Reinickendorfer Füchse-Türkiyemspor Berlin

  • War das ein Spiel! Es war klasse, mit anzusehen, wie Türkiyemspor in der letzten Viertelstunde einen 0:1-Rückstand aus der 1. Hälfte umdrehte, und das in Unterzahl, denn Ali-Emrah Özdemir mußte den Platz vorzeitig aufgrund einer Roten Karte verlassen. Eine kuriose Karte, denn der Linienrichter zeigte nach seinem Foul, das allenfalls gelbwürdig war, der Schiedsrichterin an, daß sie Ali-Emrah rot zeigen soll. Das tat sie dann auch prompt, was Trainer Wolfgang Sandhowe schwer erregte und minutenlang toben ließ. Doch er reagierte danach richtig: Kadir Özdogan, ein kämpferischer Spieler, der in den Sturm geschickt wurde, kam für Tim Binting, und später Cem Karahan für Cemal Can. Cem durfte sich schließlich als Matchwinner feiern lassen. Doch der Reihe nach: In Unterzahl kämpfte unser Team verbissen um jeden Fall. Die Füchse-Spieler gefielen sich in der Rolle der wehleidigen und unsportlichen Fußballer, die oft laut schreiend zu Boden gingen, um einen Freistoß zu erzwingen. Trotzdem übernahm Türkiyemspor das Kommando auf dem Platz, besonders durch solche starken Spieler wie Adeck Akah Mba und den mit einer Kopf-Platzwunde spielenden Daniel Stingl. Die Platzwunde holte er sich übrigens in einem Zweikampf in der ersten Hälfte. Eine Viertelstunde vor Schluß tauchte auf einmal Kadir Özdogan vor dem Füchse-Keeper Dame auf und köpfte den Ball über ihn zum 1:1 in das Netz. Es war ein klarer Fehler der Abwehr der Gastgeber. Nur wenig später setzte sich Cem Karahan auf der linken Seite durch und flankte den Ball von der Torauslinie flach zurück zum lauernden Michael Fuß. Micha hatte natürlich wenig Mühe, den Ball zu seinem 12. Treffer im neunten Spiel zur viel umjubelten 2:1-Führung für unser Team zu versenken. Wahrscheinlich noch in Feierlaune fing sich Türkiyemspor praktisch im Gegenzug den 2:2-Ausgleich ein. Doch unser Team zeigte heute Klasse, denn es kämpfte bis zur Schlußminute. Immer wieder wurde der Ball hoch vor das Füchse-Tor geschlagen, doch es schien nicht mehr viel möglich zu sein. Immer wieder wurde der Ball abgewehrt. Zwei Minuten vor Schluß konnte aber der heute aufopferungsvoll kämpfende Erol Arslan einen Freistoß in den Strafraum der Gastgeber schlagen. Und womit niemand mehr gerechnet hatte: Der Ball fand einen Abnehmer in Person von Cem Karahan, der ihn per Kopfball zum 3:2-Siegtreffer ins Netz beförderte. Der Jubel war grenzenlos, und die wir sangen in Richtung der Füchse-Spieler "Selbst mit Schieri habt ihr keine Chance!". Zwei Minuten später, nach dem Schlußpfiff, feierte die Mannschaft mit uns in Form der Laola-Welle diesen denkwürdigen Sieg. Noch auf dem Weg zur Kabine wurde unser Team lautstark gefeiert, und das hatte es sich wirklich verdient. In Unterzahl ein Spiel so zu drehen, wie sie es heute vollbracht haben, zeugt von guter Moral und hohem Siegeswillen. Und wenn ich daran denke, daß wir hier letzte Saison 0:6 verloren hatten, machte sich bei mir so etwas wie Genugtuung breit.
    Das Beste, was die Füchse heute hervorgebracht haben, war die Stadionzeitung, die als ein buntes Faltblatt mit Fotos in Din-A-6-Größe daherkam, ein Format, das ich als Stadionzeitung bis dahin noch nicht gesehen hatte. Gratulation zu diesem schönen Einfall.

  • isn ding du!mit zehn mann 40minuten zu spielen und bis zur 80minute hinten zu legen und dann noch zu gewinnen?warum hat das letzte woche nicht klappt?wie war die stimmung bei euch ahlen?bei füchse und bei euch!??

    Paul-Rusch-Pokalsieger 1989,1990,1991 (7 Finalteilnahmen), Endspiel Deutsche Amateurmeisterschaft 1988, 2 Teilnahmen am DFB-Pokal, Erreichen der zweiten Runde im DFB-Pokal 1991

  • Bis zur Roten Karte für Ali-Emrah Özdemir war unsere Stimmung eher mäßig (einige Anfeuerungen, aber mehr nicht), danach etwas hochgeputscht und angriffslustiger ("Ohne Schieri habt ihr keine Chance"). Nach dem Ausgleich und den Führungstreffer zum 2:1 himmelhochjauchzend, und der erneute Siegtreffer nach dem Ausgleich ließ alle ausrasten, Fans wie Mannschaft. Nach dem Spiel wurde noch lange gefeiert, denn in Unterzahl, gegen einen Linienrichter, der sich weigert, Abseits anzuzeigen, und gegen eine mit allen Mitteln die drei Punkte verteidigen wollende Füchse-Mannschaft noch zu gewinnen, trotz eines zwischenzeitlichen erneuten Rückstands zeugt von hoher Moral in unserer Mannschaft.
    Bei den Füchsen hingegen war während des gesamten Spiels Ruhe, keine Anfeuerungen, keine Stimmung, noch nicht mal großer Ärger über die Niederlage wurde erkennbar.
    Ultras Sievershagen:
    Kannst du mir für die Stadionzeitung eurern Mannschaftskader mit Trainer zukommen lassen (E-Mail: tuerkiyemspor@arcor.de)?