Samstag früh ging es kurz vor 6 Uhr mit dem Regionalexpress ab Eberswalde in Richtung Berlin Hbf. los. Kurz vor Abfahrt hatte Matze noch angerufen und gesagt das er nun endgültig mit nach Aachen kommt. Am Hbf. stieg ich in den ICE Richtung Köln/Bonn ein, wo Matthias schon die besten Plätze, nämlich im Raucherwagen belegt hatte.
Bis kurz vor Hannover verlief die Fahrt ohne besondere Vorkommnisse. Doch dann begann Matze einen folgenschweren Fehler und wollte dem Schaffner doch klarmachen das er mit einem 21 € Ticket nach Aachen bzw. Luxemburg fahren kann.
Nun musste er in Hannover aussteigen und disponierte um auf die Partien Wolfsburg II vs. Union Berlin und Wolfsburg vs. Bayer Leverkusen. Nach dem rührenden Abschied von Matze hab ich mir die letzten Tränen weggewischt und begrüßte nun im Zug die ca. 25 zugestiegenen Hannoi-Fans. Sonst verlief die Fahrt bis Düsseldorf Hbf. ruhig und man kam mit nur 10 Minuten Verspätung in der Rheinmetropole an. So erreichte man zusammen mit den Hannoveranern den Regionalexpress nach Aachen.
Pünktlich um 12.45 Uhr kam man in Aachen an. Dann ging es schon quer durch die Altstadt, mit ihren schönen Fußgängerzonen und Gassen in Richtung Tivoli. Nach einem 45 minütigen Marsch war das Tagesziel erreicht.
So betrat man schon fast 2 Stunden vorher den Tivoli und führte erst mal den obligatorischen Bratwursttest durch. (Bratwurst: 2,50 €, gute Größe, im Geschmack fehlte ein bisschen Würze, das Brötchen hatte auch schon die beste Zeit hinter sich, Gesamtnote 3-).
Was einem gleich beim Betreten des Stadions auffiel waren die ziemlich steilen Stehränge, vor allem im Block K (gegenüber der Videowand). Die Stehplätze füllten sich auch sehr schnell, so war es eine Stunde vor Anpfiff schon sehr voll. Aus Hannover waren ca. 1.250 Fans angereist und machten die ganze Zeit ordentlich Tara. Das Spiel auf dem Rasen konnte einem gefallen, immerhin gab es ja 5 Tore zu bestaunen und davon allein 2 Elfmetertore.
Die Unterstützung der Aachener Fans war trotz des frühen Rückstandes ganz okay, allerdings konnten die Ultras Aachen selten alle Heimzuschauer mitanimieren, dies gelang vielleicht 2-3 mal. Dafür konnten die Gäste deutlich mehr überzeugen, das lag wohl auch daran das die Hannoveraner gut auf dem Rasen spielten und mit 4:1 gewannen. Im Gästeblock gab es schöne Klatscheinlagen, zwei kleine Rauchbomben sowie Doppelhalter zu sehen. Der Gesang war auch durchgehend laut bis sehr laut gewesen. So konnte man auf der gegenüberliegenden Hintertortribüne die HSV-Fans gut verstehen.
Nach dem Spiel schaute man sich nochmals die schöne Altstadt Aachens an und außerdem suchte man eine Weile nach dem Hbf., da dieser schlecht ausgeschildert war. Die folgende Nacht asselte man in den Bahnhöfen von NRW ab und man war doch etwas überrascht das man teilweise der einzige Deutsche weit und breit war, wie z. B. in einem Fast-Food-Restaurant in Bochum, wo Türkische und Afrikanische Mitarbeiter bedient hatten und Türken und Russen Gäste waren. Auf der Fahrt von Aachen via Mönchengladbach nach Dortmund (inkl. einer 140 Minuten langen S-Bahn-Fahrt), machte man noch Bekanntschaft mit den Karnevalisten am Rhein. Mehrere Dutzend Piraten, Häftlinge und anders kostümierte Leute stiegen dann in Düsseldorf in der S-Bahn mit ein und so hatte man auf der zuvor doch sehr langweiligen Fahrt noch was geboten bekommen.
