Beide Abwehrreihen machten von Anfang an rigoros dicht. Die Fehlerquote der gut eingestellten Defensivabteilungen ging dabei gegen Null, so dass der zahlreiche Schönberger Anhang mit seiner Platzwahl an der Mittellinie alles richtig gemacht hatte, denn der Ball rollte vornehmlich vor seiner Nase. Die Torhüter brauchten nur ganz selten eingreifen und aus diesem Grunde hielt sich der Unterhaltungswert der Partie insgesamt in engen Grenzen. Spannend war es trotzdem, denn zur Ermittlung des Finalteilnehmers musste zwangsläufig irgendwann mal irgendwer treffen. Schönberg ließ die Kugel ein wenig gefälliger laufen und Schwerin zeigte ein wenig mehr Biss auf dem Weg zum gegnerischen Tor. Ein paar eher harmlose Standardsituationen, eine gute Möglichkeit für Niwar Jasim nach der Pause und gleich darauf auch auf der Gegenseite für Erik Sabas – viel mehr hatte das umkämpfte Halbfinale lange nicht an Aufregendem zu bieten. Als dann mit zunehmender Spieldauer die Verlängerung drohte, wurde es noch schlimmer – die Angst vor dem entscheidenden Fehler tat der Begegnung gar nicht gut. Aber in der 110. Minute passte bei einer von Daniel Erpen-Köhn von der linken Seite getretenen Ecke einfach alles. Daniel Bendlin stieg optimal hoch und ließ mit seinem wuchtigen Kopfball zum 0:1 dem Eintracht-Keeper nicht den Hauch einer Abwehrchance. Die Landeshauptstädter mussten nun „aufmachen“ und deswegen entschädigten die letzten 10 Minuten für das wenig attraktive Spiel zuvor. Die Maurine-Kicker bekamen bei ihren stark ausgespielten Kontern nun Torgelegenheiten, die normalerweise für 3 Spiele gereicht hätten. Doch ein weiterer Treffer fiel nicht, weil Marco Pajonk, Thomas Haese und Lukas Igbineweka Egbon nicht am guten Eintracht-Keeper vorbeikamen. Dies hätte sich fast gerächt, denn in der Schlussminute musste sich auch Gabor Ruhr noch einmal ganz lang machen.
Mit dem Abpfiff lagen sich die Grün-Weißen jubelnd in der Armen. In einem erwartet schweren Spiel hatten sie sich in ihr 8. Landespokalfinale gekämpft . Gegner wird am 25. Mai der Sievershäger SV sein. Gespielt wird in Parchim.
Statistik
FC Schönberg 95: Gabor Ruhr, Rene Sahmkow, Hannes-Michel Köhn, Sascha Woelki, Daniel Erpen-Köhn, Niwar Jasim, Eric Dobberitz (46. Lukas Igbineweka Egbon), Thomas Manthey, Tom Körner (61. Marco Pajonk), Daniel Bendlin (113. Rene Gradert), Thomas Haese
FC Eintracht Schwerin: Edgarus Kuhlmann, Jan Deters, Vico Mandlhate, Michael Hein, Tom Nachtigall, Erik Sabas (100. Christian Möller), Thomas Bernstein, Steven Flemming (75. Konstantin Radloff), Andre Hildebrandt, Kevin Looks, Jens Richter (71. Jan-Christoph Israel)
Tor: Daniel Bendlin (110.)
Gelbe Karten: Kevin Looks, Michael Hein
Schiedsrichter: Stefan Karnatz
Schiedsrichterassistenten: Matthias Bastian und Christian Strietz