Der Titelverteidiger ist schon vor dem Anstoß draußen. Wenn Sachsens Fußballer ab Spätsommer in den Landespokalwettbewerb 2009/2010 starten, muss Dynamo II zuschauen. Die Jungs von Trainer Matthias Maucksch, die nach dem Oberligaaufstieg mit ihrem 2:1-Finalsieg nach Verlängerung gegen den VFC Plauen vor einer Woche in Leipzig den zweiten großen Coup landeten, sind Opfer eines Beschlusses, den die Verantwortlichen des Sächsischen Fußballverbands am Montagabend fassten. „Künftig darf nur noch eine Mannschaft pro Verein im Landespokal antreten", berichtet Wolfgang Nitzschke, Vorsitzender des Spielausschusses, „das heißt, zweite Mannschaften eines Klubs können nur mitspielen, wenn die erste in der 1. oder 2. Bundesliga spielt."
Grund für die Neuregelung: Vereinsinterne Duelle soll es im Sachsenpokal nicht mehr geben. Stefan Bohne bedauert das: „Es ist schade, dass unsere zweite Mannschaft den Pokal nicht verteidigen kann. Finanzielle Einbußen haben wir dadurch nicht, aber für die Jungs ist es traurig", sagt der Dynamo-Geschäftsführor
Die Regelung gilt ab sofort - mit einer Ausnahme: Der Chemnitzer FC und Budissa Bautzen dürfen in dieser Serie noch ein letztes Mal zwei Teams ins Rennen schicken, die ersten Mannschaften sind aufgrund ihrer Ligenzugenhörigkeit gesetzt, die zweiten gewannen jüngst den jeweiligen Bezirkspokal. „Wir können ihnen nicht im Nachhinein das Recht nehmen, am Landespokal teilzunehmen", so Nitzschke, „deswegen die Ausnahme."
Eine weitere Entscheidung trafen die SFV-Chefs am Montag zudem: Einen festen Spielort für uuS Pokalfinale (dafür hatte sich Leipzig ins Gespräch gebracht) wird es nicht geben. „Das ist vor allem eine Frage des Geldes", erläutert Wolfgang Nitzschke, „das finanzielle Risiko ist einfach zu groß, wenn wir uns auf ein großes, teures Stadion festlegen und dann vielleicht vor leeren Rängen spielen." Über den Endspielort wird weiter kurzfristig entschieden, wenn die Finalteilnehmer feststehen. Noch keinen Termin gibt es für die Auslosung der ersten Pokalrunde. Die soll Anfang Juli über die Bühne geben. Der Verband sucht noch nach einem geeigneten Rahmen. Ebenfalls noch keinen Termin gibt es für die Verhandlung vor dem SFV-Sportgericht bezüglich der unschönen Begleitumstände des Pokalfinales.
Th. Scholze (Dresdner neuste Nachrichten)