Woche vom 02.-08.01.2012

  • Traditionshallenturnier vom FSV Brieske/Senftenberg
    07. Januar 2012 ab 13:30 Uhr in der Niederlausitzhalle Senftenberg
    Anfang Januar 2012 wird sich die Senftenberger Niederlausitzhalle wieder in einen Fußballtempel verwandeln. Zum 39. Mal lädt der FSV „Glückauf“ Brieske/Senftenberg Aktive und Fußballfans zu den traditionellen Budenzaubern unter das Hallendach ein.

    Ein besonderer Höhepunkt der Turnierserie soll das bereits zum 12. Mal stattfindende Traditionshallenturnier der „Oldies“ sein, welches am Samstag, dem 7. Januar, ab 13.30 Uhr von den ehemaligen FIFA-Schiedsrichtern Adolf Prokop (Erfurt) und Bernd Stumpf (Jena) angepfiffen werden wird. Acht Mannschaften werden sich auf dem bandenumsäumten Kunstrasenfeld einen sicher spannenden Wettstreit um den Pokal der IKO GmbH Bernd Jehne liefern.


    1. FC Magdeburg: Der einzige Europacupsieger der ehemaligen DDR von 1974, der sieben Mal FDGB-Pokalsieger und drei Mal DDR-Meister wurde kommt mit vielen einstigen Nationalspielern. Heute spielen die Elbestädter in der Regionalliga und kämpfen um den Anschluss an erfolgreichere Zeiten.
    Spieler: Jürgen Pommerenke, Dirk Stahmann, Damian Halata & Siegmund Mewes



    BSG Wismut Aue: Der aktuelle Zweitligist aus dem Erzgebirge gehörte zu DDR-Zeiten seit dem Aufstieg 1951 ununterbrochen der Oberliga an und wurde als SC Wismut Karl-Marx-Stadt drei Mal DDR-Meister und einmal Pokalsieger. Die Nachfahren der „Helden von damals“ werden mit alten Bekannten zum Hallenturnier nach Senftenberg kommen.
    Spieler: Jan Schmidt, Borislav Tomoski, Udo Tautenhahn & Jürgen Escher

    FC Energie Cottbus: Hierzulande erinnert man gern daran, dass die Wurzeln des jetzigen Zweitbundesligaclubs in Brieske/Senftenberg liegen, denn 1963 wurde der Clubsitz in die damalige Bezirksstadt verlegt. Inzwischen haben sich die Spreestädter im „bezahlten Fußball“ etabliert und werden mit einigen Hochkarätern in der Niederlausitzhalle erwartet.
    Spieler: Sven Benken, Jens Melzig, Volkmar Kuhlee, Steffen Ziffert, Andrzej Kobylanski, Olaf Besser

    FC Carl Zeiss Jena: Drei Mal Meister und vier Mal Pokalsieger geworden, erzielten die Thüringer den größten Erfolg mit dem Einzug ins Europacupfinale der Pokalsieger 1981. Heute in der 3. Liga aktiv, werden die Jenenser Traditionsfußballer mit langjährigen Oberliga-Fußballern nach Senftenberg kommen.
    Spieler: Jürgen Raab, Mario Röser, Jens-Uwe Penzel, Ulrich Göhr und Ex-Trainer Heiko Weber

    FC Hansa Rostock: Es gehört zu den besonderen Geschichten des DDR-Fußballs, dass die Rostocker Fußballer 1954 aus dem erzgebirgischen Lauter (!) an die Ostsee transferiert wurden. Seit der Wende behaupten sich die Hanseaten tapfer im Profifußball. Mit einigen ehemaligen Bundesligaspielern wird die Traditionself beim Senftenberger Budenzauber sein.
    Spieler: Stefan „Paule“ Beinlich, Michael Hartmann und Heiko März

    1.FC Union Berlin: Die „Eisernen“ aus der Wuhlheide besitzen im Ostfußball Kultstatus. 2001 DFB-Pokalfinalist, haben sich die Köpenicker mittlerweile in der 2. Bundesliga einen Stammplatz erarbeitet. Nahmhafte ehemalige Bundesligakicker werden auf dem Kunstrasen aktiv sein und das Turnier mit Ihrer feinen Klinge bereichern.
    Spieler: Christian Beeck, Daniel Teixeira und Steffen Baumgart




    Tschechische Nationalelf: Die Fußballer aus unserem Nachbarland hatten ihre größten Erfolge mit der Qualifikation für die WM-Endspiele 1934 und 1962 sowie dem EM-Titel 1976. Prominente Spieler wie die WM-Teilnehmer von 1982, Zdenek Hruska und Jan Berger, sowie die Ex-Bundesligaspieler Frantisek Straka (Borussia Mönchengladbach) und Petr Rada (Fortuna Düsseldorf) sind für den Budenzauber in der Niederlausitzhalle avisiert worden. Weiterhin wird Jiří Novotný am Ball sein.