Sonntag früh besuchte man erst mal das Areal um den Signal-Iduna-Park herum. Nach einem kurzem Aufenthalt musste ich mich sputen das ich nicht den Anstoß des ersten Spiels verpasse. Am gleichen Morgen hatte ich noch herausgefunden das die B-Junioren von Rot Weiss Essen um 11 Uhr auf der Bezirkssportanlage Raumer Straße spielen. Gegner war kein geringerer als der BVB. So nahm man von Dortmund Hbf. die nächste S-Bahn und fuhr bis Essen Frohnhausen und nach wenigen Gehminuten war der sehenswerte Ground erreicht. Dieser besteht aus einer kleinen Tribüne die 5 Sitzreihen hat und über fast eine ganze Längsseite des Platzes geht, so finden auf den Bänken unter dem Dach ca. 900 Zuschauer Platz. Die Gegengerade bestand aus 20 Stehstufen und man sah der Sportanlage, die eine Laufbahn besitzt das Alter an. Als man ankam wurde die Partie vor ca. 120 Zuschauern angepfiffen. Unter den 120 Besuchern befanden sich auch ca. 25 Fans und Eltern der BVB-Spieler. Die Partie war wirklich sehr sehenswert und das Spiel fand auf einem hohen spielerischem Niveau statt. Zur Pause führte der Gast aus Dortmund mit 2:0, allerdings hatten die Essener auch gute Torchancen und die Borussen waren einfach nur cleverer. In der 2. Spielhälfte schoss der BVB dann sogar das 3:0, aber die RWE-Spieler konnten noch auf 1:3 verkürzen. Stimmung war leider nicht vorhanden. Zu sehen gab es auf BVB-Fanseite ein paar Banner unter anderem das Banner „GESEKE“ das man auch später im Signal-Iduna-Park zu sehen bekam.
Nach dem Spiel ging es zum Essener Hbf. wo man dann in einen Fanbus zum Georg-Melches-Stadion einstieg. Bisschen mehr als 11.000 Zuschauer verfolgten das Spiel zwischen Rot-Weiss Essen und dem FC Augsburg. Aus Bayern waren nur ca. 120 Gästefans angereist.
Kurz vor Spielbeginn gab es von den Ultras Essen eine Choreo zum 100 jährigen Geburtstag des Vereins. Die Choreo bestand aus weißen und roten Papptafeln, außerdem wurde eine Meisterschale, der DFB-Pokal sowie Essener-Spieler dargestellt. Zu dem gab es ein lange Zaunfahne mit der Aufschrift: „ROT-WEISS ESSEN SEIT 1907.“ Auf der Gegentribüne wurden große Schwenkfahnen geschwenkt und Doppelhalter in die Höhe gehalten. Das alles sah ziemlich schick aus. Dann ging es auch schon los mit der Partie der 2. Liga. Vom spielerischen her war die erste Halbzeit eine einzige Katastrophe und Zumutung für alle Zuschauer. Beide Teams spielten Ideenlos, ohne Risiko und fast nur defensiv. Es war ein einziges Ballherumgeschiebe was den Spielern noch nicht mal immer gelang. Solch ein fürchterliches Spiel hab ich schon lange nicht mehr gesehen, da beide Teams KEINEN Fußball spielten. Selbst bei Spielen von Motor Eberswalde, spielt meistens ein Team vernünftigen Fußball und zwar der Gegner. =)
Der schwache Schiri tat sein übriges zur miesen Partie und pfiff absolut kleinlich, so konnte kein Spielfluss entstehen. Nach den ersten 45 Minuten folgte ein gellendes Pfeifkonzert.
Zum Support: Dieser litt auch an diesem schrecklichen Spiel, anfangs gab es noch gute und laute Gesänge die aber immer mehr abflachten. Auf Essener Seite waren der Support teilweise ziemlich unkoordiniert, da ja die Ultras nun hinter dem Tor stehen, aber ein andere Supporter noch auf der Gegentribüne stehen. Von denen teilweise sogar die Initiative kam. Aber toll waren die „RWE“-Wechselgesänge zwischen den drei Tribünen.
Die wenigen Augsburger machten teilweise guten Lärm, der aber nach einiger Zeit auch abebbte. Augrund des schlechten Spiels entschloss ich mich schon nach der ersten Halbzeit das Stadion verlassen, sonst wär ich ca. bis zur 75. Minute geblieben. Von der genehmigten Bengaloaktion nach dem Spiel hab ich erst am Montag im Internet erfahren.
Am Ausgang testete man noch die Bratwurst, die wirklich sehr lecker war und auch das Brötchen wusste gefallen und das nur für 2 Euro. Note 1- :gut:
Da man früher als geplant vom Spiel abhaute ging es erst mal zum S-Bahnhof Essen Bergeborbeck wo man feststellte das nur im Stundentakt eine S-Bahn Richtung Dortmund Hbf. fuhr, so hopste man schnell über die Gleise und lief einfach blind durch die Gegend und schnell wurde eine Straßenbahn/ Bushaltestelle gefunden und mit dem nächsten Bus ging es zum Hbf.. Von dort aus für man mit einem vollen Regionexpress bis Dortmund Hbf. wo man schon die Massen an Fans sah. Von dort aus ging es schnell per U-Bahn zum Signal-Iduna Park wo man kurz nach 16 Uhr eintraf.
