Frühlingstour 2012 (Liberec, Brno, Bratislava & Wien)

  • Frühlings-Tour 2012


    Wie auch die vergangenen Jahre, wurde im April eine kleine Tour in die südöstliche Richtung gemacht. Dabei sollten Liberec, Brno, Bratislava und Wien beehrt werden. Die Reisegruppe wurde durch 2 Absagen nochmal verändert und am Ende fanden sich neben mir noch „Polen-Marco“, Björn und Marcus für diese Fahrt ein. Los ging es am Freitag um 12:00 Uhr in Berlin. Der Mietwagen eines großen bekannten Vermieters kostete uns für das Wochenende 125,99 €. Die Kosten wurden aufgeteilt, und so zahlte jeder 31,49 €. Wir bekamen einen Nissan Qashqai (Diesel), der neben viel Platz auch einen guten Verbrauch vorwies. Am Ende der nahezu genau 1.400 Km lag er bei 6,9 l / 100Km. Getankt wurde für ca 180 € insgesamt, was bei 4 Leuten 45 € pro Kopf bedeutete. Die 3 Vignetten (CZ 13,50 €, SLK 10 € & AUT 7,70 €) kosteten jeden 7,70 €. Übernachtet wurde einmal am südlichen Stadtrand von Prag. 11 € pro Person im 4er Zimmer wurde dort bezahlt. In Bratislava übernachteten wir in der Stadt (nahe der Burg / Altstadt) für 16,50 € pro Person inkl. Frühstück. Insgesamt kam jeder von uns auf ca. 160 € (inkl. Tickets für die Spiele).


    Marco, Björn und Ich starteten in Berlin und bis Dresden nahmen wir meine Gutste, die zur Familie wollte, noch mit. In Dresden wurde Marcus noch eingesammelt und dann konnte es auch los gehen nach Liberec. Da wir genug Zeitpolster hatten, wollten wir in Zittau dem „Weinaupark-Stadion“ mal einen Besuch abstatten. Das Stadion wurde 2010 durch das Hochwasser („Neiße - Flut“) massiv beschädigt, und später durch Spenden und Helfer wieder „renoviert“. Mittlerweile findet man dort ein sehr nettes Leichathletikstadion vor, in welchem die alte Tribüne das absolute Highlight ist. Die Tribüne stammt aus dem Jahr 1894 und wurde 2000 modernisiert. Die Laufbahn um den Rasenplatz herum wurde im Zuge der Beseitigung der Schäden von 6 auf 8 Bahnen erweitert. Dies war schon vor der Katastrophe in Planung. Hier einige Bilder von diesem Schmuckstück:


    Im Anschluß ging es einige wenige Kilometer durch Polen, ehe wir Tschechien erreichten. Dort wurde erstmal eine Vignette geholt und Geld (1 € zu 24,50 CZK) getauscht. Ein guter Kurs, wenn ich an meine letzten Besuche da denke. Da gab es teilweise nur noch 22 oder 23 Kronen. Nun war es nur noch ein „Katzensprung“ bis Liberec, wo wir gute 2 Stunden vor´m Spiel ankamen. Das Auto wurde direkt vor dem Stadion abgestellt. Vor dem Stadion lud eine Art Terrasse zum Verweilen ein. Diese Einladung nahmen wir gerne an. Eine recht gute Klobasa vom Holzkohlegrill (45 CZK) und 1 „Pivo“ (25 CZK) rundeten das ganze ab. Ich trinke ja sonst kein Bier, aber bei unseren Tschechischen Freunden mache ich da mal eine Ausnahme. Der Grillmeister mit Trikot und Mütze von Slovan Liberec war echt kultig. 2 mal viel ihm eine Klobasa runter, doch wer jetzt denkt, die wird entsorgt, hat sich getäuscht. Die wird aufgehoben und wieder auf den Grill gelegt. Keinen der anwesenden Stadionbesucher störte das.


    Freitag, 20.04.2012, um 20:15 Uhr
    Gambrinus Liga (1. Liga Tschechien)
    FC Slovan Liberec - FK Viktoria Zizkov 4:0
    Stadion u Nisy (Liberec)
    5.235 Zuschauer (36 Gäste)


    Tickets für das Spiel gab es für 80 Kronen (gute 3 €), das gute farbige Programm für 10 Kronen (weniger als 50 Cent). Mit unserem Ticket hatten wir einen Platz auf der Haupttribüne. Beste Sicht also. Und das für dieses Geld. Erstliga-Fussball für unter 4 €. Das sind Preise...


    Das Spiel unter Flutlicht war recht nett. Slovan, aktuell Spitzenreiter in Tschechien, gewann verdient 4:0. So deutlich war es auf dem Spielfeld jetzt nicht, aber nach dem 2:0 vielen die Gäste auseinander und luden förmlich dazu ein noch weitere Buden zu machen. Slovan sagte „Danke“ und netzte noch 2 weitere Male ein. Das Spiel war aber recht unterhaltsam, muß man sagen. Auf der Haupttribüne war ´nen Typ, der die Tribüne immer hoch und runter rannte (Ballhöhe). Er war wild am gestikulieren, meckern und jubeln. Könnte glatt als Maskottchen durchgehen. Einmal musste er von 4-5 Ordnern zurückgehalten werden, weil er einem Gästespieler deutlich seine Meinung sagte. Stimmung war ebenso dauerhaft vorhanden. Der Fanblock liegt direkt in einem der Eckblöcke, was nicht ganz unvorteilhaft ist, glaub ich. Für den geneigten Stadionbesucher gab es 90 Minuten Support zu bestaunen. Nicht immer sehr laut, aber trotzdem nett. Als das Team sich bedankte, leuchteten plötzlich 4-5 Fackeln auf. Fein! Die 36 Gästefans waren auch ab und zu am supporten. Der Rede wert war das allerdings nicht. Woher die Zuschauerzahl stammt weiß ich nicht, aber soviele waren es definitiv nicht. Ich hatte 1.700 geschätzt. Wenn es viel waren, dann 2.500 aber niemals über 5.000.


    Das Stadion, in dem es auch W-Lan gibt (toll, wenn man mit der Liebsten in der Heimat kommunizieren will), gefällt mir recht gut. Die Haupttribüne ist in einen Hang eingearbeitet, wo man Teile des Hanges noch neben der Tribüne sieht. Hat was! Für mich das Highlight des Stadions. Die anderen 3 Tribünen sind alle im gleichen, eher langweiligem, Baustil. Über dem Stadion ragen 4 schicke Flutlichtmasten. Alles in allem ein netter Start ins Wochenende! Nach dem Spiel ging es noch weiter nach Prag, wo wir gegen 0:30 Uhr ins Bett fielen.


    Am Samstag stand relativ früh (ca. 07:00) die Weiterfahrt nach Brno auf dem Programm. Vorher allerdings besuchten wir noch den nächsten „Tesco“ - Supermarkt. Für nichtmal 1,60 € gab es 2 warme Croissants, 1 Brötchen, 1 Paar Wiener Würstchen und 1 Yoghurtdrink. Sehr schön! In Brno angekommen wollten wir dem alten „Stadion Za Luzánkami“ einen Besuch abstatten. Was wir dort zu Gesicht bekamen machte uns sprachlos. Was für eine megageile Schüssel! Ein Wahnsinns-Stadion! Das Schmuckstück wurde 1953 eröffnet und bot bis zur Schließung im Jahre 2001 etwa 50.000 Menschen Platz. Sagenhafte 43.500 Stehplätze hat man dort errichtet. Einfach nur „WOW“! Beim Europapokalspiel FC Brno vs Eintracht Frankfurt waren in der Saison 79/80 letztmalig 50.000 Leute im Stadion. Heute ist das Stadion völlig zugewuchert und im Stich gelassen. Da blutet einem das Herz! Hier einige Impressionen:


