Veröffentlicht am 03.02.2006 um 14:26 Uhr
Quelle: dpa
Neuer TV-Verteilungsschlüssel: Leistung lohnt sich
Der vom Vorstand der Deutschen Fußball Liga (DFL)
beschlossene Verteilungsschlüssel für die TV-Gelder ist stark
leistungsbezogen. Dennoch dürfen sich auch schwächere Vereine von der
Saison 2006/2007 an über Mehreinnahmen aus dem neuen TV-Vertrag
freuen, der den 36 Profi-Clubs insgesamt rund 1,26 Milliarden Euro in
den kommenden drei Jahren bringt. Branchenprimus Bayern München kann
künftig auf jährlich bis zu 27,3 Millionen Euro hoffen (bisher: ca.
15,8 Millionen). Ein Durchschnittsverein wie Hannover 96 rechnet nach
eigenen Angaben mit bis zu 2 Millionen Euro mehr (bisher: ca. 14,0
Millionen).
Die Gelder kommen aus insgesamt fünf Töpfen:
- Im nationalen TV-Topf liegen jährlich 402 Millionen der insgesamt
420 Millionen Euro aus dem neuen Fernsehvertrag. 78,5 Prozent davon
erhalten die Erstligisten (ca. 318 Millionen Euro), 21,5 Prozent die
Zweitliga-Vereine (ca. 84 Millionen Euro). Das Verhältnis zwischen 1.
und 2. Liga lag bisher bei 78:22. Die Verteilung der Gelder aus
diesem Topf berechnet sich aus den Platzierungen der vergangenen drei
Jahre und den Ergebnissen der aktuellen Saison.
Ein Verein, der in den insgesamt vier Jahren an allen Spieltagen
Tabellenerster der Bundesliga war, kann mit bis zu 5,8 Prozent der
402 Millionen Euro (23,3 Millionen) rechnen. Der Tabellenletzte der
Rangliste erhält 2,9 Prozent der Summe (11,65 Millionen).
- Im zweiten TV-Topf liegen die restlichen 18 Millionen der 420
Millionen Euro. Das Geld wird an die Bundesliga-Vereine abhängig von
der Platzierung nach Ende der jeweils aktuellen Saison verteilt: Der
Meister bekommt demnach 4 Millionen Euro, der Tabellenzweite 3
Millionen und der -dritte 2 Millionen. Diese Vereine spielen auch in
der Champions League.
Der Bundesliga-Vierte und -Fünfte, die sich für den UEFA-Pokal
qualifizieren, können sich noch über jeweils eine Million Euro
freuen. Die Sechsten und Siebten, die im UI-Cup dabei sind, haben
noch je 750 000 Euro mehr auf ihren Konten. Die restlichen 6,5
Millionen Euro werden auf die anderen Clubs verteilt.
- Im dritten Topf sind Gelder aus der zentralen Champions-League-
Vermarktung, die an Vereine, die nicht in der «Königsklasse» spielen,
ausgeschüttet werden. Wie viel Geld in dem Topf sind, nannte die DFL
nicht.
- 10,5 Millionen Euro im vierten Topf stammen aus dem Grundlagen-
Vertrag zwischen der DFL und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB). 80
Prozent des Geldes soll künftig an die Vereine gehen, die Spieler für
die Nationalmannschaft abstellen. Die restlichen 20 Prozent erhalten
Clubs, die die Nachwuchs-Mannschaften des DFB mit Akteuren versorgen.
Bisher wurden 50 Prozent des Geldes für die Vereine mit
Nationalspielern und die anderen 50 Prozent an Clubs ohne
Auswahlkicker gegeben.
- Im letzten Topf - dem so genannten Live-Pool - befinden sich noch
einmal 3 Millionen Euro. Eine Million Euro sind für die Fan-
Unterstützung vorgesehen. Zwei Millionen Euro gehen an die Vereine
der 2. Bundesliga, so dass sich die Zweitliga-Summe auf jährlich 86
Millionen Euro erhöht.
Na, dann so schnell wie möglich in den bezahlten Fußball kommen
um von den großen Kuchen etwas abzubekommen :wink: