3 Tore geschossen und doch verloren
Das ging gründlich in die Hose. Nach einem wenig ansehnlichen Spiel, das Schönberg weitestgehend im Griff hatte, musste man enttäuscht und ohne Zählbares wieder in die Heimat zurückfahren und am Ende wusste keiner so richtig, was da eigentlich wie passiert war. Dabei hatte alles gut angefangen. Ronny Ermel kam nach einer Gritzan-Ecke frei zum Schuss, verzog jedoch knapp. Auf der Gegenseite machte es Michael Steinhauf nach einem Rabenhorst-Ballverlust nicht besser und als der den Ball sehr schön absichernde Hendrik Völzke wenig später auf Mehmet Ören spielte, musste der besonders in der ersten Hälfte unsicher wirkende Hannes Gärtner dessen Schuss prallen lassen. In der 16. Minute schnappte sich Ronny Müller die Kugel bei einem katastrophalen Abspielfehler der Preussen und setzte sie an den Pfosten und als Schiedsrichter Patrick Kluge bei einem gemeinen Foul an Sven Wittfot Vorteil laufen ließ, konnte Schönbergs Routinier Hendrik Völzke in die Spur schicken. Dieser zog kurz vor der Strafraumgrenze ab und vor allem weil Hannes Gärtner auch hier keine glückliche Figur machte, rutschte der Ball unter ihm zum 0:1 ins Tor. Christian Urgast hätte nach einem schönen Wittfot-Zuspiel aus spitzem Winkel das 0:2 erzielen können, scheiterte jedoch am BFC-Keeper und auch wenn das Spiel an sich wegen der vielen Abspielfehler nicht wirklich gut und unterhaltsam war – der Zwischenstand zur Pause stimmte und das Gefühl für den weiteren Spielverlauf in Halbzeit 2 war durchaus positiv.
Dies änderte sich auch nicht als Stefan Malchow einen langen Abschlag von Hannes Gärtner per Kopf nach hinten zu Nico Hinz befördern wollte und diesen damit mächtig überraschte, denn kurz darauf wurde Christian Urgast von Erdal Özdal von den Beinen geholt. Özdal, der nach einem bösen Foul gegen Sven Wittfot schon gelb gesehen hatte, musste daraufhin vom Platz und Hendrik Völzke verwandelte den fälligen Elfmeter sicher. Führung in Überzahl bei spielerischer Überlegenheit– das Ding ist so gut wie gelaufen habe ich mir dann im Stillen so gedacht. Dummerweise sah die Mannschaft dies wohl ähnlich und versuchte nun, die Partie gemütlich über die Zeit zu schaukeln. Und nicht zum ersten Mal ging dieser Versuch relativ kläglich daneben. Markus Luczak schob am langen Pfosten eine weite Orzel-Flanke mit der ersten Ballberührung an Nico Hinz und Serkan Rinal vorbei, um sie dann mit der zweiten Ballberührung in das nun leere Tor zu befördern und als Hendrik Völzke dann in der Vorschlussminute das Leder im Mittelfeld verlor ging es ganz fix über die linke Seite vor das Tor von Nico Hinz. Es folgte eine maßgenau Flanke auf Momar Nije, der zwar weit im Abseits stand, aber bei seinem 3:2 nur noch den Fuß hinhalten musste. Alle Schönberger Versuche, das Blatt noch zu wenden, schlugen schon im Ansatz fehl – die bereits sicher geglaubten Punkte waren dahin.
So wollte sich der verständlicherweise angefressen wirkende Thomas Gerstner vor der versammelten Presse auch nicht groß zum Spiel äußern und wünschte den Anwesenden lieber ein paar fröhliche Weihnachtstage. Schließlich sagte er dann doch noch, dass man zu Recht verloren habe, weil man sich so angestellt habe, wie es in der Oberliga nicht sein dürfe. Johann Gajda hingegen hatte eine kämpferische Partie gesehen, in dem seine Mannschaft komischerweise nach dem Elfmeter wieder zurück ins Spiel gefunden habe.
FC Schönberg 95: Nico Hinz, Marcus Rabenhorst (40. Ngole Junior, 80. Paul Manthey), Stefan Malchow, Serkan Rinal, Ronny Ermel, Nick Gritzan, Hendrik Völzke, Sven Wittfot, Christian Urgast, Ronny Müller, Mehmet Ören (76. Daniel Köhn)
BFC Preussen: Hannes Gärtner, Erdal Özdal, Andreas Beister, Michael Steinhauf, Piotr Orzel, Adem Öztürk, Andreas Nitsche (38. Damir Bota), Zvonimir Penava, Momar Nije, Markus Luczak, Alexander Helfrich (55. Christian Oberreuter)
Tore: 0:1 Hendrik Völzke (23.), 1:1 Stefan Malchow (59., ET), 1:2 Hendrik Völzke (64., FE), 2:2 Markus Luczak (72.), 3:2 Momar Nije (89.)
gelbe Karten: Erdal Özdal, Zvonimir Penava, Markus Luczak - Ronny Ermel, Serkan Rinal, Nick Gritzan, Sven Wittfot
gelb-rote Karte: Erdal Özdal
Zuschauer: 69
Schiedsrichter: Patrick Kluge
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