Der Unterhaltungswert der ersten halben Stunde hielt sich in engen Grenzen. Beide Abwehrreihen standen souverän ihren Mann, so dass das Spielgerät nur im äußerst seltenen Ausnahmefall in Tornähe aufzufinden war. Schönberg erkämpfte sich einige Ecken, die aber allesamt keinerlei Torgefahr bedeuteten und auf der Gegenseite setzte Lars Kanter einen Freistoß von der rechten Außenbahn per Kopf weit über die Latte. Dann jedoch sah Lars Kanter bei einem Schönberger Ballverlust in der Vorwärtsbewegung, dass Kevin Klasen weit vor seinem Tor stand und mit einem 35-Meter-Heber über den sich vergeblich streckenden Torhüter traf der Schweriner zum 1:0 in den Winkel. „Das war kein Torwartfehler!“, machte Schönbergs Sportchef Sven Wittfot seinem Keeper deswegen jedoch keinen Vorwurf. „In der Spielsituation muss er dort stehen. Der Fehler ist in unserem Mittelfeld passiert!“ Und das Tor tat der Partie gut, denn die Gäste standen nun unter größerem Zugzwang und sie nahmen diese inzwischen ja schon fast traditionelle Herausforderung eines Rückstandes an. Dennoch war der schnelle Ausgleich in der 40. Minute eher ein Zufallsprodukt. Ein Henning-Freistoß von der rechten Seite flog durch viele Abwehrbeine durch bis zum langen Pfosten und dort war’s für den freistehenden Daniel Bendlin dann relativ einfach. Danach wurde es vor der Pause auf beiden Seiten noch je einmal brenzlig: Zunächst verfehlte Christoph Rekittke aus spitzem Winkel das Tor und dann war Thomas Manthey nach feinem Doppelpassspiel mit Denny Jeske auch nicht im Glück.
Nach dem Wiederanpfiff legten die Maurine-Kicker einen weiteren Zahn zu und weil nun auch das Passspiel deutlich besser klappte, bekam die Schweriner Eintracht zunehmend Probleme. Bestes Beispiel dafür war das 1:2 in der 50. Minute: Über Tom Körner ging’s im Expresstempo nach vorn. „Theo“ legte die Kugel dann nach links in den Lauf von Marco Pajonk und dieser traf in Torjägermanier unter Bedrängnis platziert ins kurze Eck. Schönbergs Torwart Kevin Klasen musste dann noch einmal gegen Jens Richter hellwach sein (55.), aber dann sorgten Bastian Henning und erneut Marco Pajonk mit 2 weiteren hervorragend herausgespielten Treffern für eine Vorentscheidung zugunsten der Grün-Weißen. Nachdem Tom Körner nach einem Kanter-Patzer in der 65. Minute noch an Edgaras Kuhlmann gescheitert war, machte Bastian Henning es nach einem Einwurf in der 69. Minute nämlich besser. Technisch brillant schirmte er den Ball ab und er ließ dem Schweriner Schlussmann bei seinem harten Schuss keinerlei Abwehrmöglichkeit. Wenig später hatte Henning bei einem schnellen Angriff über die linke Seite ein verdammt gutes Auge für seinen Stürmerkollegen Marco Pajonk und dieser machte mit viel Übersicht das 1:4. Das umgehende 2:4 von Kevin Looks war letztlich nur Ergebniskosmetik, denn in den letzten Minuten ließen die Schönberger nichts mehr anbrennen. Ihre Abseitsfalle schnappte so perfekt zu, dass die Eintracht nicht mehr gefährlich werden konnte.
Statistik
FC Schönberg 95: Kevin Klasen, René Sahmkow, Hannes-Michel Köhn (75. Christian Nieselke), Thomas Manthey, Tom Körner, Daniel Bendlin, Denny Jeske (68. Niwar Jasim), Bastian Henning, Jonni Jahnke, Marco Pajonk (79. Florian Zysk)
FC Eintracht Schwerin: Edgaras Kuhlmann, Tobias Bruhn, Marc Moslehner, Christian Möller, Jens Richter, Hannes Wandt, Lars Kanter (69. Thomas Bernstein), Christoph Rekittke (62. Michael Hein), Kevin Looks, Björn Gierahn, Felix Michalski (76. Ferdinand Zink)
Tore: 1:0 Lars Kanter (31.), 1:1 Daniel Bendlin (40.), 1:2 Marco Pajonk (50.), 1:3 Bastian Henning (69.), 1:4 Marco Pajonk (75.), 2:4 Kevin Looks (76.)
Gelbe Karten: Björn Gierahn (39., Foulspiel), Christian Möller (70., Unsportlichkeit)
Zuschauer: 141
Schiedsrichter: Enrico Barsch (Rostock)
Schiedsrichterassistenten: Christoph Dallmann und Corujo Moran Nicolas