Sonntag, 11.11.2012 um 13:30 Uhr
2. Bundesliga (2. Liga, Deutschland)
FC Energie Cottbus - SG Dynamo Dresden 2:0
Stadion der Freundschaft (Cottbus)
20.500 Zuschauer (3.000 Gäste)
Gestern ging es für uns beide, und einen Freund, nach Cottbus zum Derby, so nennt es zumindest der Stadionsprecher dort, gegen Dresden. Als wir uns dem Stadion näherten mussten wir uns wegen des großen Polizeiaufgebots fragen, was die Staatsmacht heute erwartet? Einmarsch der russischen Streitkräfte, die RAF, Al-Qaida oder doch alle zusammen?! Nein! Man erwartet allen ernstes Fußballfans. Aus Dresden! Für die Herrschaften, die sich „ihre Meinung BILDen“, ist das ja das gleiche. Um das Unmögliche vorweg zu nehmen, es blieb ruhig! Hört, Hört ihr Geister!
Das Stadion füllte sich so langsam, die Cottbusser Fanszene bereitete eine Choreografie vor und die Fans der SG Dynamo kamen ebenfalls, mit nicht wenigen Fans, um dem Spiel beizuwohnen. Als die Spieler den Rasen betraten präsentierten die Energie Fans ihre Choreo. Im Mittelblock wurden Folien-Schals (o.ä.) verteilt, dazu eine Fahne gezeigt. Auf beiden war das selbe zu sehen. „Energie Cottbus“ stand darauf, und in der Mitte war das „Dynamo-D“ durchgestrichen. In den Außenbereichen der Fankurve wurden silberne und rote Folien verteilt. Als alles gezeigt wurde sah man trotzdem viele Lücken. Die Idee ist ok, wenn auch nicht wirklich einfallsreich. Die Umsetzung war nicht berauschend.
Im Gästeblock verzichtete man auf ein Intro. Man wedelte 2 Schwenkfahnen und beließ es einfach bei der Akkustischen Unterstützung der Mannschaft. Damit wurde auch gleich gut begonnen. Geschlossen und brachial laut, wie man es kennt, zog der Anhang gleich gut vom Leder. Das schnelle 1:0 für die Hausherren tat der Stimmung nur wenig Abbruch. Man machte sich sogar etwas über die etwas verunglückte Choreo der Heimfans lustig. „Eure Choreo - war der Hammer! Wir haben nicht erkannt - was es sein sollte?! Kommt doch mal nach Dresden - dann zeigen wir euch wie es geht“. Selbst die Cops und Ordnungskräfte vor dem Block konnten sich das Schmunzeln nicht verkneifen. Wie reagierten die Cottbusser? Zeigten ihre Schals gleich nochmal. Steilpass angenommen! In der 2. Halbzeit verflachte die Stimmung bei den Schwarz-Gelben etwas, um nach dem 2:0 für die Lausitzer einzubrechen. In der 75. Minute wurde der echt schmuck beflaggte Zaun „entflaggt“ und die aktive Szene verließ das Stadion mit ca. 300 Leuten. Stimmung von nun an nur noch auf Heimseite. Allerdings muß ich mich echt wundern. Dafür das man einen sehr ungeliebten Gegner bezwungen hat, und in der Tabelle am Aufstiegsplatz schnuppert, war die Stimmung unterer Durchschnitt. Hinterm Tor war das ganze Spiel über, mal mehr - mal weniger, Bewegung, doch außen wird kaum mal mitgezogen. Bei der „Uffta“ nach Spielende machten dann auch mal die restlichen Teile der Kurve mit. Dann wird´s auch mal laut. Warum aber nicht während des Spiels? Das verstehe wer will. In Halbzeit Eins hieß es während einer Liedpause der Gäste noch „Warum seid ihr Huren so leise?“. Da fällt mir die Geschichte mit dem Glashaus ein.
Gespielt wurde selbstverständlich auch noch. Energie gewann das Spiel 2:0, durch einen Kopfball und einen zurecht gegebenen Elfmeter (Foto). Dynamo fand in der ersten halbzeit garnicht statt. Ganz schlechtes Spiel der Dresdner. Cottbus genügte eine durchschnittliche Leistung um zur Halbzeit eigentlich schon alles klar zu machen. Dynamo legte in Halbzeit Zwei zwar ordentlich zu, konnte jedoch nichts zählbares herausholen. Chancen hatte man aber. Viel lief über I. Quali (links), der die Cottbusser auch immer mal wieder vor Probleme stellte. Beste Chance war ein Pfostentreffer nach Poté-Kopfball. Was ich nicht ganz nachvollziehen kann ist die Tatsache, das der Trainer bei einem 2:0 Rückstand nur 2 mal wechselt, und dann auch noch einen starken Fighter wie C. Fiel heraus nimmt und einen eher noch defensiveren D. Solga bringt. Wollte man das Ergebnis verwalten?! Der zweite wechsel etwas später (Trojan für Jungwirth) machte da schon mehr Sinn. Mit Kitambala und Fort blieben zwei Offensivkräfte 90 Minuten auf der Bank. Pavel Fort ist übrigens ein Mittelstürmer der Marke „Brecher“. Warum man den nicht bringt verstehe ich nicht. Wer weiß, vielleicht war er verletzt oder angeschlagen.