Erster!
In den ersten 45 Minuten neutralisierten sich beide Mannschaften weitgehend. Die Abwehrreihen arbeiteten nahezu fehlerfrei und so waren hüben wie drüben kaum Torraumszenen zu vermelden. Trotzdem gab es schon in der ersten Halbzeit reichlich Grund zur Aufregung. Zunächst musste Arne Neumann nach einem Zweikampf mit Dmytro Grybkow mit Verdacht auf Kreuzbandriss ins Krankenhaus gebracht werden. Dann blieb Mamadou Sabaly nach einem üblen Bodycheck von Michael Putzki bewusstlos liegen. Sabaly hatte dabei seine Zunge verschluckt und erst nach ein paar bedrohlichen Sekunden und mit viel Glück bekam Schönbergs Verteidiger wieder Luft und spielte anschließend weiter, als sei nichts gewesen. „Ich wusste 2 Minuten nicht, wo ich bin.“, berichtete der wenig beeindruckt wirkende Senegalese lächelnd nach dem Spiel. Vor der Pause fielen dann aber doch noch 2 Tore. VSG-Keeper Mathias Passow hatte einen Okuyama-Schuss mit den Fingerspitzen gegen die Latte gelenkt und nach der darauf folgenden Ecke stürmte Weitenhagen pfeilschnell über die rechte Seite nach vorn. Schönberg hatte ein wenig die Ordnung verloren und so stand René Prozek plötzlich frei vor dem Gäste-Tor und hatte so wenig Mühe, zum 1:0 zu vollenden. Doch die Grün-Weißen antworteten prompt. Yuzuru Okuyama hatte vom Strafraumeck den freistehenden Kamil Krol gesehen und dieser bedankte sich erfolgreich mit einem Kopfballaufsetzer gegen den langen Innenpfosten. „Der schnelle Ausgleich war enorm wichtig für uns. So konnten wir unsere Marschroute weiter verfolgen.“, freute sich der glückliche Torschütze über sein erstes Punktspieltor für den FC 95. „Kopfbälle sind ja sonst eigentlich nicht so mein Ding.“, war er dementsprechend völlig zu Recht stolz auf seine Leistung. Und mit dem 1:1 wurden die Seiten gewechselt.
In der zweiten Halbzeit kam die spielerische Überlegenheit der Westmecklenburger auch Dank ihres ausgeprägteren Siegeswillens immer mehr zum Tragen. Lohn der Bemühungen war das 1:2 in der 62. Minute. André Kalbau hatte aus der Nähe der Eckfahne einen Freistoß nach innen gebracht und Sven Wittfot köpfte aus Nahdistanz ein. Anschließend spielten die Schönberger das Spiel erstaunlich clever und routiniert zu Ende. Begünstigt dadurch, dass Michael Putzki sich zu einer Tätlichkeit gegen Christian Klingenberg hinreißen ließ und mit glatt rot vom Platz flog, hatten die Gäste den Gegner nun weitgehend im Griff, während der Gastgeber sich zunehmend ungerecht behandelt fühlte. Als dann in den Schlussminuten auch Torhüter Passow bei einer Ecke vor dem Schönberger Tor auftauchte und André Kalbau den Ball anschließend aus mindestens 40 Metern im leeren VSG-Tor unterbrachte, gab es deswegen noch ein paar turbulente Szenen. Weitenhagen wollte auch einen Platzverweis für Phillip Brügmann und als Schiedsrichter Söllig nach Rücksprache mit seinem Assistenten nur gelb zückte, brachen alle Dämme und Herr Söllig durfte sich ein paar Takte anhören. Wenig später war Schluss und Schönberg hatte zwar auswärts das erste Gegentor bekommen, blieb aber in der Fremde weiter verlustpunktfrei.
Und die Information, dass Malchow gegen Bentwisch verloren hatte, kam erst auf der Heimreise…
FC Schönberg 95: Stefan Junge, Daniel Schwabe, Marko Riegel, Benjamin Brügmann, Yuzuru Okuyama, Kamil Krol (90. Ndombe Petit Mayungululu), André Kalbau, Mamadou Sabaly, Sven Wittfot, Christian Klingenberg (70. Phillip Brügmann), Dmytro Grybkow (79. Artan Ismajli)
VSG Weitenhagen: Mathias Passow, Arne Neumann, Maik Töllner, Thomas Hildebrandt, René Prozek, Michael Putzki, Stephan Köpp, Thomas Timm, Fabian Nowitzki, Karsten Schmidt, Stefan Krentz
Tore: 1:0 René Prozek (36.) 1:1 Kamil Krol (38.), 1:2 Sven Wittfot (62.), 1:3 André Kalbau (90.)
Gelbe Karten: Phillip Brügmann
Rote Karte: Michael Putzki (67., Tätlichkeit)
Zuschauer: 50
Schiedsrichter: Ingolf Söllig (Rostock)
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Kamil Krol machte den wichtigen Ausgleich für Schönberg.