Daniel Erpen-Köhn wirkte dann doch ein wenig überrascht, dass er derjenige war, der vor dem Anpfiff die Blumen bekommen sollte, denn sein ehemaliger Verein, der FC Pommern Stralsund, bedankte sich mit dieser netten Geste bei Daniel für seine erfolgreiche Zeit in der Hansestadt.
Dann wurde gespielt und obwohl die Schönberger im ersten Durchgang die Bälle ein wenig gefälliger durch die eigenen Reihen laufen ließen, gab es die ganz großen Chancen vornehmlich auf der anderen Seite. Die beste davon vergab Christian Orend in der 18. Minute. Frei vor Gabor Ruhr musste er in dieser Situation eigentlich das 1:0 machen, aber der Kapitän der Stralsunder verfehlte das Tor. Die Gäste, die aus dem Spiel heraus kaum Torgefahr erzeugen konnten, machten zumindest bei Standards auf sich aufmerksam. So brachte die von Daniel Erpen-Köhn nach einer halben Stunde getretene Ecke eine brenzlige Situation im Strafraum der Gastgeber und Thomas Manthey verpasste nur 2 Minuten später frei vor dem Tor einen Erpen-Köhn-Freistoß um Zentimeter. Insgesamt drängte sich aber der Eindruck auf, dass die Grün-Weißen dann doch schon das Pokalhalbfinale am Dienstag im Hinterkopf hatten.
Dies änderte sich jedoch nach der Pause grundlegend, denn mit den neu ins Spiel gekommenen Marco Pajonk und Lukas Igbineweka Egbon wirkte die gesamte Mannschaft wie ausgewechselt. Die Maurine-Kicker erarbeiteten sich nun auch aus dem Spiel heraus ihre Chancen und sie begannen damit gleich in der 47. Minute, als Daniel Erpen-Köhn aus spitzem Winkel knapp am Dreiangel vorbei schoss. Jan Schattschneider fing eine Gradert-Flanke von der Grundlinie kurz vor Marco Pajonk ab (50.) und Marco Pajonk selbst setzte die Kugel in der 61. Minute volley ans Außennetz. In der 77. Minute beförderte Marco Pajonk eine starke Zysk-Flanke per Kopf ins Tor, doch ungläubiges Staunen – der Schiedsrichterassistent hatte die Fahne oben. Eine unentschuldbare Fehlentscheidung, denn es ging in diesem Fall nicht um Zentimeter, sondern um Meter. Sehr ärgerlich für die Giere-Elf, die nichtsdestotrotz ebenso wie Pommern Stralsund die Entscheidung suchte. Es entwickelte sich in der Schlussphase ein offener Schlagabtausch, bei dem Marco Pajonk in der 83. Minute eine weitere Zysk-Flanke an die Latte köpfte. Auf der Gegenseite tauchte Sebastian Schulz zweimal gefährlich vor dem Schönberger Tor auf, scheiterte dabei jedoch zunächst an Gabor Ruhr und dann am Lattenkreuz. Am Ende blieb es bei einem torlosen 0:0 der besseren Art und einem herzlichen Dank an den FC Pommern Stralsund, der Schönbergs Wunsch nach einer Spielverlegung entsprach.
Statistik
FC Schönberg 95: Gabor Ruhr, Osazee Igbineweka Egbon (46. Lukas Igbineweka Egbon), Hannes-Michel Köhn, Sascha Woelki, Daniel Erpen-Köhn, Martin Krefta, Niwar Jasim (46. Marco Pajonk), Thomas Manthey, Tom Körner, Thomas Haese (62. Florian Zysk), Rene Gradert
FC Pommern Stralsund: Jan Schattschneider, Gunnar Alfuth, Martin Schmidt, Steffen Pompe, Dirk Hensel, Robert Seliger (83. Sebastian Petzold), Simon Gurlt, Denny Duggert, Christian Orend, Daniel Hartz, Martin Otto (71. Sebastian Schulz)
Zuschauer: 132
Schiedsrichter: Enrico Barsch (Rostock)
Schiedsrichterassistenten: Christian Allwardt, Felix Ernst