    Völlig Sprachlos machten wir uns nun auf zu Spiel 1 des Tages. Die 2. mannschaft des FC Brno hatte Heimspiel und auf „fotbal.cz“ stand bis zuletzt „TCM Ivanovice“ als Spielort drin. Als wir dort ankamen, sahen wir Spieler, die sich warm machten. Wir fühlten uns bestätigt. Beim genaueren Hinsehen allerings, stellten wir fest das die Jungs recht jung aussahen. Auf Nachfrage erfuhren wir das das die Junioren sind. Nun galt es den richtigen Spielort heraus zu finden. Ein Typ meinte die „B“ spielt im Hauptstadion „Srbska“. Zügig fuhren wir gefühlt einmal durch die gesamte Stadt. Wir kamen trotzdem noch pünktlich zum Spielbeginn.


    Impressionen „TCM Ivanovice“:


    Samstag, 21.04.2012, um 10:15 Uhr
    Moravsko-Slezká Fotbalová Liga (MSFL, 3. Liga Tschechien)
    F.C. Zbrojovka Brno B - F.C. Hlucin 1:1
    Mestský Stadion Srbská
    Ca. 90 Zuschauer


    Unglaublich aber wahr. Keine Hundert Zuschauer bei einem Drittligaspiel. Irre. Die wenigen Besucher, die da waren, konnten bei bestem Frühlingswetter ein recht ordentliches Spiel sehen. In der 82. Minute der späte Führungstreffer durch einen direkten Freistoß-Kracher aus ca. 25 Metern. Marco machte bald Luftsprünge, da wir interne Wetten abgeschlossen hatten. Wenige Minuten später dann der Ausgleich. 1:1 hieß es auch am Ende. Das Stadion bekommt von mir die Note 3+. Nichts außergewöhnliches aber der Blick, den man von der Gegentribüne aus auf die Haupttribüne, und die dahinterliegende Stadt hat, ist schon recht nett. Die 4 schicken Flutlichtmasten sind VOR den Blöcken hochgezogen worden. Da stellt sich mir die Frage nach dem „Warum“. Eintritt war frei, und es gab einen kleinen Kiosk, wo es Naschereien und Getränke gab. Ansonsten viele Sitzplätze im Stadion. Viele von ihnen wurden wohl nachträglich installiert. Die sehen noch nicht ganz so alt aus. Der Eintritt zu diesem Kick war frei.


    Normalerweise stand nach dem Spiel die Fahrt nach „Uherské Hradisté“ an, wo wir uns 13:00 Uhr die U19 des 1. FC Slovacko ansehen wollten. Die Altnernative dazu war lange Zeit vor der Tour die Frauenmannschaft von Slovan Bratislava. Doch da war es mir nicht möglich den Spielort ausfindig zu machen. Weder auf Mails wurde reagiert, noch ging bei meinen Versuchen, dort jemand zu erreichen, irgendeiner ans Telefon. Auch andere Wege brachten mir nix ein. Also stand das Spiel der U19 von Slovacko als 2. Spiel des Tages eigentlich fest. Problem war hierdas man nur 1 Stunde Puffer hatte und der Weg laut Routenplaner 1:13 dauert. Man musste also Glück haben um beide Spiele komplett sehen zu können. Während des Spiels in Brno checkte ich, dank des zur Verfügung stehenden W-Lan, meine E-Mails. Und siehe da, eine Antwort aus Bratislava. Nach 2-3 Mails stand fest das das Spiel im Rapid Stadion in Bratislava-Ruzinov ist, und 15:00 Uhr los geht. Wir entschieden demokratisch das wir statt der Junioren von Slovacko nun lieber zum Spiel der Slovan-Frauen fahren wollten. In Slovacko war auch Nebenplatz-Gefahr und das Rapid Stadion in Bratislava schien als Spielort sicher. Dazu kam, das wir nun mehr Puffer hatten und es bequem bis zum Anpfiff schaffen konnten. Das 3. Spiel sollte Slovan Bratislava (Männer) werden, welche wie vorher angekündigt 17:30 Uhr spielen sollten. Hätte alles perfekt passen können. Mehr dazu später. Wir machten also nach dem Spiel in Brno los, Richtung slowakische Hauptstadt.


