Alles begann mit wunderbaren Szenen beim Warmmachen im Jahn-Stadion. Strahlende Gesichter, als Dinalo Adigo seinem Trainer-Kollegen Jürgen Decker auf den Platz folgte und nach einer herzlichen Umarmung tollten beide auf dem Platz herum wie Kinder. Ausschließlich schöne Erinnerungen an vergangene alte gute Zeiten an der Maurine wurden dabei wach.
Mit dem Anpfiff war all dies jedoch für 90 Minuten vergessen. Schönberg investierte nach der Anfangsphase ein wenig mehr in das Spiel und spielte mutiger nach vorn, aber so richtig Durchschlagskraft entwickelten die Grün-Weißen dabei nicht. Es wurde dennoch ein munterer erster Durchgang, bei dem beide Mannschaften aber jedes echte Risiko scheuten. Schönberg versuchte sich zu oft im Ballhalten und Neubrandenburg deute seine Gefährlichkeit genau so oft im Umkehrspiel an. Es gelang den Hausherren immer wieder, gute Flanken vor das Tor zu schlagen, und Schönberg sorgte mit seinem dynamischen Kurzpassspiel ebenso für Gefahr. Der große Respekt beider Mannschaften voreinander war allgegenwärtig und brachte ein 0:0 zur Pause.
Nach dem Wiederanpfiff bekamen die Gastgeber zunehmend Oberhand. Dennoch: Die Flanke von Marc Neumann in der 64. Minute war nicht unabwendbar und Denis Schmidt, der diese Flanke am langen Pfosten problemlos zum entscheidenden 1:0 einköpfte, war von Schönbergs Abwehr einfach übersehen worden. „Wir haben erst nach dem Gegentor angefangen, Fußball zu spielen“, war FC95-Keeper Sven Schmidtke nach dem Spiel einfach nur sauer. Viele Chancen ergaben sich nach dem 1:0, doch der Ausgleich wollte einfach nicht fallen. Selbst als der Ball in der 80. Minute im Neubrandenburger Tor lag, soll es Abseits gewesen sein. Meinte zumindest Assistent Pierre Duchow. Dieser war auch für die äußerst seltsame gelb-rote Karte für Thomas Manthey in der 90. Minute verantwortlich und zwang seinen ansonsten sehr guten Referee Norman Schulze zu einer Entschuldigung gegenüber dem vermeintlichen Sünder Manthey. Egal: Neubrandenburg nutzt eiskalt seine Chance, wir waren nicht so clever wie sonst und müssen mit der knappen Niederlage leben.
Nach dem Abpfiff waren die 90 Minuten vorbei und Jürgen Decker lag Dinalo Adigo wieder in den Armen. Fußball kann auch in der Niederlage schön sein.
FC Schönberg 95: Sven Schmidtke, Michael Kreft, Paul Manthey, Sahid Wahab, André Kalbau (70. Patrick Piesker), Niwar Jasim (80. Mehmet Inan Akyol), Florian Zysk (62. Beytullah Bilgen), Thomas Manthey, Tom Körner, Serkan Rinal, Thomas Haese
1. FC Neubrandenburg 04: Maik Bromund, Thomas Wegner, Benedikt Herrmann, Guido Träger, Marc Neumann, Roger Achatzki, Timo Schmunck (46. Jens Aepinus), Christoph Fischer (76. Erik Gaedeke), Tony Fuchs, Denis Schmidt (90. Mario Kusturin), Ronny Strübing
Tor: 1:0 Denis Schmidt (64.)
gelbe Karten: Sahid Wahab, Tom Körner, Sven Schmidtke, Thomas Manthey – Tony Fuchs, Ronny Strübing
gelb-rote Karte: Thomas Manthey (90.)
Zuschauer: 350
Schiedsrichter: Norman Schulze, assistiert von Christian Minx und Pierre Duchow
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Die schönsten Bilder des Tages: Jürgen Decker und sein ehemaliger Kapitän Dinalo Adigo ließen ihrer Wiedersehensfreude freien Lauf und tollten wie Kinder auf dem Rasen herum.