Die ersten 5 Minuten gehörten den Gästen aus Schwerin, aber dann übernahm Schönberg das Kommando im Jahn-Stadion. Aggressiv und zweikampfstark wurde jeder verlorene Ball sofort zurück geholt und dann ging zumeist schnell und direkt die Post ab: Kamil Krol zog von der Strafraumgrenze für Eintracht-Keeper Kornfeld verdeckt ab, doch Schwerins Mann im Tor reagierte trotzdem gut. Dann kamen die vielen Chancen für Alexander Fogel. Zunächst hatte sich Sven Wittfot mit robustem Körpereinsatz in Ballbesitz gebracht und spielte genau im richtigen Moment nach links zu Fogel. Doch dieser scheiterte freistehend an Paul-Friedrich Kornfeld. Thomas Manthey führte einen Freistoß blitzschnell aus und als André Kalbau den Ball anschließend sehr schön über die Abwehr zu Alexander Fogel legte, traf dieser das Tor nicht. Wenig später war Fogel mit dem Leder von der Mittelinie allein auf und davon gelaufen, konnte aber im letzten Moment von Mark Eberst abgefangen werden. Und als dann Kamil Krol eine Kalbau-Flanke zu Alexander Fogel weiterleitete, rutsche Schönbergs Stürmer der Ball in aussichtsreicher Position zwischen den Füßen durch. Es war wie verhext - das Tor wollte einfach nicht fallen. „Wenn wir das nicht die ganze Woche geübt hätten“, schüttelte Trainer Adigo nach der Partie nur den Kopf. „Die Chancenverwertung war nach dem Pokalspiel gegen Torgelow unser großer Schwerpunkt in der Trainingswoche.“ Und es kam noch schlimmer, denn die Schweriner zeigte dem Gastgeber eindrucksvoll, wie man es besser macht: ihnen gelangen noch vor der Pause mit 3 Torchancen 3 Tore und so mussten die nun fassungslosen Maurinestädter mit einem 0:3 in die Kabinen. Karl-Friedrich Scharlau traf flach von links, Gerald Gusche traf flach von rechts und als Stefan Junge einen aufs kurze Eck gezogenen Gusche-Freistoß nicht festhalten konnte, staubte Sebastian Schiewe ab. „Wir haben unsere Dinger halt gemacht“, freute sich Gästetrainer Jano Klemkow mit einem verschmitzten Lächeln, während Dinalo Adigo vor allem das Zweikampfverhalten seiner Mannschaft kritisierte: „Wir haben Schwerin regelrecht aufgebaut. Darüber wird zu reden sein. Das klären wir aber mannschaftsintern.“
Nach der Halbzeitpause bemühte sich Schönberg redlich um Ergebnisverbesserung, spielte aber bei weitem nicht mehr so gefährlich wie in der Anfangsphase der Partie. Zwar konnte Sebastian Hack nach prima Vorarbeit von Alexander Fogel auf 1:3 verkürzen – das Leder landete paßgenau im langen Ecke, jedoch hatte Eintracht Schwerin auch darauf eine Antwort parat. Einen Ball von Steve Svenson hob der eingewechselte Philipp Maschler über Stefan Junge hinweg zum 1:4 Endstand ins Schönberger Tor. Der Gastgeber bekam durch Marcel Behm, der einen Kalbau-Pass über die Latte setzte, noch eine Torgelegenheit, aber alles in allem verteidigten die Landeshauptstädter ihren Vorsprung geschickt und ließen nichts mehr anbrennen. „Meine Mannschaft hat nach dem schwachen Pokalspiel gegen Neustrelitz Moral gezeigt“, war Schwerins Trainer deswegen auch rundum zufrieden mit dem ersten Sieg der Eintracht über Schönberg seit dem 19.03.2000.
FC Schönberg 95: Stefan Junge, Alexander Frank, Kamil Krol (58. Benjamin Brügmann), André Kalbau, Mamadou Sabaly, Thomas Manthey, Christian Radom, Sven Wittfot (46. Sebastian Hack), Serkan Rinal, Alexander Fogel, Dmytro Grybkow (46. Marcel Behm)
FC Eintracht Schwerin: Paul-Friedrich Kornfeld, Christoph Drewes, Karl-Friedrich Scharlau, Gerald Gusche (53. Christoph Wegner), Mark Eberst, Nils Laumann, Steve Svenson, Vitaly Golik, René Stempin (70. Philipp Maschler), Sebastian Schiewe, Christian Schwarz
Tore: 0:1 Karl-Friedrich Scharlau (15.), 0:2 Gerald Gusche (36.), 0:3 Sebastian Schiewe (42.), 1:3 Sebastian Hack (63.), 1:4 Philipp Maschler (77.)
Gelbe Karten: Alexander Fogel, Serkan Rinal, André Kalbau - Mark Eberst, Gerald Gusche, Vitaly Golik, Karl-Friedrich Scharlau, Nils Lauman
Zuschauer: 211
Schiedsrichter: Gerhard Bengsch (Groß Roge)
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