    Die Fahrt sollte etwa 90 Minuten dauern, ... theoretisch. Praktisch dauerte sie etwas länger. Kurz vor der slowaksichen Grenze war die tschechische „Policia“ auf der Autobahn der Meinung unsere Reisegruppe rauszuziehen. Wir waren wohl etwas zu zügig unterwegs, und 40 € los. Jeder legte was dazu und weiter ging´s. Noch schnell bei einem wirklich sehr „freundlichen“ Vignetten-Verkäufer eine 10 Tages - Vignette gekauft, ihm als Dank für die freundliche Begrüßung 10 € da gelassen und schon ging es weiter nach Bratislava. Da wir immernoch Zeit hatten checkten wir schon in unser Hostel ein. Dieses liegt nahe der Altstadt und der Burg von Bratislava („Hrad Bratislavský“). Wir legten unsere Sachen ins Zimmer und weiter ging es Richtung Rapid Stadion. Dort angekommen, musste erst einmal der Eingang gefunden werden. Eine Dame sagte das wir nicht durch das Tor neben dem Hotel dürfen, und schickte uns einmal ums ganze Stadion, dort aber wollte uns ein Typ wieder zurück schicken. Wir nutzten ein Loch in einer Mauer um hinein zu gelangen.


    Samstag, 21.04.2012, um 15:00 Uhr
    1. Liga (Frauen)
    ŠK Slovan Bratislava - ŠK Štich Humenné 9:0
    Rapid Stadion Ruzinov (Bratislava)
    48 Zuschauer


    Das „Rapid Stadion“, was direkt neben dem gleichnamigen Hotel liegt, ist in meinen Augen echt sehenswert. Eine Seite bietet 6 schön alte, teils bewachsene, Stufen, wovon die oberen Beiden mittig zusätzlich eine Planke zum Sitzen bieten. Eine Seite hinter den Toren ist komplett unbebaut, die andere bietet einen Graswall und oberhalb davon ein Gestell was wohl mal die Anzeigetafel war. Gegenüber der 6 Stufen findet man ein altes Tribünengestell mit schön vergammelten Wellblech-Wänden und Wellblech-Dach. Diese bietet nahezu durchgängig 5 Sitzreihen an. Schickes kleines Stadion!


    Das Spiel war auch ganz ok. Die Mädels von Slovan ließen den Ball gut laufen und wir staunten alle wie hoch die Qualität auf dem Rasen war. Die Gäste hatten nicht den Hauch einer Chance. Slovan gewann hochverdient am Ende mit 9:0. Auch hier wurden wieder Wetten abgehalten („Kommt der Eckball bis in den Strafraum?“ etc.), was das ganze noch interessanter machte. Ein Mädel am Spielfeldrand jonglierte und trickste mit dem Ball als wenn sie nie was anderes gemacht hätte, und zog so unsere Aufmerksamkeit des öfteren auf sich.


    In Minute 60 machten wir uns dort allerdings vom Acker, weil wir bei Slovan (Männer) definitiv keine Minute verpassen wollten. Die Straßen waren zudem auch relativ voll. Dort allerdings erlebten wir den absoluten Horror.


