Schönfeld kassiert in einem ganz schwachen Kreisoberligaspiel unnötig die dritte Punktspielniederlage in Folge und beschert somit dem VfL2 die Tabellenführung und sich selbst eine kleine Krise.
„Der VfL2 war wenig und Schönfeld war gar nichts.“ – diese Worte eines Schönfelder Zuschauers nach dem Spiel fassen die Geschehnisse auf dem Kunstrasen eigentlich gut zusammen; da der geneigte Leser damit aber wenig anfangen kann, gibt es natürlich auch zu diesem Spiel wieder einen kurzen Bericht.
Das erste mal überhaupt in ihrer Vereinsgeschichte gastierte die SG in der traditionsreichen VfL-Sportanlage. Unter der Woche arbeiteten die Spieler, die eine Trainingsteilnahme ermöglichen konnten und wollten, hart und es wurde ein klares Ziel ausgegeben: es sollte auswärts das erste mal gepunktet werden.
Die Startformation der Hochländer änderte sich im Vergleich zur Vorwoche wieder auf einigen Positionen und in der Copitzer Mannschaft erblickte man viele bekannte Gesichter aus der letztjährigen Kreisligamannschaft von Lok, dabei etwas irritierend Kerste im Tor.
Das Spiel begann nervös, Schönfeld erarbeitete sich gleich zu Beginn einige gute Chancen. Die größte vergab Felix Augustin , der nach einer flachen Hereingabe aus 4m den Torwart anschoss. Dem Jungen seis verziehen, feierte er doch am Vortag seinen 20. Geburtstag. Unverzeihlich hingegen die 11. Spielminute. Unter Bedrängnis versucht der Schönfelder Kapitän – ansonsten Mr. Zuverlässig - am äußeren Strafraumrand eine Rückgabe zum Torwart, die aber dermaßen missglückt, dass sie unhaltbar ins lange Toreck trudelt. Andre Krause, für den im dritten Jahresurlaub weilenden Gregor Peuker ins Tor gerückt, traf hierbei keine Schuld. Den Schönfelder Trainer Werner Pafel brachte dies in einen ziemlich kritischen Zustand, hatte man doch noch direkt vor dem Spiel solchen Rückpässen als Reaktion auf das Kesselsdorf-Debakel abgeschworen. In der Folge gewann der VfL2 Kontrolle über das Spiel, ohne aber wirklich gefährlich zu werden. Immerhin gelang den Gastgebern noch ein schöner Spielzug über mehrere Stationen auf der rechten Seite mit einen schwachen Abschluss und ein, zwei Fernschüsse neben das Tor. Schönfeld hatte kurz vor der Pause noch eine gute Chance, bringt den Ball aber im Strafraumgetümmel nicht aufs Tor. Der VfL2 musste und wollte nun nicht mehr und die Schönfelder konnten einfach nicht. Schrecklich und sicher nicht schön anzuschauen
Die Pausenansprache des Schönfelder Trainers hatte es in sich und war sicher auch auf dem Copitzer Segelflugplatz zu hören. Eine Marschroute für die zweite Halbzeit war klar: wenn man an dem Tag nix holt, wann dann?!
Leider konnten die Hochländer auch im zweiten Durchgang ihre Lethargie nicht ablegen. Schlimmer noch: Nach einer Freistossflanke kassiert der Aufsteiger das 0:2 per Kopf (70.). Hausdorf war hier nicht aufmerksam und lässt seinen Gegenspieler frei zum Kopfball kommen. Damit war das Ding entschieden, zumal der VfL2 das Spiel weiterhin größtenteils im Griff hatte. Schönfeld hätte wahrscheinlich noch drei Stunden weiter spielen können und kein Tor erzielt. Die Gemütslage des Trainers Werner Pafel wechselte mittlerweile zwischen Zorn und Wut ob der schwachen Vorstellung seiner Mannschaft.
Schiedsrichter Pfeiffer etwas Lok- ... äh VfL-freundlich und passte sich dem Spielniveau an, fällte aber keine gravierenden Fehlentscheidungen. Linienrichter Mutscher trat nur einmal in Erscheinung, als er in der ersten Halbzeit dem Schönfelder Kehr die Fahne ins Gesicht haute.
Unterm Strich ein verdienter Sieg des VfL2, der allerdings alles andere als souverän war. Respekt vor dem guten Saisonstart, mit Abwehrchef Bohne und „Torwart“ Kerste sicher noch bemerkenswerter. Smoking übrigens auf dem Platz ein angenehm zurückhaltender und fairer Sportsmann, was man von ein, zwei Ex-Lokisten leider nicht behaupten kann.
Schönfeld ist in dieser Verfassung nicht tauglich für die Kreisoberliga.
Schönfeld: Krause - Pietsch(Winkler), P. Leuthold, Kittel, Kamenz(46. Lenk) - Wolf, Hausdorf, Kehr, T. Leuthold - Augustin, Rößler