Landespokal: Neuruppin II - Babelsberg 1:2 n.V.

  • durch die Babelsberger Brille gesehen...


    Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen fanden sich mehrere 100 Babelsberger Fans zu einem grandiosen Pokalspiel im wunderschönen Neuruppiner Volksparkstadium wieder. Stopp!


    Das Wetter war mies, es nieselte von Beginn an – kein Wetter um gepflegt Fußball zu spielen oder schauen. Die Situation für Gästefans im Stadion auf den Wällen ist hinreichend bekannt. 60-80 mitgereiste Babelsberger Anhänger, von denen jeder einen persönlichen fürsorglichen Beamten hätte haben können, supporteten lautstark. Zum Auftritt der 22 Akteure.


    Babelsberg trat mit leicht veränderter Aufstellung gegenüber der Klatsche vom Samstag an. Froese und der zuvor gesperrte Moritz rückten für Röver und Grossert ins Aufgebot und auch der gewohnte Torwartwechsel zwischen Liga- und Pokalspielen fand statt. Neuruppin trat mit seiner 2. Truppe an, doch das eine oder andere Gesicht sollte man vom vergangenen Samstag wieder erkennen.
    Mit dem Anpfiff legten die diesmal in rot antretenden Babelsberger gleich einmal los und kamen so in der ersten Minute zu einem Freistoss durch Käptn Moritz mittig aus gut 20 Metern. Mauern stellen für ihn kein Hindernis dar, aber das Tor hatte sich letztendlich auch aus der Flugbahn des Balles verabschiedet und so ging selbiger ein paar Fußbreit am Tor links vorbei. Dennoch bemerkte man gleich, dass der Kapitän wieder auf dem Platz stand. Gefährliche Situationen trugen meistens seine Handschrift. Um es gleich vorweg zu nehmen, es war kein schönes Spiel und wer auf eine ganz klare Wiedergutmachung nach der Heimpleite gerechnet hatte, wurde sicher ein wenig enttäuscht. Ein paar Chancen gab es natürlich und so war es abermals Patrick Moritz nach einer Viertelstunde, der, im Strafraum angespielt, aus der Drehung mit links einen Lupfer über den Keeper versuchte. Es blieb beim Versuch, denn das Tor wurde ebenso überlupft. Von Neuruppin war bis dato nicht viel zu sehen. So war die nächste Standartsituation abermals für Nulldrei zu verzeichnen. René Tretschok führt einen Freistoß blitzschnell aus, passt kurz auf Hartwig, der in den Strafraum läuft, zu flanken versucht. Irgendwie landet der Ball bei Fabiano, dessen Abschluss allerdings in nicht allzu viel Zielwasser getränkt war. 2 Minuten später sind es wieder die Gäste – Neuruppin klärt ungenügend im eigenen 16er, der Ball wird aus dem Strafraum zurückgelegt und Patrick Moritz zieht ab, flach, scharf, diesmal aber knapp rechts vorbei. Nun nach 30 gespielten Minuten die erste halbe Chance für die Hausherren. Kukulies erwischt eine Flanke mit dem Kopf, die dann aber recht klar am Tor vorbeisegelt. Zuvor sollte wenige Minuten, was mir nicht gewahr wurde, Bastian Zenk einen Ball aus dem eigenen 16er mit der Hand geschlagen haben. Wieder lange nichts berauschendes, außer den Kaltgetränken, die man sich vom weit entfernt liegenden Versorgungsstand(unser Block bekam keinen eigenen) holen konnte. Man hatte sich schon gedanklich in die Pause verabschiedet, als Sven Hartwig in der 44. Minute aus der 2. Reihe einfach draufhält. Schirrmeister abprallen lassen muss und Goalgetter Fricke dieses Geschenk gar nicht ausschlagen konnte. Nein, er spitzelte ihn gekonnt am Torhüter vorbei und so konnten die Nulldreier beruhigt die Katakomben mit einem Tor im Gepäck aufsuchen. Pausentee…


    Nach Wideranpfiff das gleiche Bild, wie vor der Pause. Eine Viertelstunde passierte nichts, dann fraß sich Nulldrei langsam im Gästestrafraum fest, ohne dabei wirklich gefährlich zu wirken. Heraus sprangen ein paar Ecken, jedoch nichts Zählbares. Babelsberg wirkte überlegen, ein Klassenunterschied wurde aber nicht deutlich. Dann gab’s mal ne Kopfballchance für Fricke, die doch klar verfehlte, richtig sehenswert wurde es erstmals in Hälfte 2 in der 70. Minute. Patrick Moritz kommt im Strafraum an das runde Leder und schlenzt selbiges gefühlvoll mit dem Außenrist an des Schirrmeisters Mannen und diesem selbst vorbei – Endstation Unterlatte. Schade, aber hätte, wenn und aber schießen keine Tore und die B-Note ist im Fußball eh nichts wert. Ebenso statistikunrelevant waren dann ein zwei Unsicherheiten im Babelsberg Strafraum, die von Neuruppiner Seite nicht genutzt werden konnten. Eine ganz dicke Chance hatte wenig später Georg Froese, der aussichtsreich auf der rechten Seite durchmarschiert, von der Strafraumgrenze cross abzieht, leider etwas zu cross und so bliebs bis dahin beim einen Treffer. Und wenn es zu lange eins zu null steht passiert irgendwann das, was zumindest aus Sicht eines Nulldreiers nicht passieren dürfte. Bei einem Freistoß wird Keeper Rauch etwas unterlaufen, so dass er den Ball im Sprung nicht weit genug rausfausten kann, er prompt in den Strafraum zurückgespielt wird und der an dem Abend wohl beste MSV’er Neumann nur noch einzunicken braucht. Es war ein wirklich ansehnlicher Treffer, der allerdings aus mindestens einem Grund nie hätte fallen dürfen. Malte Neumann hatte sich nämlich in der 20. Minute schon einen Platz unter der Dusche reserviert. Er hatte schon kurz zuvor gelb gesehen und in der 20. Minute legte er Fabiano dunkelgelbwürdig um, ohne nur einen Gedanken an die Gesundheit seines Gegenspielers zu verschwenden. Egal, der Schiri hatte es entweder nicht richtig gesehen, oder traute sich nicht, einem vermeintlich unterklassigem Spieler so schnell 2 gelbe Karten hintereinander aufzudrücken. Geschah das Unterlaufen unseres Keepers im 5-Meter-Raum, wobei sich die Geister scheiden, hätte der Freistoß ohnehin abgepfiffen werden müssen. Sei’s drum, so ging’s in die Verlängerung – Nulldrei braucht ja schließlich Spielpraxis.


