzer FC 1:1

  • Samstag, 01.12.2012 um 14:00 Uhr
    3. Liga (3. Liga Deutschland)
    SV Babelsberg 03 - Chemnitzer FC 1:1
    Karl-Liebknecht-Stadion (Potsdam-Babelsberg)
    2.703 Zuschauer (ca. 400 Gäste)


    Am ersten Advents-Samstag ging es für uns mal wieder in die Filmstadt Babelsberg. Der SV Babelsberg erwartete den Chemnitzer FC und knappe 3.000 Zuschauer wollten sich diesem Kick ebenfalls hingeben. Das Spiel war recht spannend. Die Gäste aus Sachsen führten durch Förster sein Tor in der 58. Minute mit 0:1. Die sehr gut stehende Gäste-Defensive ließ für die Hausherren kaum etwas zu. In der 94. Minute klingelte es dann doch noch im Gehäuse der Chemnitzer. Babelsberg´s Kragl zog aus über 30 Metern einfach mal ab und donnerte das Leder in die Maschen! Das 1:1 geht auf dem Papier schon in Ordnung. „Nulldrei“ war bemühnt, Chemnitz spielte gut mit. Gerechte Punkteteilung!


    Die Aktion „12:12 - Ohne Stimme keine Stimmung“ wurde in Babelsberg nicht von allen Seiten praktiziert. Im Gästeblock, und dem Babelsberger „Ostblock“ blieb es die ersten 12:12 Minuten ruhig. Nicht so die „Nordkurve“. Dort wurde von Beginn an supportet. Präsentiert wurden die bekannten Lieder und Rufe, die man von vorangegangenen Besuchen kennt. Im heimischen Fanblock versammelten sich nicht wenig schwarzgekleidete, teils vermummte Herrschaften, die ihr Augenmerk mehr auf den Gästeblock legten als auf das Spielfeld. Einige antifaschistische Fahnen, sowie „Nazischweine“-Rufe gab es genauso wie einige Spruchbänder. Ersteres hat mit Fußball natürlich nichts zu tun. Genauso wie Dinge aus der „anderen, braunen“ Ecke. Am Support jedenfalls, beteiligten sich ca 2-250 Leute. Der „Ostblock Babelsberg“ schwieg auch die ersten 12:12 Minuten, und auch in der Folgezeit war kaum was zu hören. Mit 20-30 Leuten kann man akustisch auch nicht wirklich doll auf sich aufmerksam machen.


    Der Stimmungskern der Gäste, der etwa 100 Mann groß war, war nahezu das ganze Spiel über am machen. Doll war es aber nicht. Kein Wunder eigentlich, wenn man bedenkt welch Probleme die Chemnitzer Fanszene aktuell hat. Stadionverbote und größere Probleme mit dem Verein selbst, sorgen aktuell dafür, das die Fanszene in Chemnitz aktuell vor großen Problemen steht. Hier ein Beispiel, welches einen befreundeten Chemnnitzer ereilte:


    Seit dem Auswärtsspiel in Unterhaching, seit dem 23. November 2012, hat der Fotograf von cfcfans.de >>> seine Innenraumakkreditierung verloren. Die Begründung: Er sei ein „unberechenbarer Sicherheitsfaktor“. Sowohl seine Bilder, allen voran die Bilder, auf denen „Fichtner-Raus-Shirts“ zu sehen sind, als auch, schlussendlich, seine Worte, zum einen ein „Fichtner raus!“, gepostet in einem Forum, sowie ein Vergleich („Ich freue mich über jeden Spieltag, den ich erleben darf, der mir geschenkt wird, der mir noch bleibt, bevor mich bzw. uns irgendwann vielleicht doch italienische Verhältnisse – und die damit verbundene Ungerechtigkeit – einholen, einholen werden… Liberta per gli ultras!“) ließen dem Verein keine andere Wahl. Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist noch zu keinem Gespräch gekommen. Dessen ungeachtet hält sich der Verein weitere Konsequenzen offen. Beim Spiel in Babelsberg war er – wie sollte es auch anders sein – vor Ort und ging dem nach, was er schon seit einem Jahrzehnt für den Chemnitzer FC macht. Bilder schießen und Berichte schreiben.


    Hier noch 2 weitere Texte zur aktuellen Lage in Chemnitz:
    Text 1
    Text 2


    Kann man nur hoffen das sich die Lage an der Gellertstraße irgendwann wieder normalisiert und sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen.


    Bilder zum Bericht >>>>