Hätte Hätte Fahrradkette ... SV Babelsberg 03 - Holstein Kiel 0:2 (0:1)

  • Es hätte so schön werden können – strahlender Sonnenschein schien auf das Karli, die reparierte Lichtlaufleiste lief zum ersten Mal wieder in dieser Saison, gute Musik erklang aus den Lautsprechern, das Stadion füllte sich gut und doch blieb am Ende nur die Gewissheit, trotz einer sehr ansprechenden Leistung gegen Kiel die letzte Aufstiegschance verpasst zu haben.


    Dietmar Demuth musste auf den verletzten Weidlich verzichten, seine Postition übernahm Müller. 03 begann bissig, die erste Chance des Spiels hatte allerdings Kiel in Minute neun, Müller wird überlaufen, die Flanke kann aber rausgeschlagen werden. Babelsberg dann in der 16. brandgefährlich – eine Flanke von links auf Müller, der spielt hoch in den Strafraum, Kiels Kopfballabwehr nimmt Moritz volley, Frech kann im Nachfassen parieren.
    Kurz darauf erneut die Hausherren, Rudis Flanke verpasst Frahn nur knapp (19.). Gerade als der Berichtschreiber die frohe Kunde aus Halle erhielt, dass dort die Reserve von Hannover führt, schlug es auch im Karli ein. Leider auf der falschen Seite – Kiel startet einen Angriff über links, Unger kommt raus, verschätzt sich und wird überspielt, Laars klärt auf der Torlinie leider zu kurz und Siedschlag netzt ein (23.). Kurz darauf kam es an der Babelsberger Bank zu einem kurzen verbalen Schlagabtausch mit Bundesligaschiedsrichter Knut Kircher, dem Tor ging ein klares Abseits voraus.
    Nulldrei aber alles andere als geschockt, zwei Hundertprozentige folgten nach Ecken. Erst war es Moritz, der Frech zu einer Glanzparade zwang, eine Minute später kann der Kieler Schlussmann den Schuss von Civa grad noch entschärfen (31.). Babelsberg weiter drückender, Kiel verwaltete recht clever. Kurz vor der Pause DIE Chance zum Ausgleich, 03 bekommt nach einem Foul von Nouri an Frahn einen Freistoß zugesprochen. Moritz legt sich die Pille auf die Strafraumlinie, schickt die Kieler 9,15 Meter weit weg und hämmert den Ball an die Latte (45.).
    In der Pause dann großer Jubel in beiden Fanblöcken – Halle lag 0:2 hinten. Ich war guten Mutes, war die Leistung in Halbzeit eins trotz Rückstand eine der besten der bisherigen Saison gewesen.


    Auch die zweiten 45 Minuten begann Nulldrei druckvoll, Moritz prüft aus zehn Metern Frech, der mit Problemen abklatschen kann (48.). Kurz darauf war es der quirlige Stier, welcher direkt auf Unger abzieht, dessen Abwehr köpft Laars lässig in seine Arme zurück (50.). Sein Gegenüber hatte darauf einen Kopfball von Lange zu parieren bevor es, nachdem Demuth mit Kutschke einen dritten Stürmer brachte, hektisch wurde. Bei einem Getümmel im Strafraum wurde ein Nulldreier am Torschuss gehindert – nicht nur ich sah natürlich Elfmeter. Der Pfiff blieb aus (59.). Kiel nutzte die Gunst der Stunde und erhöhte kurz drauf auf 0:2. Surma deckt nicht richtig und Grgic kann den Ball in die Maschen schieben (62.). Damit war das Spiel gelaufen, Babelsberg versuchte zwar noch über Kutschke und Laars den Anschlusstreffer zu erzielen, aber man merkte, dass die Jungs dann einfach dem hohen Tempo der ersten Hälfte Tribut zollen mussten. Vor allem Frahn, der ein ständiger Unruheherd und viel gelaufen war, wirkte am Ende der 90 Minuten sichtlich erschöpft.

    Kiel darf man nach diesem Spiel wohl schon zum Aufstieg gratulieren, was Dietmar Demuth in der Pressekonferenz auch unumwunden zum Besten gab: „Wenn sich die Kieler nicht allzu dumm anstellen, haben wir hier heute den Meister gesehen“. Schade, mit dem Ergebnis aus Halle und einem Babelsberger Sieg hätte das noch mal richtig spannend werden können. Unterm Strich bleibt eine klasse Leistung gegen clevere Kieler, deren Fans ihren Sieg auch mit Boxershortspolonaise ausgiebig feierten.


    Babelsberg: Unger - Müller (75. J. Oumari), Laars, Surma, Rudolph, Hartwig (56. Kutschke), Civa, Prochnow, Moritz, Frahn, Lange (64. Ergirdi)


    Holstein: Frech - Hummel, Boy, Schyrba, Großöhmichen (71. Vujcic), Brückner, Nouri, Schulz - Siedschlag, Grgic (87. Lartey), Stier (64. Guscinas)


    Tore: 0:1 Siedschlag (23.), 0:2 Grgic (62.)


    Gelb: Surma – Nouri


    Schiedsrichter: Kircher


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    "Man sollte immer eine kleine Flasche Whisky dabei haben,für den Fall eines Schlangenbisses - und außerdem sollte man immer eine Schlange dabei haben." W.C. Fields
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