Beide Serien halten - fast.
Helles Flutlicht, leuchtende Bengalos! Nunja, die Bengalos gab es in diesem Falle nicht, jedoch ein höchst unpopulärer Beschluss seitens des Vorstands. Ein Bannerverbot für Flutlichtspiele zu erlassen zieht nunmal Unmut auf sich, so durfte Fan sich auf eine singfreie erste Hälfte einstellen. Die mitgereisten Hannoveraner machten zwar ein wenig Stimmung, aber weitestgehend war das akustisch ein Trauerspiel. Passend dazu auch die erste Hälfte.
Die bot nicht viel spannendes, es war jedoch ein intensiver Fight beider Teams. Den Chancenreigen eröffnete in Minute 6 Daniel Frahn für die in weiß agierenden Nulldreier. Völlig alleinstehend konnte er die gute Position nicht nutzen, der Schuss blieb harmlos. Die Gäste aus Hannover boten einen gepfegten Ball, technisch durchaus auf hohem Niveau. Babelsberg hingegen versuchte durch solides Zerstören der Angriffsbemühungen ins Spiel zu finden, das sollte sich erst im zweiten Durchgang deutlich bessern. Aber Dank guter Abwehrarbeit gibt es erst nach knapp zwanzig Minütchen einen Schuss auf den Kasten Marian Ungers zu berichten. Die Murmel kam schwarf, aber zu hoch und flog ins Fannetz der Hannoveraner. Durchatmen. So blieben weitere Chancen eher Mangelware, Hannover optisch jedoch deutlich gefährlicher als unsere Equipe. Unser Schlussmann klärte auch mal mit dem Kopf, als es brenzlig wurde, ansonsten: tote Hose. Dafür etwas mehr Spannung zum Ende der Hälfte, nachdem sich Nulldrei erst mit einem Kopfball versuchte. Andersrum dann wieder Hannover, nach einer Ecke von Nulldrei schalteten die Gäste fix und brachten Unger wieder zu einer seiner vielfach geliebten Paraden. Danach war ein Glück auch Halbzeit, der Trainer konnte nochmal auf die Mannschaft einwirken.
Das gelang anscheinend, ganz anders präsentierten sich unsere Mannen in Durchgang 2. Die Marschroute war wieder das gegnerische Tor. Der insgesamt sehr souverän agierende Danso-Weidlich bedoiente gleich mal nach zwei Minuten Frahni, welcher den Ball nur knapp über die Latte setzte. Auch der halbwegs wiedererwachte Block gab nun weitestgehend die Stimmungsblockade auf und versuchte unser Team zum Sieg zu peitschen. Und weiter ging es mit echten Torszenen, als nächster durfte sich der rackernde Jimmy Hartwig versuchen. Nach einem Freistoß aus gut 20 Metern brachte er den Ball scharf aufs Tor, der Keeper der Niedersachsen verhinderte schlimmeres. Widerum zwei Minuten später, wir befinden uns jetzt bereits in Minute 57: Nach einer Ecke von Nulldrei ist im Strafraum niemand s richtig in der lage, die Kugel rauszuballern, dafür nutzt unsere Nummer 16 den Abwehrschnitzer diesmal eiskalt. Frahn trifft, die Party ging weiter. Leider ließ Nulldrei sich dann wieder zurückfallen in das gleiche Zerstörerspiel wie in der ersten Halbzeit. Und so kamen die Gäste, mutiger und entschlossen. Erste Gefahr entstand, als Unger am Ball vorbeisegelte, das wilde Anschießen endete glücklich mit Fußabwehr kurz vor der Torlinie. Für etwas Entlastung sorgte nur noch selten unser Angriff, in Minute 72 bediente Civa sehenswert Frahn, dieser scheiterte jedoch. Tja und dann wurde ich zum Siegerbier holen geschickt und was passiert? Man kriegt nichts mit und es steht 1:1. Und nichtmal akustisch war das mitzukriegen. Wie mir meine Adleraugen berichteten, gab es mal wieder ein wildes Anschießen, diesmal nur mit einem Hannoveraner Sieger. Nunja, wenigstens gaben unsere Mannen wieder das Zerstören auf und versuchten wieder, offensiv Akzente zu setzen. Das sollte jedoch alles nicht mehr belohnt werden, im Gegenteil kann man von etwas Dusel sprechen, dass der alleingelassene Hannoveraner vor Unger Nerven zeigte und dieser den Punkt rettete. Der Schiedsrichter pfiff dann auch überpünktlich ab und da war sie die erste Punkteteilung im heimischen Karli.
Es bleibt zu resümieren, das wir eine sehr couragierte zweite Hälfte genießen durften, wo Babelsberg deutlich machte, wer Herr im Hause war, allerdings kann man mit dem gewonnen Punkt absolut zufrieden sein, zumal unser härtester Verfolger die Punkte netterweise in Rostock ließ. Technisch gute Hannoveraner waren wohl bislang das stärkste Gästeteam diese Saison, dieser Punkt ist keineswegs verschenkt und auch deren Serie auswärts Punkte mitzubringen hält an. Auf nach Kiel und Punkteklau! Forza Nulldrei!
SV Babelsberg 03:
Unger, Danso-Weidlich, Laars, Surma, Mauersberger (86. Rudolph), Prochnow, Civa, Hartwig (86. Müller), Ergirdi, Frahn, Lange (76. Kutschke)
Hannover 96 II
Maluck, Ibelherr, Balogun, Hofmann (66. Yigitusagi), Herrmann, Schmiedebach, Hahne, Ernst, Moslehe (72. Hilker), Zizzo, Proschwitz (89. Biank)
Tore:
1:0 Frahn (57.)
1:1 Ernst (74.)
Gelb: Frahn, Ergirdi – Hahne
Schiedsrichter: Steffen Bornhöft
Zuschauer: 1908 (davon etwa 40 Gäste)
rudiriot, www.babelsberg03.de