    FSV „Glückauf“ Brieske/Senftenberg: Als „Schalke des Ostens“ hatten die Briesker Fußballer ihre besten Jahre 1949 mit dem Landespokalsieg, 1956 mit dem DDR-Vizemeistertitel und 1958 mit dem 3. Platz in der DDR-Oberliga. Später in der DDR-Liga etabliert, werden Spieler wie Steffen Rietschel, André Renner, Jens Löwe oder Thomas Kühn an diese Zeiten erinnern.

    Kartenvorverkauf

    Für das Traditionshallenturnier am 7. Januar können Tickets im Vorverkauf in der FSV-Geschäftsstelle in der Elsterkampfbahn Brieske und im Sportspoint im Schlossparkcenter Senftenberg zu Preisen von 10,00 € und 5,00 € (ermäßigt) erworben werden. An der Tageskasse werden jeweils 2,00 € mehr zu zahlen sein.

  • So, nun mal zum Bericht vom zum 12. Mal stattfindenden Traditionshallenturnier der „Oldies“ unter der Schirmherrschaft des FSV „Glückauf“ Brieske/Senftenberg. Das ganze fand am Samstag, dem 7. Januar, ab 13.30 Uhr in der Niederlausitzhalle Senftenberg statt. Teilnehmer waren FC Hansa Rostock, 1.FC Union Berlin, 1.FC Magdeburg, BSG Wismut Aue, FC Energie Cottbus, FC Carl Zeiss Jena, Tschechische Nationalelf und der Gastgeber FSV „Glückauf“ Brieske/Senftenberg. Die Spiele sollten von den ehemaligen FIFA-Schiedsrichtern Adolf Prokop und Bernd Stumpf gepfiffen werden, Prokop konnte jedoch nicht und es sprang Klaus-Dieter Stenzel ein. Stumpf, Stumpf – da war doch was? - einige Zuschauer erinnerten sich dann doch noch daran, dass der gern mal 5 Minuten länger spielen lässt und an das Spiel des Serienmeisters in Leipzig am 22. März 1986. Heute wurde aber immer pünktlich abgepfiffen und der Serienmeister spielt immer noch in der Oberliga! [Blockierte Grafik: http://www.unionforum.de/wcf/images/smilies/tongue.png]


    Ein wenig Ostalgie kam schon auf in der am 31.10.1959 als größte freitragende Halle Europas mit dem Namen Sporthalle "Aktivist" gebauten Niederlausitzhalle, ein paar Zuschauer unterstrichen diesen Charme auch mit der mitgebrachten Fahne mit Hammer, Zirkel und Ährenkranz. Dazu gab es einen Kuchenbasar und viele ehemalige erfolgreiche Sportler der DDR – was will man mehr?! Der ABV kam zwischendurch auf seiner Schwalbe auch kurz vorbei, konnte die Spiele aber nicht bis zum Schluss ansehen – wahrscheinlich kam ein Fahrraddiebstahl dazwischen. Wer hoffte, die Eintrittspreise würden sich ebenfalls im Bereich von 20 Pfennig am alten Ostniveau bewegen, sah sich getäuscht. Die rund 400 Zuschauer mussten 12 Euro berappen, es gab keinen Nachlass für altgediente Veteranen des Volkes oder andere Bedürftige. Das Bier kostete 2,50 Euro, was man von Sportveranstaltungen ja gewöhnt ist, ein Programm konnte man für 2 Euro mitnehmen. Leider waren da die Namen der Spieler nicht enthalten und es gab nur allgemeine Rückblicke auf die teilnehmenden Teams. Um den kulinarischen Teil abzuschließen – reichlich belegte Brötchen für 1,00 Euro bis 1,50 Euro, Schmalzstullen für 0,80 Euro und Bockwurst für 1,80 Euro, dazu zig verschiedene Sorten Kuchen – hungrig ist da keiner raus gegangen. Dazu gab es eine Tombola für den Nachwuchs und reichlich Sitzplätze. In der Mitte des Turniers durften die Bambinis des Ausrichters ran und zeigen, was sie konnten.