    Chancenartige Spielzüge blieben in der Verlängerung Mangelware bis zur 104. Minute, als Torwart Schirrmeister bei einem langen Ball auf Fabiano weit rauseilen muss und den Ball rausfaustet. Jedoch fliegt er in Richtung Mr. Championsleague, der seinerseits die Situation gleich erfasst und mit links schön aus gut 25 m einnetzt. Yeah, aber alles andere wäre nicht nur eine Enttäuschung, sondern auch völlig unverdient für den MSV gewesen. In der zweiten Hälfte gab es noch einmal jeweils eine Chance für beide Mannschaften, wobei die deutlich bessere aufs Konto der Hausherren ging. Hier hätte sich Nulldrei nach einem Schuss von Ruthert wirklich nicht über den erneuten Ausgleich beschweren dürfen. Ein Fernschuss von Lücke aufs Tor Neuruppins rundete die Partie ab und so konnten wir endlich mal wieder einen Sieg in der Fontanestadt feiern.


    Das Spiel war sicher kein Augenschmaus, aber was zählt, ist das absolut verdiente Weiterkommen. Für die technischen Geschichten ist der Trainer zuständig, ich weiß nur – die Mannschaft ist noch lange nicht wieder an ihrem Limit angelangt und bin überzeugt, dass wir in absehbarer Zeit auch wieder wesentlich schöneren Fußball zu sehen bekommen werden.



    SV Babelsberg 03: Rauch - Kindt, Laars, de Freitas Santos, Lukac, Zenk, Tretschok, Moritz(116. Lücke), Hartwig(79. Wedemann), Froese, Fricke(85. Röver)


    MSV Neuruppin II: Schirrmeister – Neumann, Sander, Boden, Seeger(91.Ruthert), Skupke(65. Mattner), Ermel, Weller, Simic, Kukulies, Dombrowski



    Tore: 0:1 (44. Fricke), 1:1 (83. Neumann), 1:2 (104. Tretschok)


    Gelbe Karten: Neumann, Kukulies, ?, - Laars, Tretschok



    Zuschauer: 391(ca. 80 Babelsberger)

  • Zitat

    Original von Ruppi
    Bei einem Freistoß wird Keeper Rauch etwas unterlaufen, so dass er den Ball im Sprung nicht weit genug rausfausten kann, er prompt in den Strafraum zurückgespielt wird und der an dem Abend wohl beste MSV’er Neumann nur noch einzunicken braucht. Es war ein wirklich ansehnlicher Treffer, der allerdings aus mindestens einem Grund nie hätte fallen dürfen. Malte Neumann hatte sich nämlich in der 20. Minute schon einen Platz unter der Dusche reserviert. Er hatte schon kurz zuvor gelb gesehen und in der 20. Minute legte er Fabiano dunkelgelbwürdig um, ohne nur einen Gedanken an die Gesundheit seines Gegenspielers zu verschwenden. Egal, der Schiri hatte es entweder nicht richtig gesehen, oder traute sich nicht, einem vermeintlich unterklassigem Spieler so schnell 2 gelbe Karten hintereinander aufzudrücken. Geschah das Unterlaufen unseres Keepers im 5-Meter-Raum, wobei sich die Geister scheiden, hätte der Freistoß ohnehin abgepfiffen werden müssen.


    Guter Spielbericht. Nun nochmal zum Fußballgott. Die erste Gelbe Karte war auf keinen Fall berechtigt, bei der anderen Aktion hätte es gelb geben müssen. Überhaupt muss man sagen, dass der Schiedsrichter gewisse Sympathien für 03 hegte (dreimal klares Handspiel in Strafraumnähe von 03 übersehen; auch sonst pfiff er sehr vorteilhaft für Euch). Aber egal, der Schiri war nicht schuld.


    Auf der anschließenden Pressekonferenz flog dann noch ein Bildjournalist namens oberschäbige Oberschabe raus. Es ist nicht genau übermittelt, ob er selbst ging oder rausgeschickt wurde, nachdem er begann, zu diskutieren. Weitere Infos dazu hoffentlich von der Schabe höchst selbst.

  • Das Malte Neumann Fussballgott nun immer unter Sonderbewachung stehen sollte, müssten spätestens jetzt alle Babelsberger geschnallt haben. Und Matzetias, ich denke nicht, dass der Schiri 03 gesonnen war, kleine Nicklichkeiten hat er für uns net gepfiffen, okay aber keine groben Fehlentscheidungen wie ich denke.