Schweiz(Zürcher Derby und FCS-FC Thun) + Ruhrpott(MSV-KSC)

  • Grasshopper Zürich – FC Zürich 0:0 Zuschauer: 14900(5000)


    Für mich standen in den nächsten 3 Tagen 2314 km mit dem Zug an. Beginnen sollte die Tour, wie des Öfteren im Leipziger Hauptbahnhof. So gings über Fulda und Köln nach Stuttgart. Dort erfuhr man, dass der Zug, welcher einen nach Zürich bringen sollte, gar nicht erst nach Stuttgart kommen würde und man den IC besteigen müsse, der dem Zug nach Zürich entgegen fährt. In Horb stieg ich dann in den eigentlichen Zug um und kam mit ca. 30 Minuten Verspätung an. Diese Verspätung hatte zur Folge, dass ich den Letziggrund nicht mehr erreichen konnte, bevor die FCZ-Fans sich auf dem Weg zum Hardturm machten. Somit platzte auch meine Verabredung mit einem FCZ-Fan. Den Mob vom FCZ hab ich dann kurz vor der Überquerung der Brücke erreicht und reihte mich mit ein.
    Man konnte schon von weitem hören, dass hier etwas abging, was in Deutschland, und ganz besonders in der Bundesliga, schon lange nicht der Fall mehr ist. Ich rede von Pyro jeglicher Art. Es flogen Böller, Bengalen und Raketen die ganze Zeit wild umher. Kurz vor dem Hardturm lies man es dann aber mit der Pyromanie sein und bewegte sich nur noch unter lautem Getöse voran. Der Mob und ich kamen sehr früh am Stadion an, man kaufte schnell eine Karte und vergammelte die Zeit bis zum Anpfiff irgendwie. Das Spiel begann mit einem wunderschönem Choreo auf FCZ-Seite und mit einem eher unkreativen Choreo auf GC-Seite.
    Das Spiel war sehr schnell und attraktiv. Nur vermisste man bei den Spielern den Drang, selber mal zu dribbeln und einfach mal zu gehen. Das hatte zur Folge, dass es wenige Torchancen gab und keiner so richtig ein Mittel fand, um den Gegner eins einzuschenken. Leider wurden dem FCZ mehrere Elfmeter verweigert und so ging es mit 0:0 in die Halbzeitpause. Am Anfang der 2. Halbzeit ließen die FCZ-Fans ihren Block erhellen und verschiedenfarbige Bengalen erblickten das Licht der Welt. Dies hatte auch eine starke Rauchentwicklung zur Folge und so musste der Start der 2. Halbzeit um wenige Minuten verschoben werden. In der Halbzeit dann wieder das selbe Bild wie in der 1.. Beide spielten gut, aber Chancen waren Mangelware, nur zum Ende hin hatte der ein oder andere Spieler ein Tor auf dem Fuß. Ende des Spiels ließen sich die Grasshopperfans auch nicht lumpen und machten in ihrem Block auch etwas Pyro, aber nicht in so einem großem Rahmen wie die FCZ-Fans. So kam es dann, dass das Spiel friedlich 0:0 ausging, obwohl der FCZ mehrere Elfmeter, glaube 5 waren es, hätte bekommen müssen. Stimmungsmäßig war ganz klar der FCZ überlegen, 1. wegen der Anzahl an Leuten, dich sich am Support beteiligten, und 2. auf Grund der verschiedenen Lieder. Das Endergebnis stimmte aber keinen der 14900 Zuschauer richtig mies. Es kam zu keinerlei Ausschreitungen vor und nach dem Spiel. Nach dem Spiel ging es für mich flux zum Bahnhof und von dort aus nach Schaffhausen.


    FC Schaffhausen – FC Thun 1:2(0:0) Zuschauer: 2150(200)


    Am nächsten Tag stand vor dem Spiel der beiden Mannschaften, welche um den Verbleib auf bzw. um das Erreichen eines Nichtabstiegsplatzes kämpften, noch etwas Sightseeing(Rheinfall) an. Bei dem darauffolgenden Spiel sah man, dass es nicht die große Fußballkunst war, aber man konnte doch 2 bemühte Mannschaften sehen. Aus Thun waren zu diesem Abstiegsduell ca. 200 Leute mitgereist, wobei sich um die 150 am Support beteiligten. Dieser Support strotzte gerade nur so von verschieden Melodien und Trommel bzw. Klatschtrythmen. Außerdem hatten die Thuner viele schön anzusehende Zaunfahnen dabei. Von Schaffhausen kam außer ein paar Anfeuerungsrufen fast das komplette Spiel nichts. Das Spiel selber gestalteten dann aber am meist die Spieler von Schaffhausen, welche sich viele gute Chancen erarbeiteten. Doch bis zur Pause sollte sich nichts bewegen. So ging es mit einem 0:0 in die Kabinen. Nach dem Seitenwechsel gab es keine großen Veränderungen im Spielverlauf, nur dass Schaffhausen endlich nach vielen Versuchen mit einem Tor beglückt wurde. Über die Führung konnte man sich aber nicht lange freuen, denn nach 4 Minuten kam der Ausgleich von Thun und 7 Minuten danach sogar noch der Führungstreffer für Thun durch ein Eigentor eines Schaffhauseners. Bis zum Ende passierte spielerisch nicht mehr viel. Dafür ging ein kräftiges Unwetter auf die Zuschauer nieder ging und man konnte durch den starken Regen zeitweise nicht mal mehr denn Ball sehen. Den Spielern machte es nichts aus und so endete das Spiel vor 2150 Zuschauern mit 1:2.
    Am nächsten Tag stand dann das letzte Ziel der Reise, nämlich Duisburg, an.


    MSV Duisburg – Karlsruher SC 2:1(1:1) Zuschauer: 19124(1600)


    Relativ zeitig erreichte man das Ruhrgebiet und verbrachte die meiste Zeit noch in der grausamen Stadt, irgendwie gleicht sich jede Stadt im Ruhrgebiet… Die Leute, die da unterwegs waren, wünscht man auch keinem Stadtbild. Die Zeit bis zum Anpfiff verging dann doch irgendwie und das Spiel konnte vor 19124 Zuschauern, darunter ca. 1600 Fans aus Karlsruhe, beginnen: Der MSV mit so einem Kommerztrikot und der KSC schwenkte eifrig viele gestreifte Fahnen, was doch einen schönen Anblick vom Gästeblock ausmachte….. Während der 1. Halbzeit bot der KSC eine sehr schlechte Leistung und kam so zu sehr wenigen Torchancen, aber machte nach einer Ecke durch einen Kopfball das 1:0. Diese Führung hielt aber nicht lange, denn 6 Minuten später glich der MSV durch Markus Daun aus. So ging es mit 1:1 in die Halbzeitpause. Der Seitenwechsel half dem KSC nicht spielerisch besser zu werden, aber brachte dafür dem MSV noch ein Tor und so war das Spiel gegen den Tabellenführer aus Karlsruhe gedreht. Für mich hieß es nach dem Spiel noch lange warten, bis es endlich in der Nacht zurück gen Osten gehen konnte, welchen man dann auch am nächsten Morgen erreichte…


    Fazit: Derby in Zürich war schon eines der interessanten Spiele mit schönen Choreos und viel Pyro vorneweg. Dorffußball in Schaffhausen durch singesfreudige und kreative Thuner versüßt, welche für mich dann doch den Gewinner der Tour ausmachten und Fußball zum Abgewöhnen im Ruhrgebiet, wo mich keiner der beiden Vereine überzeugen konnte…