“Hold on a little longer, try a little harder, 'Til we're arm in arm together to the end” - VfL Osnabrück vs. Babelsberg 03 1:0 (0:0)

  • Besser als der bekannte Song von Cock
    Sparrer, der in dem wunderschönen Stadion an der Bremer Brücke
    (osnatel-Arena klingt so unglaublich mies) zum Einlauf in die zweite
    Halbzeit gespielt wurde, kann man nicht ausdrücken, wie das
    Nulldreierherz in den letzten Spieltagen schlagen muss. Wer das Spiel in
    Osnabrück miterlebt hat, der weiß: die Mannschaft hat sich nicht
    aufgegeben, sie hat gekämpft, den Rasen umgepflügt, sie hat den
    Abstiegskampf angenommen und sich noch lange nicht aufgegeben. Doch der
    Reihe nach.




    CoolK-Reisen hatte zwei Busse organisiert, die pünktlich um 13 Uhr am
    Lutherplatz auf ca. 100 Unentwegte warteten, die unsere Mannschaft in
    der wichtigsten Phase der Saison den Rücken stärken wollten. Nachdem uns
    Busfahrer Lars über Toilettenbenutzung, Anschnallpflicht, Pausenzeiten,
    Müllbeseitigung, Sitzverstellung und Höchstgeschwindigkeit informiert
    hatte ging es los, direkt in den Stau bei Michendorf. Voraussichtliche
    Ankunftszeit 17:29h. Bei den schlimmsten, nein - den allerschlimmsten
    Schlagerhits der vergangenen Dekaden verging die Zeit wie im Steigflug.
    Erster Halt vor Brandenburg, angeblich nur eine kurze Zigarettenpause.
    Voraussichtliche Ankunftszeit 18:07h. Alles noch im Rahmen meinte der
    Ultra vor mir, doch ich sah schon die Wolken am Autobahnhimmel immer
    dunkler werden: Bad Oeynhausen – der Korken in der deutschen
    Straßenplanung. Zähflüssig ging es auf der Bundesstraße Richtung
    Osnabrück, Voraussichtliche Ankunftszeit 18:51h. Punktlandung würde man
    sowas nennen, aber wir hatten die Rechnung ohne den Ossenbrügger Wirt
    gemacht: eine einzige Kasse stand den Gästen zur Verfügung, dazu gab es
    massive Abtastereien des Ordnungspersonals. Als ich meine kontrollierten
    Schuhe wieder angezogen hatte lief das Spiel bereits, zum Groundhopping
    wäre also die erste Hälfte nutzlos gewesen.




    Dietmar Demuth setzte wieder Kühne nach abgelaufener Gelbsperre ein,
    Wollitz brachte im Vergleich zur Pleite in Jena Riemann für Zumbeel
    sowie Mauersberger für Gardawski. Die Hausherren begannen trotz
    Stimmungsboykott der Heimfans (ein großes „Derbyversager“- Transparent
    zeigte, dass die Uhren der Osnabrücker Ultras anders als in Babelsberg
    ticken) furios. Bereits nach zwei Minuten war es Costa, dessen Schuss
    zur Ecke geklärt wird. Nur kurz darauf ist es Tauer, der mit einem
    Kopfball nur knapp das Tor verfehlt (5.). Richtig brenzlich wurde es in
    Minute Zwölf: nach Foul an Kachunga trifft Hennings mit seinem Freistoß
    aus 22 Metern nur die Querlatte, Unger wäre chancenlos gewesen. Nulldrei
    war nun aber aufgewacht und kam selbst zu Möglichkeiten, Makarenkos
    Schuss kann aber von Riemann geklärt werden (23.). Kurz darauf musste
    Dietmar Demuth das erste Mal wechseln, Kauffmann kam für den verletzten
    Rudolph (26.). Gute Besserung an dieser Stelle auch an Nicolas Hebisch,
    der sich unter der Woche verletzte und unserer Equipe im Abstiegskampf
    leider nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Die mitgereisten
    Babelsberger Fans unterstützen weiterhin lautstark und euphorisch ihre
    Elf, auf der Gegenseite wurde jede misslungene Aktion der Lila-Weißen
    ausgepfiffen, bisweilen wurde sogar unsere Nulldreier bei Eckbällen
    unterstützt, eine nicht alltägliche Situation. Kurz vor der Pause kam es
    nochmal dicke für die Nulldreier, Kapitän Marian Unger zog sich einen
    Muskelbündelriss zu und fällt ebenfalls für den Rest der Saison aus. Da
    auch Zweitkeeper Daniel Zacher noch verletzt ist, musste Torwarttrainer
    Sebastian Rauch zwischen die Pfosten. Bei den Chancen von Costa
    (Kopfball ans Außennetz, 45.+2.) sowie Kachunga (Direktabnahme vorbei,
    45.+ 3.) musste er allerdings noch nicht eingreifen.