    Samstag, 21.04.2012, um 17(5):30 Uhr
    Corgon-Liga (1. slowakische Liga)
    SK Slovan Bratislava - FC Zlaté Moravce 3:0
    Pasienky Stadion (Bratislava)
    1.750 Zuschauer (16 Gäste)


    Als wir ankamen wunderten wir uns schon warum so wenig Leute vor den Stadiontoren unterwegs waren. Wir gingen an die Kasse und wollten Karten kaufen. Marco, der zuerst dran war, bekam von der älteren Dame eine Karte für 4 €. Ich war als nächstes dran. Bei mir waren es nur 3 €. Als ich die Karte genauer betrachtete, stellte ich fest, das das eine Karte für das Spiel von Slovan gegen Nitra am 5.5.2012 war. Auf nochmaliger Nachfrage meinte die Dame ich komme damit rein. Ich also zum Eingang und gleich am ersten Ordner abgeprallt. Mit der Karte kein Zutritt. Nach einigem Hin und Her, Björn und Marcus bekamen garkeine Karte mehr, wurden wir alle rein gelassen. Irgendwas war komisch. Wir gingen die Stufen hoch und entgegen der Vermutung wir hätten noch Zeit bis zum Anstoß, rollte bereits der Ball. Ungläubig schauten wir auf die Anzeigetafel, und tatsächlich... es lief die 62. Minute. In mir stieg heftiger Brechreiz auf. Einmal wegen der Tatsache, das das Spiel wohl 2 Stunden vorverlegt wurde und zudem weil man trotzdem noch Kohle haben wollte.


    Die Anstoßzeit hatte ich 1 Tag vor Abfahrt nocheinmal kontrolliert. Bei „soccerway.de“, auf der slowakischen Verbandsseite und auch im Spielplan bei Slovan auf der Homepage stand definitiv 17:30 Uhr. Ebenso auf der Eintrittskarte. Was ich übersah, war eine Meldung unter „News“, vom 19.04.2012 wo daraufhin gewiesen wurde das das Spiel bereits 15:30 Uhr startet. Das hatte ich völlig übersehen. Nun ja, was soll´s. Darauf gab es erstmal eine „Frust-Klobasa“. Die war dann aber so gut, das es gleich 2 wurden. Geschmacklich allererste Sahne! Sehr zu empfehlen! Kostete zwar auch 2,50 €, aber das Geld ist sie definitiv wert.


    Das „Pasienky Stadion“ (eigentlich das Stadion von Lokalrivale Inter) bietet in ovaler Form nur Sitzplätze an. Um den rasen herum gibt es eine Laufbahn. Also nix besonderes soweit. Was aber das Prädikat „besonders“ bekommt, ist die geile große Anzeigetafel und die Flutlichtmasten. Letztere habe ich in dieser Art noch nicht gesehen. Riesige Betonsäulen ragen in den Himmel, wo ganz oben das Licht angebracht ist. Genießen tue ich das ganze bei meinem nächsten, dann sicherlich vollständigen, Spielbesuch. Zum Spiel schreibe ich jetzt nichts, da wir ja nicht wirklich viel mitbekamen.


    Nach dem Spiel wurde dem alten Slovan Stadion („Tehlene Pole“ - „Ziegelfeld“ zu Deutsch), was 100 Meter vom neuen entfernt ist, noch ein Besuch abgestattet. Ein paar Bekannte die vor kurzem erst da waren warnten uns vor einem alten Herrn mit Knüppel vor. Wir suchten erst einmal einen Eingang und trafen dann tatsächlich 2 ältere Gestalten. Wir fragten nett an, ob wir mal rein dürften um ein paar Bilder zu machen, was aber gleich verneint wurde. Nach kurzer Diskussion blieben die 2 bei ihrem „Nein“. Wir gingen einmal um das Stadion herum, und siehe da, auf der anderen Seite kommt mal ganz leicht hinein. Dort befindet sich ein „Phillips-Geschäft“, wo man einfach über den Kundenparkplatz watscheln muss, und schon steht man im Stadion. Dort müssen Vandalen gewütet haben. Anders ist es nicht zu erklären, wie das Stadion innerhalb von 2 Jahren so runterkommen kann. Sämtliche Scheiben draußen, überall herumliegende Sitzschalen, Müll und Schrott. An einer Stelle wurde anscheinend sogar mal ein Feuer gelegt.


