September Tour 2012 (14.-23.09) - Teil 1 (Kroatien, Slowenien, Italien)

  • September-Tour 2012 (14.09. - 23.09.12)


    „Teil 1“ (14.09 - 16.09.2012)


    Die letzte größere Tour für das Jahr 2012 stand vor der Tür, die Vorfreude war enorm und so konnte es dann auch losgehen. Geplant waren mehrere Tausend Kilometer mit Zug, Auto und Flugzeug kreuz und quer durch Süd/Mitteleuropa. Neben Deutschland standen Spielbesuche in England, Schweiz, Kroatien, Slowenien und Italien auf der Agenda. Mit den letzteren 3 Ländern ging es am Freitag, den 14.09.2012 los. Geplant wurde die Fahrt zu 4., doch aus sehr persönlichen Gründen mußte einer von uns am Tag vor der Abfahrt seine Mitfahrt absagen. Schade drum. An dieser Stelle sei ein Gruß und die Worte „Kopf hoch“ nach Leipzig gesendet.


    Die erste Etappe (Berlin - Mailand) wurde mit dem Flieger (Easyjet, 65 € Hin & Rück) zurückgelegt. Björn aus Hamburg kam schon gegen Mitternacht in Berlin an und ich war so freundlich ihm ab 03:00 Uhr am verlassenen Schönefelder Airport Gesellschaft zu leisten. Gegen 05:00 Uhr gesellte sich mit Björn aus Berlin auch Mitfahrer Nummer 3 zu uns. Nun hieß es warten bis zum Abflug. Um 08:20 Uhr landeten wir vor herrlichem Alpenpanorama auf dem „Aeroporto Malpensa“ bei Mailand. Der Pilot sorgte mit dem Satz „... vielen Dank das sie mit uns geflogen sind, und nicht mit den anderen!“ für allgemeine Heiterkeit. Schnell wurde der Autovermieter aufgesucht und der vorbestellte Mietwagen abgeholt (Citroen C4, 115 € für das ganze WE). Nun ging es noch ca. 570 Kilometer durch Norditalien in Richtung Kroatien. Ziel war „Pula“ auf Istrien an der kroatischen Adriaküste. Unterwegs durften wir mehrmals an Mautstellen stoppen weil man in Italien besonderen Wert darauf legt dem Autofahrer das Geld aus der Tasche zu ziehen. Um die 30 € kamen zusammen bis zur Grenze zu Slowenien. Dort gab es eine 10-Tages-Vignette (15 €) und in Kroatien mußten nochmals 6 € berappt werden. Da merkt man immer wieder wie gut es die Besucher in Deutschland eigentlich haben. Naja gut, jammern bringt eh nichts.


    In Pula kamen wir irgendwann gegen 15:30 Uhr an und als erstes ging es erstmal ins vorbestellte Hostel. 17 € pro Bett im 4-Bett-Zimmer gingen schon klar. Allerdings nicht wenn man die Qualität der Bruchbude sieht. Irgendwelches Viehzeugs auf Boden und an der Wand, die Balkontür war nicht verschießbar. Soweit nicht schlimm, doch wenn man wie wir direkt an der Straße pennt ist das schon ein bissel blöd. Der „Besitzer“ dieser ganzen Hütte, ich nenne ihn mal „Pablo Escobar“ (sah aus als wenn er neben Zimmern auch noch diverse „Stoffe“ zu verkaufen hat), konnte kaum englisch, und so war es ein „Vergnügen“ ihm klar zu machen das wir die Tür gerne verschlossen gehabt hätten aber dennoch zum aufklappen. Er kümmere sich später darum, meinte er. Um es vorweg zu nehmen... er verschloß zwar die Tür, aber anklappen konnte man das Ding nicht. Das hieß also in einer recht hitzigen Bude zu pennen. Großartig!


    Mit Kim und Jan waren 2 weitere Hamburger vor Ort, und so wuchs unsere Gruppe auf 5 Leute an. Zu Fuß ging es zum Schauplatz dieses Abends. Etwas ganz besonderes stand auf dem Plan. Eishockey in einer alten Gladiatoren-Arena. So etwas gab es noch nie und wird es wohl auch nicht wieder geben außer an diesem Freitag und den Sonntag darauf. Der kroatische Verein KHL Medveščak Zagreb hatte die glorreiche Idee zwei seiner Ligaspiele in eben jener Arena steigen zu lassen. Dieses „Event“ zog Neugierige aus aller Herren Länder an. Viele Deutsche Eishockeyfans mußten sich vor Ort in kompletter Montur ihres Vereins zeigen. Wie ich sowas hasse! Wir zogen vor dem Spiel noch durch die Altstadt von Pula. Kurze Zeit später ging es in die Arena. Das Spiel sollte eigentlich um 20:30 beginnen, doch es gab wie schon befürchtet Probleme mit der Eisfläche. Ist schon ´ne Herausforderung das Eis bei 23-24 Grad auf Temperatur zu halten. Der Veranstalter versuchte die Fans mit Freibier zu besänftigen. Um 23:00 Uhr war es dann soweit... das Spiel begann. Das erste was wir zu sehen bekamen war der Sonnenuntergang über der Adria den man durch die Bögen der Wand des Amphitheaters sah. Wahnsinn.


    Freitag, 14.09.2012 um 20:30 Uhr
    Erste Eishockey Liga - Österreich
    KHL Medveščak Zagreb - Olimpija Ljubljana 2:3
    Römisches Amphitheater (Pula, Kroatien)
    7.022 Zuschauer (ca. 600 Gäste)


    Was war das für ein geiles Erlebnis. Schade, das das ganze „nur“ mit Eishockey statt Fußball gemacht werden konnte. Aber im Ernst - es war genial. Eishockey in einer alten Arena. Wo sich früher Gladiatoren bekämpften standen sich nun die Eishockey-Cracks aus Zagreb (Kroatien) und Ljubljana (Slowenien) gegenüber. Beide spiele in der österreichischen Ersten Eishockeyliga mit. Die Arena war sehr gut gefüllt und die Stimmung doch recht gut. Es gab zwar einen Zagreb-Fanblock hinter einem der Tore, doch überall saßen Fans herum und so wurde überall supportet. Das war schon recht beeindruckend. Das Spiel selbst war bis Mitte des zweiten Drittels zum Abgewöhnen. Erst dann wurde es ansehnlicher. Zagreb lag vor dem letzten Drittel 0:3 hinten und drehte im Schlußabschnitt nochmal richtig auf und kam auf 2:3 heran. Es gab weitere Chancen zum Ausgleich doch dieser fiel nicht mehr. Böse waren wir darüber nicht, denn es war mittlerweile nach 01:00 Uhr gewesen und wir alle sehnten die doch recht kurze Nacht herbei. Damit war Tag 1 der Tour vorbei und wir machten zufrieden die Augen zu. Ein unbeschreibliches Erlebnis liegt hinter uns. Man kann das Gefühl garnicht beschreiben. Muß man erlebt haben. Kim und Jan fuhren noch 6 Stunden zum Comer See zurück, wo die im Urlaub waren. Als sie ankamen, standen wir wieder auf.


    Weiter ging es am Samstag in Richtung Ljubljana (Slowenien). Um 11:00 Uhr stand das nächste Spiel der Tour auf dem Programm. Die gut 200 Kilometer verliefen recht gut und so waren wir pünktlich am Spielort Medvode (bei Ljubljana).


    Samstag, 15.09.2012 um 11:00 Uhr
    2. Junioren Liga - Slowenien (Mladinska)
    N.K. Jezero Medvode U18 - Calcit Kamnik U18 3:0
    Stadion N.K. Medvode
    22 Zuschauer


    Das Spiel war mehr schlecht als recht, aber egal. Der Ball rollte jedenfalls. Das Stadion bietet auf einer Seite einen Ausbau aus Stufen und Sitzschalen. 22 Zuschauer fanden sich zu diesem morgendlichen Kick ein. Die Heimmannschaft war in einem Grottenkick die deutlich bessere Mannschaft. Der Gästetorwart „glänzte“ zwei Mal mit Totalausetzern, die zu einem Gegentor führten. Nach dem Spiel ging es weiter nach Ljubljana in unser Hostelzimmer.


    Das „Hostel Print“ kostete uns das selbe wie das Zimmer in Pula, jedoch war das eine ganz andere Welt. Saubere Zimmer, hell, freundlich und einfach nett. Das ganze einer Gegend voller Einfamilienhäuser. Wirklich top! Sehr zu empfehlen! Das ganze auch für 17 € pro Bett. Nachdem wir das Hostel gecheckt hatten ging es weiter nach Zagreb. Die Strecke über knappe 150 Kilometer ging schnell an uns vorbei und so waren wir im Handumdrehen in Zagreb. Ein Besuch des „Stadion Maksimir“ von Dinamo Zagreb stand auf dem Plan, doch dort war kein reinkommen möglich. Nächstes Ziel war die Altstadt mit der wunderschönen Kathedrale, welche doch recht ansehnlich ist. Dort kann man es in der Tat aushalten. Uns trieb es dann aber weiter nach Zapresic, was westlich an Zagreb grenzt. Dort stand Spiel 2 für den heutigen Tage auf dem Plan. Eigentlich war das Heimspiel von Dinamo geplant, doch das wurde wenige Tage vor Abfahrt auf Freitag verlegt. Nun also Zapresic, wo der örtliche Erstligist die Mannschaft von Hajduk Split empfing.


    Samstag, 15.09.2012 um 18:00 Uhr
    1. Hrvatska Nogomentna Liga (1. Liga Kroatien)
    N.K. Inter Zaprešić - H.N.K. Hajduk Split 1:1
    Stadion Intera (Zaprešić)
    3.000 Zuschauer (etwa 400 Gäste)


    Das Spiel war ganz in Ordnung. Leider fehlte es etwas an guten Torchancen. Dennoch war es recht spannend. Inter bot Hajduk einen guten Fight auf dem Rasen und kam so nicht unverdient zum Punktgewinn. Stimmung auf Heimseite gab es nicht, was auch daran liegt das es keine aktive Fanszene gibt. Auf Seiten der Gäste gab es ab und an was zu hören. Die Hauptgruppe „Torcida“ kam erst ca. 10 Minuten nach Anpfiff mit zehn 9er Bussen und 6-7 Autos angrollt. Mit ihrem Erscheinen gab es auch die ersten Rufe. Ein Baum ausgerissen haben sie an diesem Tage allerdings nicht. Auch kein Bäumchen. Das Stadion bietet an seinen Geraden einen Ausbau. Auf der Westseite (Gäste) befinden sich Stufen und einige Sitzschalen. Gegenüber auf der Ostseite befindet sich eine teils überdachte Tribüne mit Sitzschalen in Vereinsfarben. Ganz nettes Stadion! Nach dem Spiel ging es zurück nach Ljubljana, wo wir den Abend bei einem Getränk in der Altstadt ausklingen ließen. Nett ist es da! Direkt an der „Ljubljanica“ (wird auch „Fluß mit sieben namen“ genannt) liegt die Altstadt mit ihren vielen Cafe´s und Bar´s. Die Franziskanerkirche und das wunderschöne Rathaus sind ebenfalls dort zu finden. Abends kann man dort flanieren gehen. Wenig später fielen wir ins Bett. Die Nacht war dann auch relativ schnell zu Ende, denn die Fahrt nach Verona stand auf dem Plan.


    Bevor es in Verona zum nächsten Spiel ging, trafen wir uns am Stadion mit den 2 Hamburgern Kim und Jan, die schon Freitags in Pula waren. Zuerst stand der Ticketkauf auf dem Plan. Karten gibt es vor dem Stadion gegen Vorlage des Perso´s. Dank der schlechten Verständigung mit der Verkäuferin bekamen wir Karten für die Nordkurve, die komplett den Gästen zugesprochen wird, was wir aber erst merkten als wir im Stadion waren. Zusammen mit Jan und Kim drehten wir noch eine Runde durch die traumhaft schöne Altstadt von Verona bis hin zum zentralen Platz „Piazza Bra“, wo auch die „Arena di Verona“ steht. Leider war es an diesem Tage nicht möglich hineinzugehen, da dort eine Veranstaltung drin war und es tierisch lange Schlangen am Eingang gab. So ging es für uns wieder zurück zum Stadion, wo in unmittelbarer Nähe ein großer kostenloser Parkplatz befahren wurde.


    Sonntag, 16.09.2012 um 12:30 Uhr
    Serie A (1. Liga Italien)
    A.S. Chievo Verona - S.S. Lazio Roma 1:3
    Stadio Marc´Ántonio Bentegodi (Verona)
    11.000 Zuschauer (ca. 4-500 Gäste)


    Im Stadion angekommen fanden wir uns plötzlich im Gästesektor wieder. Na wunderbar. Aber wir waren wohl nicht die einzigen „Fremden“ im Block. Wir nahmen schön weit außen unsere Plätze ein und schauten von dort seelenruhig das Spiel. Lazio bestimmte über weite Strecken das Geschehen auf dem Rasen und gewann am Ende verdient 3:1 bei Chievo. Das Tor für Verona entstand ausgerechnet durch einen Elfmeter. Wie bezeichnend. Chievo hatte vielleicht 2-3 richtig gute Chancen das Spiel über und fand sich meist in der eigenen Hälfte wieder. Für Lazio trafen 2x Hernanez und auch Miro Klose war erfolgreich. Überrascht war ich das es tatsächlich Stimmung im Gästeblock gab. Zwar gab es auch einige Pausen aber es wurde viel gesungen und gerufen. Es gab auch einige unschöne Dinge, wie Affenlaute, von den Römern zu hören. Und das sogar gegen einen eigenen Spieler. „Die spinnen die Römer!“ Support in der Heimkurve gab es von vielleicht 20-30 Leuten, die aber nicht einmal wirklich zu hören waren. Ansonsten enttäuschende 11.000 im Stadion, was wohl zeigt das Hellas die wahre Nummer 1 in Verona ist. Nach dem Spiel ging es schleunigst zum Auto, denn ein weiteres Spiel in Castiglione stand auf dem Plan.


    Dort angekommen stellten wir fest, das das Spiel nicht stattfand. Wir waren aber nicht die einzigen die dumm aus der Wäsche schauten. Auch ein älterer Herr wollte gerne ein Spiel sehen und wurde enttäuscht. Wir entschlossen uns noch was Landestypisches speisen zu gehen doch am Ende landeten wir bei dem „goldenen M“. Kein Restaurant was offen hatte. Alles öffnete erst wieder 17:00 Uhr rum. Wir steuerten danach den Airport in Mailand-Bergamo an, wo Björn seinen Flieger nach Bremen nahm und wir 2 Berliner fuhren weiter nach Malpensa, gaben das Auto ab und wenig später ging es in die geliebte Heimat. In Berlin angekommen wurden wir von meinem Sonnenschein abgeholt und heil nach Hause gebracht. Die Nacht war wieder einmal recht kurz und am Folgetag ging es nach nach Köln an den Rhein weiter. Ein Wahnsinns-Tourauftakt geht zu Ende. 3 Tage in 3 Ländern gewesen, viel gesehen und aufgesogen. Jederzeit wieder mit den üblichen Verdächtigen! Ein Gruß nochmal an euch und auch an die 2 Hamburger Kim und Jan!


    Hier gibts Bilder zur Tour >>>>>>