Mal wieder sollte es in den Norden gehen. Mit VfB-Christian traf man sich morgens um 07:45 bei ihm zu Hause, wo es nach dem Frühstück losging. Schnell noch zwei Mitfahrer eingesackt, die man über mitfahrgelegenheit.de gefunden hatte, und schon ging es los nach Bremen. Dort eine gute Dreiviertelstunde vor dem Kick angekommen, war bis auf ein paar Dortmunder Fahnen noch nichts los. Man rechnete aufgrund der kranken Anstoßzeit (werktags 14:00 Uhr) mit dem schlechtbesuchtesten Regionalligaspiel der Saison, aber ungefähr 350 Getreue fanden sich dann doch ein, darunter auch 50 Mann aus Westfalen. Plus ein paar Dresdner auf der Durchreise, darunter aus der Forumsgemeinde M & M, Thomas und die Radebeuler Chaos Crew. Das Spiel war dann grottenschlecht, die Getränke- und Imbisspreise überteuert und das Wetter kalt, nass und windig. Wenigstens die Dortmunder sorgten für Stimmung, und mit einem richtig guten Support in den ersten dreißig Minuten lenkten sie von der allgegenwärtigen Tristesse ein wenig ab. Das Ablenken übernahm ab der 30. Minute ein Krankenwagen. Nachdem er von der Gegenseite des Spielfeldes mehr als zehn Minuten brauchte, um sich zu einem schwer verletzten Dortmunder Spieler auf der Tartanbahn zu begeben, stand er dort eine Viertelstunde lang und verdeckte unsere Sicht auf einige Teile des Spielfeldes. Besser so!!! In der Halbzeit bei einem Pausenbierchen zog man es vor, doch nicht in der vollkommen überfüllten Gaststätte zu warten, sondern draußen. Komischerweise wurden zwei Minuten, nachdem wir die Lokalität verlassen hatten, dort sämtliche Sitzplätze freigegeben, die reserviert waren und zwei Minuten vorher auf Anfrage in keinem Fall freigegeben werden durften. Fischköppe!!! - Die zweite Hälfte schaute man nur noch zu dritt, da es Thomas und der Radebeuler vorzogen, sich in der Gaststätte aufzuwärmen, statt sich diesen Grottenkick weiterhin zu geben. Dummerweise war die Partie plötzlich gar kein Grottenkick mehr. Es wurde ein schnelleres Spiel mit deutlichen Vorteilen für die Dortmunder, die zahlreiche Großchancen vergaben. Sahr Senesie, immerhin Nationalspieler von Sierra Leone, traf mit einem unhaltbaren Flachschuss ins linke Eck dann doch noch. Für große Erheiterung sorgten dann noch die Dortmunder Ultras. Fünf von ihnen postierten sich direkt neben dem Bremer Block (der ganze zehn traurige Figuren nebst vier Fahnen umfasste), und stimmten von dort Wechselgesänge an. Irgendwann wurde es einigen Bremern doch zu blöd, so dass ein paar Schubsereien in Gang setzte, woraufhin sich weitere 30 Dortmunder auf in Richtung Bremer Block machten. Kein Ordner schritt ein, obwohl das Tempo sehr gemächlich war. Als sie nach drei Minuten endlich den halben Sportplatz umquert hatten, machten sie vor vier Polizisten halt und kehrt und nahmen ihre Spielkameraden gleich mit. Wessi-Ultras eben!
Anschließend ging es nach Wilhelmshaven und dort erstmal in die Bier-Akademie in der Innenstadt. Man wollte sich mit brb treffen, am Stadion hatte man auch noch den Exil-Anhaltiner aufgegabelt Es war nett in der Kneipe, bis ein besoffener Dresdner sich meinte aufspielen zu müssen, weil wir es doch wagen konnten, uns als Hopper mit Dresdnern auf ihrem Auswärtsspiel in die Kneipe zu setzen. Dresden auswärts ist halt was anderes - und auch die Erklärungen, dass ich brb seit ca. 13 Jahren persönlich kenne, wir hier nur nen Bier trinken und uns bestimmt nicht in den Gästeblock begeben, halfen nichts. "Dich hau ich um" und "Was sucht nen Stuttgarter hier" fiel noch, der Exil-Anhalter verschwieg seinen Verein wohlweislich ganz. Alles entspannte sich aber schnell, und nach einem kurzen Plausch mit pulce fuhr man zum Ground. Eingefunden hatten sich insgesamt 2.067 Zuschauer (Christian, ich war näher dran... ), darunter ca. 400 Dresdner. Diese supporteten von Beginn an recht ordentlich, nach der überraschenden Wilhelmshavener Führung verstummten sie aber erstmal bis zu Vorbecks Ausgleich eine Viertelstunde später. Wilhelmshaven dagegen war stimmungsmäßig ziemlich schwach, nur 2 Bengalos vor dem Spiel und gelegentliche Gesänge sorgten für Abwechslung. Zwar bemühte man sich redlich, aber von bestimmt 500 Leuten im Stehblock auf der Hintertorgeraden machten regelmäßig nur um die 20 mit. Die "Ufftas" waren sogar richtig arm. Vor Beginn der zweiten Hälfte gab es im Dresdner Block eine Choreo aus schwaren und gelben Fahnen zu bewundern - nett anzusehen! Nachdem es in der zweiten Hälfte ein richtig gutes Spiel wurde und Dynamo im offenen Schlagabtausch seine Chancen nicht nutzte (und ein Abseitstor nicht gegeben wurde, strittige Entscheidung), ging es für uns wieder heim. Am Bahnhof wurde noch ein weiterer Mitfahrer eingesackt und nach ereignisloser Rückfahrt (ein Stop bei McD in Königslutter, natürlich waren auch etliche Dresdner vor Ort), war ich um kurz vor 3:00 Uhr wieder vor meiner Haustür. 1.045 Kilometer hatten wir heute abgerissen, und dank der Mitfahrer haben wir beide jeweils nur 5 € an Benzingeld dafür zahlen müssen. So machts doch Spaß, und am Ende war es trotz zweier eher durchwachsener und alles andere als spektakulären Spiele ein richtig netter Tag.