    Partystimmung herrschte trotzdem weiter im Gästeblock, der Beginn der
    zweiten Hälfte wurde mit etwas Feuer eingeläutet. Die erste gute
    Möglichkeit besaßen in den zweiten 45 Minuten die Gastgeber, nach einem
    schönen Solo geht Kachungas Knaller aus 30 Metern knapp am Kasten des
    Rauchers vorbei. Dominik Stroh-Engel hätte Nulldrei in Führung bringen
    können, aus kurzer Distanz zieht er ab, doch Beermann wirft sich in den
    Ball (69.). Wie man es mit dem notwendigen Glück, welches Nulldrei seit
    vielen Spielen fehlt, besser macht, zeigten die Hausherren eine
    Viertelstunde vor Ultimo: der eingewechselte Pauli lässt Grossert
    aussteigen und passt von links auf Hennings, der aus wenigen Metern
    keine Mühe hat, Rauch zu überwinden (75.). Demuth brachte darauf Lemke
    für Evljuskin, doch schienen in Minute 82 alle Messen gesungen, nach
    einem Foul an Tauer entschied der wenig souveräne Schiedsrichter Gerach
    auf Strafstoß. Riemann schnappte sich das Leder, das Duell Keeper gegen
    Keeper endete mit 1:0 für unsere Mannschaft, Rauch konnte den Elfer
    parieren. Geht hier noch was? Leider nein, denn Kauffmann scheiterte in
    der Schlussminute im Eins-gegen-eins an Riemann.


    Trotz einer engagierten und kämpferisch starken Leistung gab es wieder
    keinen Punkt für unsere Blau-Weißen, denen das Wasser nun langsam aber
    sicher bis zum Hals steht. Vielleicht eine Chance für die Jungs aus der
    zweiten Reihe, denn zusätzlich zu den verletzen Unger, Rudolph, Hebisch,
    Hartmann und Igwe wird auch Grossert aufgrund einer
    Gelbsperre beim Spiel gegen Aalen fehlen.




    Nach dem Spiel gab es noch unschöne Szenen, Polizei und Ordnungskräfte
    versuchten verzweifelt, die Verantwortlichen der Bengalos zu ermitteln.
    Es kam zu Raufereien und Pfeffersprayeinsatz, bei denen etliche
    Beteiligte leicht verletzt wurden. Mit mehr als zweistündiger Verspätung
    ging es mit tränenden Augen auf die Heimfahrt nach Babelsberg, welches
    gegen 4 Uhr morgens erreicht wurde.






    Osnabrück: Riemann – Fischer, Mauersberger, Beermann, Tauer – Latkowski
    (78. Hansen), Costa, Salger, Kampl – Kachunga (71. Pauli), Hennings




    Babelsberg: Unger (45. Rauch) – Nelson, Grossert, Surma, Rudolph (26.
    Kauffmann) – Kühne, Evljuskin (81. Lemke) – Groß, Stroh-Engel, Makarenko
    – Müller




    Tor: 1:0 Hennings (75.)




    Gelb: Fischer, Mauersberger – Grossert, Evljuskin, Makarenko, Kühne, Surma




    Zuschauer: 7300




    Nulldreier: ca. 150


    Besucher: 7.300

    "Man sollte immer eine kleine Flasche Whisky dabei haben,für den Fall eines Schlangenbisses - und außerdem sollte man immer eine Schlange dabei haben." W.C. Fields
    RP03

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