    Die Tribünen sind schon derb zerfallen teilweise. In diesem Stadion spielte bis Ende der Saison 2009/2012 neben dem SK Slovan auch die slowakische Nationalmannschaft. Im September 1940 wurde das gute Teil eröffnet. Einen Monat später fand dort das erste internationale Spiel (Slovan Bratislava vs Hertha BSC 2:2) statt. In den 60ern wurde das Stadion umgebaut und dabei vergrößert. Das Stadion ist definitiv sehenswert. Die große Anzeigetafel, die Flutlichtanlage und auch die sehr lange Gegengerade sind schon bemerkenswert. Auf der Wiese im Stadion lag sogar ein ur-alter Lederball herum, wo Björn ein bemerkenswertes Bild gelang, was er mir freundlicherweise zur Verfügung stellte.


    Impressionen „Tehlene Pole“:



    Danach ging es noch einmal kurz ins Hostel, ehe wir uns dann in der Stadt den Abend ausklingen liessen. Wir schlenderten zur Burg, wo man einen irren Ausblick auf die Donau und den Stadtteil „Petrzalka“ hat. Weiter ging es in die Altstadt wo es das ein oder andere „Pivo“ bzw. Radler gab. Gegessen wurde im „Burgerland“. Sehr zu empfehlen! Die Altstadt von Bratislava gefällt mir recht gut. Klein aber fein! Wir steuerten dann am späten Abend unser Hostel wieder an wo wir den tag für „beendet“ erklärten. Am Abend (ca 23:00) bekam ich übrigens auch vom Verein Slovan die Mail das das Frauen-Spiel im Rapid Stadion sei. Gut, das es aber schon vor 8 Stunden begonnen hatte.


    Sonntag stand dann die Rückfahrt nach Berlin, mit einem mehrstündigem Abstecher nach Wien, an. In Wien sollten eigentlich nur 2 Spiele geschaut werden, doch als mir Nico aus Wien schrieb, das er bei einem 13:00 Uhr Spiel sei, nahmen wir dieses Spiel ebenfalls in unseren Tagesplan auf. Zuerst ging es allerdings in den Stadtteil „Favoriten“ zum FavAC.


    Sonntag, 22.04.2012, um 10:15 Uhr
    Wiener Stadtliga (4. Liga Österreich)
    Favoritiner AC - ISS Admira Landhaus 4:3
    FAC-Platz (Wien)
    Ca. 230 Zuschauer


    Das Auto wurde unweit des Stadions abgestellt, und am Eingang waren 7 € fällig. Der „FAC-Platz“ bietet an einer Seite eine überdachte Tribüne mit Betonstufen, die in ein recht hohes Haus eingearbeitet wurde. Schaut etwas merkwürdig aus. Gegenüber sind 15 Bankreihen zu finden. Dahinter steht das Vereinsgebäude inkl. Sanitärtrakt. Wirklich Charme versprüht der Platz nicht, aber kann man sich schon mal antun. Eine kleine Fangruppe gibts dort auch. Diese stehen vor der „Fedayn FAVAC“ - Fahne. Was ich echt geil fand, war die tatsache das sogar die alten Opis ihren Verein lautstark anfeuerten. Am Imbiss gab es Almdudler und Schnitzel-Semmel. Beides superlecker gewesen!


    Das Spiel war richtig gut! Es ging rauf und runter. Das Spiel hätte auch 7:7 enden können. Richtig gute Unterhaltung! Nach diesem Spiel ging es dann weiter Richtung Hütteldorf, wo Rapid Wien zu Hause ist. Bevor es zu Rapid gehen sollte, besuchten wir noch das 13:00 Uhr - Spiel. Dies fand etwa 300 Meter Luftlinie vom Hanappi-Stadion entfernt statt. Das Auto stellten wir bereits am „Hanappi“ ab und die wenigen Meter, zum 2. Spiel des Tages, liefen wir. Dort angekommen wurde erstmal Nico aus Wien begrüßt. Ihm gilt mein großer Dank, für die Beschaffung der Rapid Karten. Zusammen verquatschten wir die Zeit und schauten eigentlich kaum auf das Spielfeld bei folgendem Spiel.


