BFV Pokal-Endspiel 1.FC Union Berlin vs. KöpenickerSC

  • Einen Tag danach ist der Erfolg über den Nachbarn also verdaut und man kann das Spiel von gestern Abend nochmal Revue passieren lassen. Vielleicht sollte man damit anfangen, dass das Wetter gestern (zumindest während der 90 Minuten) nicht verrückt spielte und es trocken war. Leider konnte ich das Spiel der Frauen nicht verfolgen, da ich aus Prüfungsgründen verhindert war. Zum Spiel der Männer waren ich dann also im Stadion und staunte zunächst nicht schlecht. Die Preise für Vollzahler (Stehplatz) 11 € waren im Voraus bereits publik, aber dass es daraufhin trotzdem so voll werden würde hätte ich mir nicht ausgemalt. Die Ränge waren gut bevölkert, sah ganz nett aus. Achja, und der BFV hatte seinen Stadionsprecher mit im Gepäck...sie hätten ihn besser zu Hause lassen sollen. Ick fand es jedenfalls gresslig, was der Gute da leistete. Nebenbei wollte ich noch ein bisschen Werbung machen und nahm meinen Vater mit ins Stadion, also einen Neutralen ein bisschen Luft an der AF schnuppern lassen.
    Nachdem als auch er den Klängen des emotionalen ( :wink: ) Stadionsprechers lauschen durfte ging das Spiel dann auch alsbald los. Ich hatte, wie so oft ebenfalls in der Rückrunde der RL, ein wirklich schlechtes Gefühl. Da aich ja am Freitag Zeuge des 0:3 gegen Wuppertal war richtete ich mich auf ein harte Stück Arbeit gegen den Verbandsligisten ein. Das nennt man dann wohl Vorsorge treffen. Und die ersten Minuten schienen mich zu bestätigen. Da waren doch tatsächlich 6 - 7 Minuten gespielt und die Gäste (oder eben Bezirksnachbarn) machten deutlichst Anstalten das Spiel nicht freiwillig herzuschenken. Nach 10 Minuten (ungefähr) hatte Patschinski dann seine erste Chance...war sehr spitz der Winkel, aus diesem Umstand heraus konnte er das Ding schwer in die Bude zimmern. Dafür prüfte er aber den Keeper der Gäste. Dies war der Startschuss für eine Offensive der Gastgeber. Texas verwertete in der 12. Minute ein herrliches Anspiel (von Streit ?) zum 1:0. Und dann begann der nicht vorherzusehende spaßige Teil der Veranstaltung, denn auf einmal schien der KSC nicht mehr zu können (oder wollen). Union erbarbeitete sich Chance um Chance und hätte wohl früher das 2:0 machen können. Dies viel erst in Minute 22. nach einer Ecke von dem gestern wachen Streit köpfte Stuff ins Netz. Der besagte Streit machte nur 6 Minuten später das 3:0 nach wirklich feiner Ballannahme. Herrlich, das sah wunderbar aus. Gegner aussteigen lassen und das Spielgerät aus nicht ganz einfachem Winkel (so ungefähr analog der ersten Chance von Patsche) schön eingenetzt. In der 32. Minute das 4:0 durch Texas, der an diesem Abend glänzend aufgelegt war. Das ganze nach Vorlage von, tatsächlich, Benyamina, der den Ball wunderbar in die Mitte spielte, wo Texas eben richtig stand. So ist man es von ihm gewöhnt. Dann gab es aber (praktisch im Gegenzug) de Riesen für den KSC. Aber irgendwie ging der nicht in den Kasten. Ob Glinker da noch dran war konnte ich leider nicht erkennen. Dann wieder das Spielgeschehen vor dem KSC-Tor. In dieser Szene hätte Ruprecht fast sein Törchen gemacht. Kopfball-Vorlage für Steven und der den leider (auch per Birne) aus sagen wir mal 8 Metern übers Tor. Darauffolgend gab es ein haarsträubenden Fehler in der Union Hintermannschaft. Irgendeiner der langen berechnete einen hohen Ball in den Strafraum falsch, stieg zwar hoch, konnte den Ball aber nicht mehr erreichen. Und so kam es, dass es also doch nochmal eine Möglichkeiten gab, auf Seiten der Gäste. Soooooo, dann war Halbzeit. Interessante erste Hälfte. Da lachte die Volksseele.
    Zur Pause wechselte Schreier Zschiesche aus und brachte für ihn Torsten Mattuschka aufs Feld.
    Die zweite Hälfte war dann ein bisschen ruhiger, wie es zu erwarten war. Die Messe war ohnehin schon gelesen und trotzdem versuchten es die Unioner das Ergebnis noch ein bisschen höher zu schrauben. Was u. a. Benyamina deutlich misslang. Ihm war es vergönnt widerum frei vorm rauslaufenden Keeper der Gäste aufzutauchen und das Tor leider doch nicht zu erzielen. Auch Patschinski, der plötzlich genauso blank stand und dann geistesgegenwärtig einen katastrophalen Querpass ins Toraus spielte. Gestern mag das alles noch mit einem Schmunzeln über die Lippen gegangen sein, aber in der Meisterschaft is es genau das, was z.B. gegen Wuppertal Punkte gekostet hat. In der 66. Minute gab es dann doch noch das Tor für Patsche, der mustergültig von Benyamina im 16er angespielt wurde und mit einem (diesmal) exakten Flachschuss dem Mann zwischen den Pfosten keine Chance ließ. Kurz darauf erlöste man ihn und brachte Ruttke ins Spiel. Gefiel mir gut der Kleine. War beweglich und traute sich auch ab und an mal was. Aus diesem Drang etwas zu bewegen reslutierte auch ein Foul an Ruttke, was letzendlich einen Freistoß (vor dem Strafraum der Gäste) zur Folge hatte, den Mattuschka in den Strafraum brachte. Und da stand, genau, Texas. Mit Köpfchen zum 6:0. Geil, so lieben wir ihn, so kennen wir ihn. Dann durfte Glinker die Handschuhe zusammenlegen, denn auch er verließ das Grün und machte Platz für Michael Hinz. In der 85. Minute stellte Texas seinen Torhunger nochmal unter Beweis: Umspielte den Torhüter klasse und schob zum 7:0 ein, sein viertes Tor an diesem Abend. Danach gab es nur noch eine Szene. Ein hässliches Foul an Ruprecht (89.), kurz vor dem 16er. Völlig überflüssig zu diesem Zeitpunkt und bei so einem Spielstand.
    Dann war aber Schluss und der 1.FC Union gewann das Final-Spiel um den Berliner Landespokal in dieser Höhe verdient mit 7:0 gegen den Köpenicker SC. Dieses Resultat war in dieser Höhe vorher sicherlich nur von einer Minderheit so erwaret worden. Aber unverhofft kommt, oder so :wink: Kritisch darf angemerkt werden, dass die Chancenverwerung weiterhin das grösste Manko ist. Was da teilweise vorbeigeballert wurde geht auf keine Kuhhaut. Trotzdem Glückwunsch an die Jungs zum Sieg. Und großes Kompliment an den KSC: Der Gäste-Block war gut gefüllt. Da haben sie was auf die Beine gestellt, Respekt! Auch die Mannschaft des Köpenicker SC wollte. Aber bei den wenigen Chancen, die sich ihnen boten fehlte irgendwie das Zielwasser. Im übrigen Spielverlauf war leider wenig von ihnen zu sehen, was ich persönlich sehr schade fand. Während der Siegerehrung setzte dann leider der Regen ein...und wie...


