In der heutigen MZ nachzulesen:
ZitatAlles anzeigenSpielabbruch hat Folgen
Nach Prügeleien Strafen angekündigt
von Steffen Brachert, 15.08.05, 18:45h, aktualisiert 15.08.05, 22:01h
Dessau/MZ. Mario Pinkert ist noch zwei Tage später entsetzt. "Da starte ich noch einen Aufruf für mehr Fairness", sagt der Spielausschussvorsitzende im Kreisfußballverband, "und dann passiert so etwas." 65 Minuten war die neue Saison alt, als es zum ersten Eklat kam. Nach einer wüsten Prügelei musste am Sonnabend das Kreisklassenspiel zwischen Blau-Weiß III und Stahlbau abgebrochen werden. "Wir werden uns das nicht gefallen lassen und hart durchgreifen", kündigt Pinkert an, ohne der Entscheidung des Sportgerichts vorzugreifen. Das tagt nach Vorliegen der schriftlichen Berichte aller Beteiligten frühestens nächste Woche. Schon jetzt ist klar: Stahlbau spielt nächste Woche unter besonderer Beobachtung. Der Spielausschuss hat eine Spielaufsicht beschlossen. "Das ist unsere erste Maßnahme."
Was am Sonnabend auf den Kreuzbergen passierte, ist weitestgehend unstrittig. Stahlbau fühlte sich nach einer roten Karte benachteiligt. In der 65. Minute stürmte Kai Matthaeus, Auswechselspieler von Stahlbau, auf das Feld. "Um zu schlichten", wie Matthaeus beteuert. Rico Hadamatz, ein Blau-Weiß-Spieler, habe zuvor Stahlbau-Stürmer Peter Fiesler ins Gesicht geschlagen und dann noch mehrfach in die Rippen getreten. Das schildert Matthaeus. "Ich wollte meinen Mannschaftskollegen schützen, habe selber Schläge abbekommen und dann auch ausgeteilt."
Der Schiedsrichter aber sah nur ihn prügeln. "Ich habe mich nicht beherrscht. Das war mein Fehler. Ich akzeptiere da auch eine Sperre", gibt der Stahlbauer zu. "Doch Kai darf nicht allein am Pranger stehen", fordert Florian Naumann, Abteilungsleiter Fußball von Stahlbau. "Man muss das vorher sehen."
Matthaeus "Schlichtungsversuch" endete in einer Massenschlägerei zweier Teams, die zum Spielabbruch führte. "Wir hätten nicht weiter spielen können", sagt selbst Abteilungsleiter Naumann. "Da waren zu viel Emotionen drin." Pinkert lässt das nicht gelten. "Prügeleien haben auf dem Fußballplatz nichts zu suchen. Die Spieler müssen sich beherrschen. Das ist nicht zu entschuldigen."
Über weitere Konsequenzen wollte Pinkert nicht spekulieren. "Das entscheidet das Sportgericht." Möglich ist aber vieles: Spielsperren bis zu einem Jahr sind denkbar, auch Platzsperren für Stahlbau. "Das wird in der Verhandlung festgelegt." Klar ist aber: Die Strafen sollen abschreckend wirken.
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