    Sonntag, 22.04.2012, um 13:00 Uhr
    ASG-Liga Wien (ASG = Amateursportgemeinschaft)
    ESV Ottakring - Penarol Wien 2:3
    Kinkplatz (Wien)
    25 Zuschauer


    Zum Spiel kann ich hier nicht viel schreiben. Nur soviel: Die Gäste drehten das Spiel aus einem 2:0 in ein 2:3. Wir saßen bei leichtem Regen unter einem Pavillion, der auf einem Grashügel steht. Der Kunstrasenplatz, immerhin ein 4. Liga-Ground (hier spielt sonst FV Austria XIII) hat nix dolles zu bieten, aber der Pavillion, die davor stehenden Bänke und die Vereinskneipe laden schon ein. Eine digitale Anzeigetafel gibt es dort auch! Nach dem Spiel ging es für uns einige Meter die Strasse hinunter, wo sich das Hanappi-Stadion befindet. Dort verabschiedeten wir uns von Nico, und es ging dann auch relativ zügig rein!


    Sonntag, 22.04.2012, um 16:00 Uhr
    1. Bundesliga Österreich
    SK Rapid Wien - SK Sturm Graz 1:1
    Gerhard-Hanappi-Stadion (Wien)
    17.500 Zuschauer (ausverkauft), ca 1.100 Gäste


    Das „Highlight“ der Tour stand nun auf dem Programm. Rapid vs Sturm ist sicher aus Fansicht das Top-Spiel Österreichs. Karten hatten wir, dank Nico, auf der Nordtribüne ergattert. Diese kosteten 30 €. Ins Stadion ging es relativ schnell. Später war es brechend voll vor den Toren. Viele kamen zu spät rein. Offiziell war dieses Spiel ausverkauft, doch im Stadion blieben viele Einzelplätze leer. Sogar in den Fanbereichen waren außen Lücken. Dies sowohl im Block West, als auch im Ost-Bereich bei Heim- und Gästefans. Die Gäste bekamen 1075 Karten, wie mir aus Graz berichtet wurde, was natürlich nicht wirklich viel ist. Die Grazer kamen in einem 12er Bus Konvoi und Polizeibegleitung am Stadion an. Alles blieb ruhig.


    Das „Hanappi Stadion“ gefällt mir vom Bau her recht gut. Alles schön eng beieinander. Egal ob man nun im Oberrang oder unten sitzt. Unendlich viele Plätze auf Haupt- und Gegentribüne sind mit „Abo“ (Dauerkarte) und dem Namen des Abo-Inhabers (!!!) beschriftet. Das gewellte Dach finde ich auch recht nett. Der Gästesektor ist von allen Seiten mit Fangnetzen umgeben. Wir hatten Karten für Block 24 auf der Gegentribüne (Nord).


    Das Spiel war insgesamt ausgeglichen. Die Erste Halbzeit gehörte ganz klar Rapid, die zweite Halbzeit den Gästen aus Graz. Das 1:0 durch Burgstaller war äußerst sehenswert. Ein echter Knaller ins Eck. Der Torschütze zum 1:1 (Okotie) feierte seinen Treffer ausgelassen und provozieren vor dem Block West, was die Rapidler auf die Palme brachte. Okotie antwortete damit auf die Gesänge im Spiel („Wir fi**en deine Mutter um einen 20er am Praterstern (Hurengegend in Wien), Okotie du Hurensohn!“. Okotie war in seiner Jugend bei Rapid, dann bei der Wiener Austria groß geworden und auch da schon den Block West provoziert, und nun eben bei Graz. Nach dem Spiel wurde er wohl noch tätlich angegangen als er den Mannschaftsbus betreten wollte. Das Spiel jedenfalls war spannend, von Brisanz durchzogen und abwechslungsreich. Das 1:1 also ein völlig gerechtes Ergebnis.


