Rostock vom Thron gestoßen
Die starke Offensivabteilung der Rostocker, die in den letzten beiden Spielen gegen Waren und Bentwisch immerhin neunmal getroffen hatte, bekam in Halbzeit 1 genau eine echte Torchance. Ringo Scholz war auf der rechten Seite durchgestartet und flankte nach innen. Dort lauerte David Landau, scheiterte aber bei dieser Hundertprozentigen am großartig reagierenden Norman Köhlmann. Ansonsten gelang es trotz hohem Tempo keiner der beiden Mannschaften, entscheidende Offensiv-Akzente zu setzen. Es war eine gutklassige und umkämpfte Partie, nur die Torraumszenen fehlten. Diszipliniert zogen die Teams ihre Linie durch und gingen so mit einem 0:0 in die Kabinen.
Nach der Pause wurden die Gäste zunehmend stärker und machten in der 65. Minute das entscheidende 0:1. „Wir haben direkt nach der Halbzeit um das Tor gebettelt. Trotzdem sehe ich die Niederlage nicht so tragisch und bin mit unserem Spiel nicht unzufrieden.“ analysierte Christian Urgast, Kapitän des RFC, das Spiel gegen seinen ehemaligen Verein. Nachdem David Laudan bei einer Kalbau-Ecke für seinen Torhüter André Krüger auf der Linie rettete, köpfte Serkan Rinal wenig später nach einer Frank-Ecke unhaltbar zum 0:1 ein. „Wir haben über die gesamte Spielzeit diszipliniert das umgesetzt, was uns der Trainer mit auf den Weg gegeben hat und deswegen verdient gewonnen.“ freute sich der Schütze des goldenen Tores über den schönen Erfolg. Nach dem Tor machte Schönberg hinten dicht und die Art und Weise, wie man den knappen Vorsprung über die Zeit brachte, nötigte auch dem Gegner Respekt ab. „Mit ihrer ersten richtigen Chance machen die Schönberger das Tor. Wenn wir keine Tore machen, brauchen wir uns nicht zu beschweren. Die clevere Mannschaft hat gewonnen.“ sagte RFC-Trainer Mathias Döschner, der zu DDR-Zeiten immerhin 253 Oberliga-Spiele für Dynamo Dresden absolvierte, nach dem Spiel. Und in der Nachspielzeit, in der Rostock alles nach vorn warf, hätte Schönberg durch den plötzlich freistehenden Sebastian Hack auch noch das 0:2 erzielen können.
„Mir wird die Sache langsam unheimlich, das ist ja Wahnsinn.“ staunte FC 95-Geschäftsführer Manfred Bolten dann auch nicht schlecht, als er telefonisch das Ergebnis aus Rostock erfuhr. Denn seine Verbandsligamannschaft hatte im Spitzenspiel den bisherigen Tabellenführer Rostocker FC mit 0:1 geschlagen und blieb damit auswärts weiter ohne Punktverlust und Gegentor.
FC Schönberg 95: Norman Köhlmann, Alexander Frank, Marko Riegel, Yuzuru Okuyama, Kamil Krol (83. Daniel Schwabe), André Kalbau (90. Sebastian Hack), Thomas Manthey, Sven Wittfot, Serkan Rinal, Christian Klingenberg (57. Benjamin Brügmann), Dmytro Grybkow
Rostocker FC: André Krüger, Martin Drewniok, Martin Schmidt, David Landau, Robert Damköhler, Ringo Scholz, Thomas Schölkopf (85. Carl-Christopher Wucke), Eric Dobbertin, Marcus Neun, Tom Kruse, Christian Urgast
Tor: 0:1 Serkan Rinal (65.)
Gelbe Karten: Sven Wittfot, André Kalbau – Tom Kruse, Christian Urgast, Marcus Neun
Zuschauer: 100
Schiedsrichter: Enrico Barsch (Wismar)
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Dmytro Grybkow setzt sich artistisch gegen Christian Urgast durch