„Wir waren in der Anfangsphase schon ein wenig erschrocken, wie die Eintracht dagegen gehalten hat und haben uns da auch nicht gut angestellt. Das 1:0 war zwangsläufig“, blickte der jetzt in den Reihen der Grün-Weißen spielende Ex-Schweriner Christian Schwarz kritisch auf die ersten Minuten der Partie zurück. Denn die Gastgeber gingen dem Derbycharakter des Spiels entsprechend mit vollem Engagement in die Partie und wurden dafür mit einem frühen Tor belohnt. „Das geht ja schon wieder so los wie letzte Woche gegen Sievershagen“, ahnte Christian Habeck Böses, als Christoph Wegner nach einer gespielten Viertelstunde am langen Pfosten traf. Doch Schönberg nahm den Kampf an und konnte das Spiel noch vor der Pause drehen. Abwehrchef Serkan Rinal führte einen Freistoß vor dem eigenen Strafraum sehr schnell aus und dann ging über Marko Riegel und André Kalbau auf der rechten Seite die Post ab. Kalbau brachte das Leder zielgenau vor das Tor und Christian Klingenberg gelang es mit viel Einsatz, die Kugel zum Ausgleich über die Torlinie zu drücken. Und als André Kalbau mit einem herrlichen Heber, nach dem sich Eintracht-Keeper Nils Kanter vergeblich streckte, kurz vor dem Pausenpfiff sogar die Führung erzielte, war die Welt der Grün-Weißen wieder im Lot.
Auch in den zweiten 45 Minuten hatte Schönberg bange Minuten zu überstehen. So musste Christian Habeck gegen Felix Rickler klären und bei der anschließenden Ecke tanzte der Ball auf der Latte. Im Übrigen zeigten die vielen Ecken für die Eintracht auch, wie die Spielanteile verteilt waren. „Da hat man aber gesehen, warum wir mit nur einem Punkt Vorletzter sind“, sagte Schwerins Trainer Jano Klempkow nach dem Spiel. „Schönberg war einfach cleverer und hat seine Tore gemacht, während wir in den entscheidenden Momenten geschlafen haben.“ Damit meinte er vor allem die einstudierte Freistoßkombination, die in der 82. Minute die Entscheidung zugunsten der Gäste brachte. André Kalbau legte den Ball in den Lauf von Dmytro Grybkov und dessen Flanke beförderte Joker Niwar Jasim, keine 60 Sekunden im Spiel, mit einem wuchtigen Flugkopfball in die Maschen. „Derbys sind nur selten schöne Spiele“, war Schönbergs Trainer Dinalo Adigo mit der Leistung seiner Mannschaft dann auch zufrieden. „Der Tabellenplatz spielt in solchen Begegnungen keine Rolle, weil die vermeintlich schwächere Mannschaft immer eine Schippe drauflegt.“ Christian Schwarz hingegen blieb selbstkritisch: „Ein Unentschieden wäre sicher gerechter gewesen.“
FC Schönberg 95: Christian Habeck, Marko Riegel, Paul Manthey, André Kalbau, Christian Schwarz, Daniel Schwabe, Serkan Rinal, Alexander Fogel (81. Niwar Jasim), Christian Klingenberg (71. Florian Zysk), Denny Jeske (57. Marcel Behm), Dmytro Grybkov
FC Eintracht Schwerin: Nils Kanter, Andy Beckerwerth, Christoph Drewes, Mathias Wenger, Felix Kort (46. Eric Sabas), Christoph Wegner (75. Gerald Gusche), Felix Rickler, Carl-Friedrich Scharlau, Tino Witkowski, Patrick Borchert (62. Mark Eberts), Sebastian Schiewe
Tore: 1:0 Christoph Wegner (15.), 1:1 Christian Klingenberg (27.), 1:2 André Kalbau (42.), 1:4 Niwar Jasim (82.)
Gelbe Karten: Serkan Rinal, Marko Riegel – Christoph Wegner, Nils Kanter, Gerald Gusche
Zuschauer: 100
Schiedsrichter: Ingolf Söllig (Rostock)
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Sorgte für den wichtigen Ausgleich: Christian Klingenberg.