VL Berlin 17. Spieltag: Reinickendorfer Füchse vs. Lichtenberg 47

  • Li47-Trainer ‚Pico’ Voigt: „Die Füchse waren besser!“


    Mit dieser knochentrockenen Aussage beantwortete das Trainer-Urgestein von Lichtenberg 47 nach Spielende die Frage, warum man denn heute verloren habe.


    Vor 357 Zuschauern am Reinickendorfer Freiheitsweg hatte es dabei auch schon sehr schnell sehr gut für die grün-weißen Füchse angefangen. Bereits in Spielminute Drei konnte Serhat Aktürk für die Füchse vollenden und der uneinholbare Herbstmeister lag zurück. Trotz dieses ersten, schnellen Schocks berappelten sich die Lichtenberger wieder und zur Freude der Zuschauer auf beiden Seiten entwickelte sich ein höchst ansehnliches Spiel mit gut verteilten Chancen. Zur Halbzeit hätte auch der Tabellenführer in Führung liegen können ... doch das notwendige Quentchen Glück beim zweifellos erkennbaren Können lag bei den Reinickendorfer Füchsen. Joan Oumari war der Glückliche, der in der 33. Minute Lichtenbergs Torhüter Willi Rabe überwinden konnte. Der Halbzeitstand lautete daher 2:0 für die Hausherren.


    Diese traten übrigens ohne ihren Stürmer Patrick Baer an, der mit einem Muskelfaserriss aus dem Spiel bei Eintracht Mahlsdorf noch rund vier Wochen pausieren muß. Auch „Antreiber“ Ertan Yatkiner fehlte bei den Füchsen heute – er konnte seinen Arbeitgeber nicht von der Wichtigkeit des Spieles überzeugen.


    Schiedsrichter Fabian Zastrow (Hertha 03 Zehlendorf) hatte seine Pfeife zur 2. Halbzeit gerade erst warm gemacht, als den Füchsen im wahrsten Sinne des Wortes der Schreck in die Glieder fuhr: Verbandsliga-Torschützenkönig Marcel Schreck schaffte in der 49. Minute mit einem toll heraus gespielten Treffer zum 2:1 den vorübergehenden Anschluss.


    Wer jetzt meinte, die rot-weißen Schützlinge von ‚Pico’ Voigt würden einen Sturmlauf zeigen, wurde irgendwie enttäuscht. Zumindest auf Lichtenberger Fan-Seite, wobei man den mitgereisten Fans ein absolut tolles Verhalten bescheinigen muß. Lautstarke Unterstützung mit allen Boshaftigkeiten, die man als guter Fan so drauf hat und dabei in letzter Konsequenz doch immer sportlich-fair bis weit nach Abpfiff. Solche Besucher wünscht sich eigentlich jeder Verein!


    Das Spiel aber bestimmten weiterhin die Reinickendorfer Füchse, die den Lichtenbergern keine Chance ließen. Beide Teams spielten auf einem erkennbar hohen Niveau und auch der letzte Besucher war begeistert, am Freiheitsweg mal keine mauernde Mannschaft am Rande des Leistungsvermögens zu sehen, sondern Fußballer, die wirklich Fußball spielten.


    Dabei zeigten die Reinickendorfer Füchse jenen Siegeswillen, der den Ausschlag gab und in der 61. Minute (Firat Karaduman) bzw. der 78. Minute (Engin Okatan mit einem seiner grandiosen Freistöße) zum 4:1-Endstand führte.


    Startaufstellung Reinickendorfer Füchse 1891
    Selcuk Sahin, Kadir Erdil, Hassan Oumari, Engin Okatan, Serhat Aktürk, Joan Oumari, Gürkan Mert, Nidal Swaidan, Patrick Huse, Onur Güzer, Firat Karaduman
    (Mathias Schentke, Ahmet Gülec, Önder Senkaya, Hüysein ‚Ronaldo’ Metin, Ali Sinan, Mike Hagen)


    Startaufstellung Lichtenberg 47
    Willi Rabe, Norbert Gronwald, Felix Ackermann, Björn Bandermann, Tim Schreckenbach, Torsten Schutt, Paul Kirstein, Marcel Schreck, Jan Wegner, Ümit Meseci, Uwe Lehmann
    (Swen Meier, Carlo Kehr, Moritz Heidenreich, Burim Restelica, René Marquardt)


    In der anschließenden Pressekonferenz machte dann Lichtenbergs Werner ‚Pico’ Voigt jene oben nachzulesende Aussage und dann lobte man sich gegenseitig. Füchse-Trainer Christian Backs bekundete dabei auch, daß man jetzt 40 Punkte erreicht habe, der Abstieg keine Rolle mehr spiele und jetzt dürfe man neue Ziele definieren. Um diese neuen Ziele zu erreichen präsentierte der sportliche Leiter Stefan Gympel auch gleich drei neue Wunschspieler für die Reinickendorfer Füchse, die man Christian Backs quasi unter den Weihnachtsbaum legt: Lutuf Dinc und Ferdi Görgen sind ab sofort im Füchse-Trikot unterwegs und auch Benny Zielske schnürt die Fußball-Stiefel wieder für seinen alten Verein.


    Danach ging es mit bester Laune auf die Hinrunden-Abschlussfeier, die zusammen mit Vorstand, Fans und Sponsoren nach Hohen Neuendorf in das Ristorante Valentina führte, danach kehrte man im „Turm“ in Frohnau ein und zum feucht-fröhlichen Absacker ging es noch in den „Entenkeller“ ... lange Nacht war angesagt!


    Jetzt stehen als verbindliche Termine am kommenden Freitag, 14. Dezember, noch die Vorrunde zum Verbandsliga-Turnier in der Charlottenburger Sporthalle („Sömmeringhalle) und am 2. Weihnachtsfeiertag, 26. Dezember, an gleicher Stelle möglicherweise die Endrunde an.


    Außerdem werden die Reinickendorfer Füchse das Teilnehmerfeld beim Hallen-Turnier der Regional- und Oberliga-Vereine im BFV am Samstag, 12. Januar 2008, komplettieren. Auch dieses Turnier findet in der „Sömmeringhalle“ statt – ab 14.00 Uhr.

    Es gibt keinen besseren Grund, höflich zu sein, als die Überlegenheit.
    (M. von Ebner-Eschenbach)
    Höflichkeit ist der Versuch, Menschenkenntnis durch gute Manieren zu mildern.
    (Jean Gabin)