Sieg erneut leichtfertig aus der Hand gegeben
Thomas Gerstner gab auch mit Blick auf das bevorstehende Pokalspiel in 2 Wochen an gleicher Stelle einer ganzen Reihe von Spielern eine neue Chance, sich im Wettkampf zu bewähren und wollte diese Maßnahme deswegen keineswegs als Bestrafung schlechter Leistungen für Marcus Rabenhorst, Sven Wittfot, Marko Riegel oder Dinalo Adigo verstanden wissen, die sich plötzlich auf der Bank wiederfanden. Und trotz der kräftigen Veränderungen im Kader zeigte Schönberg in der ersten Hälfte die reifere Spielanlage und begann mit einer Großchance. Hendrik Völzke hatte nach 2 Minuten in die Mitte zu Thomas Haese gelegt, doch dieser kam freistehend von der Strafraumgrenze nicht an Norman Stollberg vorbei. Auf der Gegenseite tauchte Norman Richter rechts frei vor Nico Hinz auf. Schönbergs Keeper wartete sehr lange mit dem Herauslaufen, brach sich dann bei der Abwehr von Richter’s Gewaltschuss den Knöchel und saß so noch vor Spielende mit einem Gipsfuß im Mannschaftsbus. Eine Operation in der Uni-Klinik Lübeck wird folgen. Bis auf die Tatsache, dass Schönberg für seine vielen guten Flanken nur selten einen Abnehmer fand und ansonsten fast immer im Abseits stand, hatten die Gäste das Geschehen im Griff und gingen in der 38. Minute verdient in Führung: Hendrik Völzke spielte zu Mehmet Ören. Dessen Schuss wurde geblockt, aber Völzke traf im Nachsetzen flach ins kurze Eck.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit machten die Platzherren mehr für das eigene Spiel, rannten sich dabei aber zunächst nur in der gut arbeitenden Schönberger Abwehr fest. Die Gäste blieben gefährlicher und kamen durch Ronny Müller nach einer Haese-Flanke zu einer guten Gelegenheit. Erst der bis zu diesem Zeitpunkt einzige konsequent ausgespielte Angriff der Blau-Weißen führte zum überraschenden Ausgleich. Danny Kambs hatte weit auf den langen Pfosten geflankt, wo Norman Richter in die Mitte zu Marcello Bellomo zurück legte. Und da Schönbergs Abwehr diese Situation komplett verschlief, hatte der TSG-Stürmer nur wenig Mühe. Die Westmecklenburger wollten den Sieg, scheiterten aber wie inzwischen bereits gewohnt an ihrer miserablen Chancenverwertung. Thomas Haese schoss nach einer Köhn-Flanke freistehend den TSG-Keeper an und als erneut Thomas Haese sehr schön direkt zu Hendrik Völzke legte und dieser ebenso direkt abzog, fehlten nur Zentimeter. Für ein klares Rochow-Handspiel im Strafraum gab’s keinen Elfmeter für Schönberg und einen Distanzschuss von Hendrik Völzke in der Vorschlussminute konnte Stollberg mit sehenswerter Parade zur Ecke klären. Am Ende war keine der beiden Mannschaften zufrieden und alle hoffen auf Besserung im Pokalhalbfinale.
Für TSG-Trainer Lothar Hamann, der seine Mannschaft in der letzten Woche bewusst unter Druck gesetzt hatte, war das Ergebnis das Beste am Spiel. Man habe nicht an die Leistung der letzten Spiele anknüpfen können und das Pokalspiel sei für ihn noch kein Thema gewesen. Thomas Gerstner hingegen meinte, dass sich nach den vielen 100%-igen Chancen keiner über einen Schönberger Sieg hätte beschweren dürfen. Da am Ende aber nur die Tore zählen, wurde nichts aus den 3 Punkten. Er mache seiner Mannschaft keinen Vorwurf - sie habe alles richtig gemacht.
FC Schönberg 95: Nico Hinz (18. Norman Köhlmann), Junior Ngole, Daniel Köhn, Paul Manthey, Ronny Müller (57. Stefan Malchow), Ronny Ermel, Hendrik Völzke, Serkan Rinal, Uwe Sokolowski, Mehmet Ören, Thomas Haese
TSG Neustrelitz: Norman Stollberg, Tobias Lösel, Norman Richter, Thomas Duggert, Reno Zelm, Özgür Özvatan, David Wogurka (41. Danny Kambs), Ramazan Yildiz (73. Pascal Fofie) , Robert Kristofic (46. Patrick Huse), Dirk Rochow, Marcello Bellomo
Tore: 0:1 Hendrik Völzke (38.), 1:1 Marcello Bellomo (56.)
gelbe Karten: Dirk Rochow - Thomas Haese, Stefan Malchow
Zuschauer: 498
Schiedsrichter: Peter Brügmann (Schwerin)
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