    Zur Stimmung ist nicht viel zu sagen, da diese so gut wie nie richtig aufkam. Es hätten noch sicherlich 200 Leute mehr reingepasst. Selbst beim Derby zwischen Senftenberg und Cottbus war es relativ ruhig in der Halle, einzig beim Endspiel trauten sich einige Lausitzer in der letzte Minute ein wenig zu brüllen, nachdem die 10 Rostocker „Altras“ mehrfach ihr Team anfeuerten. Schönes Ding – die alten Ultras! Wenn hier ein sangesfreudiger Mob von 30 Mann - woher auch immer – auftaucht, wird das Ganze zum Heimspiel. In Senftenberg selbst scheint es Fans aller Vereine zu geben, auch Unioner aus dem Ort waren dabei. Mit denen waren es aber auch nur 14 handgezählte Fans, die das Team um Marco Gebhardt unterstützten. Mit dabei in der Traditionsmannschaft waren Goran Markov, David Bergner, Sven Kaiser, Jörg Schwanke sowie die Herren Marko Sachs, Detlef Schatz, Torsten Schulz und Löschwig. Es bleibt festzuhalten, dass Goran Markov immer noch gut und gern Fußball spielt, wenn Bergner, Gebi und Schwanke mit ihm auf dem Feld waren, sah es immer sehr gut aus. Wenn am kommenden Wochenende Teixeira, Baumgart, Barbarez, Beeck und Kosche dazustoßen, ist im Flexstromcup alles drin. Leider kann Bergner dann nicht.


    Bei den anderen Teams waren u.a. für Rostock Paule Beinlich und Michael Hartmann dabei, die super zusammen spielten, bei den Cottbussern Toralf Konetzke und René Rydlewic (immer noch Kampfschweine :thumbup: ), Dirk Stahmann und Sigmund Mewes für Magdeburg sowie Henning Bürger und Tomislav „Pipi“ Piplica für Jena. Was Pipi im Tor von Jena machte – keine Ahnung. Er war, wenn Jena spielte, jedenfalls immer der gefährlichste Mann auf dem Platz – für Jena selbst. Leider fiel er auch mehrmals als einziger mit unfairen Aktionen aus der Rolle, der spinnt immer noch und will 110 %, kann es aber nicht! Richtig lächerlich wurde es, als er mal wieder einen richtigen Affen machte und im Spiel gegen Magdeburg vor dem Stürmer den Ball provozierend hin und herschob – dieser nahm ihm den einfach ab und schob ein! Das Team aus Tschechien war zum wiederholtem Mal vor Ort und der Torhüter der absolute Publikumsliebling. Wenn man den sah, wie er wegen dem verschluckten Medizinball fast immer vorne überkippte, sich die Hüfte hielt und für 10 Meter ungefähr auch 10 Minuten brauchte, wollte man immer runter und dem alten Mann über den Platz helfen. Wenn der erst mal lag, kam er nicht so schnell wieder hoch, aber die Erfahrung und Routine sowie gute Reflexe ließen ihn doch unerwartet viele Bälle halten.
    Alle Spieler saßen in der freien Zeit in der Halle, man konnte quatschen und alte Geschichten erzählen oder gemeinsam ein Feldschlösschen schlürfen – nette Atmosphäre und Legenden zum Anfassen!


    Zu den Gruppen und Spielen:
    Gruppe 1 Gruppe 2
    1. FC Magdeburg FC Energie Cottbus
    FC Hansa Rostock BSG Wismut Aue
    FC Carl Zeiss Jena 1. FC Union Berlin
    Auswahl Tschechien FSV Brieske/Senftenberg

    1. FC Magdeburg FC Hansa Rostock 1:3
    FC Carl Zeiss Jena Auswahl Tschechien 4:1
    FC Energie Cottbus BSG Wismut Aue 6:2
    1. FC Union Berlin FSV Brieske/Senftenberg 3:1
    Auswahl Tschechien 1. FC Magdeburg 3:2
    FC Carl Zeiss Jena FC Hansa Rostock 1:3
    FSV Brieske/Senftenberg FC Energie Cottbus 0:2
    1. FC Union Berlin BSG Wismut Aue 2:3
    1. FC Magdeburg FC Carl Zeiss Jena 5:1
    Auswahl Tschechien FC Hansa Rostock 3:3
    FC Energie Cottbus 1. FC Union Berlin 4:5
    BSG Wismut Aue FSV Brieske/Senftenberg 7:1

    Spiel um Platz 7
    FC Carl Zeiss Jena FSV Brieske/Senftenberg 7:2

    Spiel um Platz 5
    1. FC Magdeburg 1. FC Union Berlin 2:1

    Spiel um Platz 3
    Auswahl Tschechien BSG Wismut Aue 1:3

    Finale
    FC Hansa Rostock FC Energie Cottbus 2:1


    Turniersieger also Rostock!
    Unsere Torschützen waren Gebhardt mit 6 und Markov mit 3 Toren und Schulz und Bergner mit je einem Tor.
    Torschützenkönig wurde Treitl aus Jena mit 7 Treffern, bester Torwart Siegfried Gensich aus Rostock.
    Gebhardt wurde zum besten Spieler des Turniers gewählt – und das verdient trotz solcher Spieler wie Beinlich und Bürger, die immer noch voll im Saft stehen!


    Alles in allem eine Reise von 70 Minuten wert, wenn man die alten Erinnerungen noch mal wachkitzeln will!