Es war einmal in der Zeit bevor die alkoholischen Nebel des Deliriums die eberswalder Fanszene umgaben, da trafen sich im Morgengrauen des, hierzulande als Sauf- und Feiertag laufenden, Donnerstags an der Stadtschleuse Eberswalde Sieben bleiche Gestalten und hieften zwei Kanus zu Wasser und begaben auf den verwegenen Seeweg zum sagenhaften Odertal-Stadion zu Oderberg. Über drei Schleusen mussten sie gehen und padelten soffen sich die Männer erbarmungslos den Finowkanal hinab um ihre heilige Mission zu erfüllen. Ihnen war nämlich aufgetragen worden, das grösste Talent des Eberswalder Fussballs, den begnadeten Stürmer Christian Schlegel rechtzeitig zum grossen Spiel des FV Motor Eberswalde gegen eine verwegene und geheimnisvolle "Barnim Auswahl" zu rudern.
Unter aufbieten ihrer ganzen Kräfte und aller Flaschen, in den ständig leerer werdenden Bierkästen, erreichten sie über die Ragöser-, die Stecher- , schliesslich die Lieper Schleuse. Als sie nun in die grauenvolle Weite des unendlich breiten Oderberger Sees starrten, da gewahrten sie die Idee, sich einfach an ein daherfahrendes Schlauchboot mit Motor anzuhängen und so geschwind gen Oderberg zu gelangen. Aber leider wiederfuhr ihnen nun Poseidons Zorn und da ihnen bereits das Bier die geistigen Kräfte allzusehr verwirrt hatte, so kippten die Kanus um und die heiligen Zaunfahnen, Doppelhalter und das streng gehütete Bengalpulver wären um ein Haar ein Raub der Fluten geworden. Wenn man nicht in letzter Todesnagst die verhängnisvolle Leine gekappt hätte und sich auf die Klippen von Liepe geworfen hätte. Nun da die Fracht vom nassen Element getrnkt war und der Geist wieder erfrischt war. Da wurde man gewahr, das das Spiel in einer Dreiviertelstunde beginnen sollte und Christian Schlegel kaum noch dem geballten Zorn des mächtigen Motor-Cheftrainers Lutz Hoffmann entgehen konnte. Als er da so lag und jammerte und bereits sein Schicksal beklagte, das man ihn stossen würde in die tiefsten Abgründe der Kreisliga Barnim, wo er beim tristen Eintracht Finowtal versauern würde, da fassten sich die wahren Helden ein Herz. Sie liessen die vier anderen, bereits zusehr vom Alkohol gezeichneten Genossen im Stich und ruderten mit Tempo hinüber gen Oderberg. Die Sonne hatte ihren Zenit noch nicht überschritten, da erreichten sie wohlbehalten die Gestade des Odertal Stadions. Als sie am Zaun bereits ihre Fahnen (zum Trocknen) befestigten, da sahen sie das die Not gross war beim FV Motor. Verzweifelt rang Lutz Hoffmann die Hände, nur neun Helden würde er in die Schlacht schicken können, wovon auch noch drei nur Ballfänger waren. Da kamen geschwind die Fans auf ihn zu um ihn zu erlösen. Behend warfen sie die Kluft über, schnürten die nassen Schuhe und betraten den Rasen. Als sie aber des Gegners gegenwärtig wurden, da schwoll ihnen gewaltig der Kamm, denn gar zu bekannt kam ihnen manche Gestalt in des Gegners Reihen vor. Ja, es stimmte wirklich, gleich vier Leute aus den A-Junioren des FV Motor hatten das rote Trikot des Gegners angelegt und waren gewillt es den alten Hasen eine Lektion zu erteilen. Oh Ihr Treulosen, rief da der alte Jumbo Wiedemann, als er da sah welch Gegner auf ihn zu lief. Eine halbe Stunde lang wehrten sich die Recken des FV Motor gegen den Gegner und Wirkung diversen Gerstensaftes, den man vor dem Spiel genossen hatte. Nur Frank Ploen genehmigte sich zwischendurch den ein oder anderen Blick zu den holden Junfrauen, die auf der Empore des Odertal Stadions die Schlacht betrachteten. Doch dann kam was sich schon lange andeutete, der übergelaufenen Motor Junior Stev Tegge zeigte sein treuloses zerpenschlesener Herz und überwand den wackeren Schlussmann des FV Motor Sascha Kruse zum 0:1. In der Stunde die Hoffnung am Boden lag, gewahrten die Mannen dann, das die andere Bootsbesatzung im Odertal Stadion angelangt war. Triefnass erzählten die Männer gar schreckliches. Sie hatten ihr Kanu ein zweites mal versenkt, als sie gleichzeitig mitten auf dem gewaltigen Oderberger See ihren Harn lassen wollten. Dabei war ihnen auch ihr grösster Schatz, ein Kasten Krombacher, für immer in der Tiefe verschwunden. Aber mutig stürzten sich auch diese Männer nun in ständigen Wechseln in die Schlacht, doch es nützte nichts ... zu stark war die Kampfkraft der vereinigten Kräfte aus Oderberg, Liepe, Lunow und Niederfinow, sowie der schreckliche Verrat der Motor A-Junioren. Auch ein Tor von Ballfänger Olaf Poszpieczny konnte das Schicksal nicht wenden. Mit 3:5 geschlagen verliessen die Mannen das Feld um sich den sprudelnden Bierhähnen des nahen Dorffestes zu zu wenden und so die unerhörte Schmach der Niederlage zu vergessen. Hier trösteten sie sich dann mit lauten Lobgesängen auf den FV Motor, dem anbaggern von höchtens vierzehnjährigen Jungfrauen und natürlich dem weiteren Saufen .. bis die Nebel des Deliriums undurchdringlich wurden .
... und wenn sie nicht abgestiegen sind, dann saufen , äh, spielen sie noch immer.
Amen, sempre Prost.
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Fortsetzungen,
Das motoranische Pferd,
der Kampf um Lunow und
der Ring der Motoren
folgen demnächst ....