    1. FC Union Berlin: Glinker (82. Hinz) - Bergner, Stuff, Schulz, Ruprecht - Bönig - Zschiesche (46. Mattuschka), Patschinski (70. Ruttke), Streit - Benyamina, Teixeira


    Köpenicker SC: Greulich - Dominok - Herrmann (79. Peters), Speck, Arndt - Ziburske (60. Neumann), Lehmann (82. Becker), Stock, Heidenreich - Kulb, Richter


    z.Z. 5.624


    Tore: 1:0 Teixeira (12.), 2:0 Stuff (22.), 3:0 Streit (28.), 4:0 Teixeira (32.), 5:0 Patschinski (66.), 6:0 Teixeira (80.), 7:0 Teixeira (85.)

    Seien wir realistisch, fordern wir das Unmögliche!
    CHE GUEVARA

  • Zitat

    Original von Papzt
    Achja, und der BFV hatte seinen Stadionsprecher mit im Gepäck.


    und die eigene Tormusike :wall: ggrrrrr


    Zitat

    Original von Papzt
    Aber irgendwie ging der nicht in den Kasten. Ob Glinker da noch dran war konnte ich leider nicht erkennen.


    ja, war er. In solchen 1:1-Situationen ist der Junge einfach geil.


    Papzt :top: , hab ich alles irgendwie ähnlich gesehen

  • Irgendwie war es ein langweiliger Kick. Der 1. FC Union ließ den Kollegen vom KSC auch nicht die geringste Chance. etwas mehr Spannung wäre schon wünschenswert gewesen.
    Egal: Gratulation an den 1. FC Union für einen mehr als verdienten Sieg.
    Die Kollegen vom BFV schienen mit der Organisation dagegen etwas überfordert zu sein.
    Irgendwie klappte das alles nicht so richtig.......jetzt haben die ja ein Jahr Zeit zum üben.....

  • Zitat

    Original von Addi
    Die Kollegen vom BFV schienen mit der Organisation dagegen etwas überfordert zu sein.
    Irgendwie klappte das alles nicht so richtig.......jetzt haben die ja ein Jahr Zeit zum üben.....


    Was denn zum Beispiel? Ich fand so ziemlich alles okay, übrigens auch den Stadionsprecher des BFV.