    Enttäuschend für mich war der Auftritt vom Block West. Klar, es wurden viele Stadionverbote verhängt, doch bis auf die Hassgesänge gegen die Grazer („Grazer Schweine“) und Okotie, sowie der „Rapid“-Schlachtruf war nicht so viel zu hören. Die „Ultras Rapid“ und ein Pulk hinter der „Tornados“-Fahne war zwar oft in Bewegung aber laut ist definitiv was anderes. Zu Beginn gab es noch ein Intro aus Doppelhaltern, Fähnchen und Schnipseln, welches sehr nett ausschaute. Vor dem Block prangte ein „GEMMA RAPID“ in großen Lettern. Während des Spiels wurde noch grüner Rauch, sowie 3-4 Fackeln in rot und grün gezündet. Es gab weder eine Durchsage, noch wurde das Spiel unterbrochen. Wunderbar!


    Der Gästesektor gefiel mir schon besser. War zwar auch nicht das gelbe vom Ei aber auf alle Fälle besser als gegenüber. Die Mitmachquote bei den Grazern oft recht hoch. Stark fand ich das Einklatschen („STURM - GRAZ“). Zu Beginn war der Support recht gut, nach dem 1:0 für Rapid verflachte es etwas, aber nahm bald wieder zu. Nach dem 1:1 dann wurde es nochmal etwas besser. Zu Beginn gab es eine Choreo (18 Jahre Bestehen) der Jewels, welche vermutlich die waren, die orangene Hawaiiketten trugen. Es wurden weiße Zettel verteilt, eine kleine Überziehfahne mit Gruppenlogo präsentiert und am Block prangte eine Jewels-Fahne. Der Schriftzug „Jewels“ wird von ein paar nackten Mädels „bewacht“. Die Zettel hätte man sich allerdings sparen können. Viel zu viele Lücken im Block! Nach dem 1:1 erleuchteten 4-5 Fackeln was dem geneigten Pyro-Fan natürlich gefiel.


    Nach dem Spiel machten sich ein Heimfan zum Horst als er, und seine Frau (!!!), aus sicherer Entfernung pöbelten und am posieren waren. Der Gästeblock antwortete darauf nur mit „Bettnässer“-Gesängen. Wir hatten unseren Spaß. Während des Spiels war ´nen ca. 16 jähriger Balljunge mit Rapid-Schal der Meinung mal vor dem Gästeblock vorbei zu laufen und die Gäste mit irgendwelchen Grimassen und Gestiken zu provozieren. Diese antworteten wie die Lamas im Zoo. Der Weg des Balljungen führte ihn auf dem Rückweg an seinen Platz natürlich nochmal an den Grazern vorbei, und spätestens hier dürfte die Jacke aufgeweicht gewesen sein, soviel Speichel wie da geflogen kam. Die Grazer feierten ihren Punktgewinn und dem Heimanhang wurde mit Gesängen (u.a. „Und schon wieder keine Stimmung SCR“ & „Hütteldorf = Hurendorf“) nochmal gezeigt was man von den Hütteldorfern halte.


    Die Preise im Stadion für Speis und Trank sind schon recht herb. Ein Highlight hier aber die „Käsekrainer“ im Brötchen (Hot Dog). Erinnerte etwas an unsere gute alte Ketwurst. Geschmacklich auch top.


    Nach dem Spiel ging es fix zum Auto zurück, denn nun standen noch 650 km Rückfahrt via Dresden, wo wir Marcus absetzten und meine Gutste wieder einsammelten, auf dem Plan. Das Auto wurde wieder abgegeben und 01:30 Uhr waren wir dann im Bett.


    Fazit der Tour:
    Bis auf das Erlebte bei Slovan Bratislava, was uns schon sehr ärgerte (aber aus Fehlern lernt man) war es eine echt geile Tour mit einer guten Mischung an Leuten. Meine Highlights waren die Besuche der Altstadt Bratislava, der alten Stadien in Bratislava und Brno und die Spielbesuche natürlich.


    Bilder gibts auf meinem Blog (siehe unten) :halloatall: