Immer mehr Fußballspieler und -fans in Deutschland haben das Gefühl, dass innerhalb der einzelnen Verbände viel gemauschelt wird. So ist es auch mir ein Dorn im Auge, auf welche Art und Weise Wolfgang Niersbach Präsident des DFB wurde. Hinter verschlossenen Türen haben ein paar wenige Personen darüber entschieden, wer den 6,7 Millionen Mitgliedern vorsteht. Anschließend durfte dies der DFB-Bundestag nur noch abnicken. Der DFB-Bundestag ist eh eine sonderbare Veranstaltung, die stark an die früheren SED-Parteitage erinnert. Bereits im Vorfeld werden alle Entscheidungen getroffen, die dann von den Delegierten nur noch durchgewinkt werden.
Ich persönlich wäre dafür, dass jedes Mitglied selbst über den Präsidenten entscheiden darf. Nur so kann meiner Meinung nach sichergestellt werden, dass der gewählte Präsident die Interessen eines Großteils der Mitglieder vertritt. Auch grundlegende Entscheidungen, wie z.B. Ligareformen, sollten von den Mitgliedern entschieden werden, da diese am Ende auch davon betroffen sind.
Um die Kosten niedrig zu halten, die z.B. durch eine Briefwahl entstehen könnten, könnte jeder Verein ein Wahllokal einrichten und die gesammelten Wahlzettel werden dann in den einzelnen Verbandsbüros ausgezählt. Oder es könnte auch das Internet genutzt werden.
Nicht nur in unserer Gesellschaft sondern auch im Fußball ist die Schere zwischen arm und reich in den vergangenen Jahren weiter auseinandergegangen. Und gerade ein Wolfgang Niersbach gehört zu den Vertretern dieses Kurses. Wenn aber alle über einen Präsidenten mitentscheiden dürften, sehe ich darin eine große Chance, dass endlich wieder mehr die Interessen der Amateurvereine gewahrt werden.