Vereinshistorien

  • @HGW-Gregor: Ich sehe das ähnlich wie Du. Neben sehr viel Positivem hat es in den letzten paar Jahren leider einige sehr unerfreuliche Entwicklungen gegeben, insbesondere im Bereich der Selbstdarstellung/Selbstdefinition des Vereins.


    1. Seit Diestels Präsi-Zeiten wird dermaßen auf die "Großostdeutschland"-Drüse gedrückt, daß es schon wehtut. Wenn Leute wie Armin Veh oder Mathias Schober Hansa in erster Linie als "Ostverein" in der Bundesliga etablieren wollen, kann irgend etwas nicht stimmen. Wenn den Medien bei den Stichworten "Derby" und "Hansa Rostock" als erstes "Energie Cottbus" einfällt, wird man nachdenklich. Wenn der NDR selbst nach 12 Jahren Rundfunkeinheit den FC Hansa Rostock vornehmlich als lästiges Stiefkind im "guten alten" Fußballnorden ansieht, fällt einem nichts mehr ein.


    Warum der Verein hier nicht konsequent seinen wirklichen geographischen Trumpf ausspielt und endlich einmal in der Außendarstellung seinem Namen "Hansa (!) Rostock (!)" gerecht wird, ist mir unbegreiflich. Statt dessen eine Art Alleinvertretungsanspruch für ein angebliches "Ostdeutschland", der garantiert nicht nur vielen Rostockern, sondern gewiß auch anderen Fußballfreunden im NOFV-Bereich auf den Zeiger geht. :evil:


    2. Hierin paßte die bisherige Freundschaftsspiel-Politik, Stichwort Absage GSC. Das fand ich besonders schäbig, da ja die frühere BSG KKW jede Menge Spieler zu Hansa "delegieren" mußte und damit einen nicht geringen Teil zum heutigen Erfolg beigetragen hat. Mittlerweile steuert man hier um: Es gibt fast wöchentlich Spiele gegen Gegner aus der Region (nicht O-D, sondern M-V). Inwieweit die anderen Verein davon profitieren, weiß ich nicht, für den GSC kommt die Sache leider ohnehin zu zu spät. Wenigstens wird der FCH hier mal seiner Satzung gerecht. Von Förderung des Fußballs in Ostdeutschland steht da nämlich nichts, von Rostock und M-V schon.


    Im übrigen sehe ich solche Derbys aber weniger als Benefizveranstaltungen, sondern sie dienen eher der Bindung an die Region, zu der Hansa einfach gehört. Denn es will doch wohl niemand behaupten, daß der GSC bloß wegen des nicht stattgefundenen Spiels gegen Hansa pleite gegangen ist.


    3. Das Verhalten gegenüber Lauter ist einfach nur beschämend. Im nächsten Jahr gibt's immerhin eine kleine Wiedergutmachungsgelegenheit, die bessere Chance wurde aber verpaßt. Ansonsten 2013 ... :naja:


    Soviel zum Thema Traditionsbewußtsein beim Hansa-Vorstand. Hier hinein paßt übrigens die Anekdote mit den Bällen, die beim diesjährigen Trainingsauftakt ans Publikum verteilt worden sein sollen. Aufschrift: "10 Jahre 1. Liga". :rofl:

    Wie der Wind auch weht, wie die Dünung geht, unsre Kogge liegt gut in der See!