Ich hatte eine Sitzplatzkarte für den Block 46 auf der Osttribüne und so saß ich ziemlich nah am Gästeblock. Vielleicht 1.500 bis 2.000 Stuttgarter waren mit in Dortmund. Das Stadion füllte sich trotz des starken und namhaften Gegners nur mäßig. 63.600 Zuschauer verfolgten diese Bundesligapartie sowie den Sieg der deutschen Handballer. Schon vor Anpfiff der Fußballpartie wurden auf den Videowänden Livebilder vom Handball gezeigt. Und genau in der Halbzeitpause waren die letzten Minuten des WM-Endspiels zu spielen. Allerdings hatte ich mir schon vorher gedacht das kaum was gezeigt wird, da ja heutzutage Kommerz wichtiger ist als alles andere und anfangs war es auch so. Pünktlich zum Pausenpfiff verkündete der Stadionsprecher das die Models von der Show „Germany next Top-Model“ auf den Rasen langstolzieren werden, dann übernahm Heidi Klum das Mikrophon und ein ohrenbetäubendes Pfeifen der Zuschauer ging los.
Heidi Klum machte so weiter als wär nichts gewesen und dann fingen die Models auf der Mittelline an zu stolzieren. Auf den Videowänden wurden die erstmals auch nur die Mädels gezeigt. Das laute Pfeifen der Zuschauer ging weiter und jetzt folgten auch noch laute Sprechchöre wie z. B. „Wir wollen Handball sehn, ...“ Der Unmut der Zuschauer nahm immer weiter zu und dann wurden unter großem Jubel wieder Livebilder vom Handball gezeigt und nun wurde die Stimmung wieder entspannter und so folgten Deutschland-Sprechchöre und zum Finalen Schluss hat sich natürlich das ganze Stadion über den WM-Titel gefreut. :megacool: Während dessen waren die Models immer noch auf dem Rasen und nach dem das Handballspiel vorbei war, merkte man das Blitzlichtgewitter weil die notgeilen Männer mal wieder was auf der Linse haben wollten.
Das Spiel war leider nicht so prickelnd, jedenfalls für die Heimzuschauer. Mit 0:1 verloren die Borussen, wobei beide Teams nicht wirklich überzeugten konnten.
Dafür gab es zum Einlauf der Teams eine Choreo der Südtribüne die damit das neue Südtribünenbanner einweihen wollte, sah ganz schnieke aus. In der Mitte von der Tribüne war das neue Logo der "Gelben Wand" zu sehen dazu gelbe Papptafeln, sowie das neue Südtribünenbanner „GELBE WAND SÜDTRIBÜNE DORTMUND“ unter dem Dach sowie ein Spruchband unten am Zaun der Südtribüne. Von der Stimmung an sich fand ich es insgesamt ganz gut. Wobei natürlich die Stuttgarter nach dem Tor ordentlich Partie machten!
Nach dem Spiel wollte man den ICE um 19:49 Uhr noch erreichen, in dem sogar wieder Matze-Berlin drin war der am Sonntag bei Werder vs. Schalke war. Doch leider sah ich nur noch die Rücklichter des Zuges so konnte ich erst 20:49 Uhr von Dortmund in Richtung Berlin losfahren. Auf der Rückfahrt ereignete sich nichts mehr. Und gegen 01.15 Uhr weckte mich die Schaffnerin des Regionalexpresses an der Endstation in Eberswalde :oops: , eine halbe Stunde später war ich dann in meinem Bettchen.
Statistik zu den besuchten Spielen:
Alemannia Aachen – Hannover 96 1:4 (1:3)
am 03.02.2007, 15:30 Uhr
Aachen, Tivoli, 1. Bundesliga
Zuschauer: 20.800 (ausverkauft)
Rot-Weiss Essen – Borussia Dortmund 1:3 (0:2)
am 04.02.2007, 11:00 Uhr
Essen, Bezirkssportanlage Raumer Straße, B-Jugend Regionalliga West
Zuschauer: ca. 120
Rot-Weiss Essen – FC Augsburg 0:0
am 04.02.2007, 14:00 Uhr
Essen, Georg-Melches-Stadion, 2. Bundesliga
Zuschauer: 11.062
Borussia Dortmund – VfB Stuttgart 0:1 (0:0)
am 04.02.2007, 17:00 Uhr
Dortmund, Signal-Iduna-Park, 1. Bundesliga
Zuschauer: 63.600
Ein paar Fotos folgen noch!