Da an diesem Pfingstsonntag in Sachsen in Sachen Fußball außer der 2. Liga nichts los war, entschied man sich für das Landespokalfinale der Frauen auf dem Sportplatz des VfB 90 Dresden. Gegner des 1. FFC Fortuna Dresden-Rähnitz, als bereits feststehender Landesmeister, war der SV 1896 Großdubrau, ebenfalls aus der Landesliga. Auf dem Weg zum Platz gleich noch die ersten Leute meiner Mannschaft getroffen, das Auto geparkt und zum Eingang gegangen. Für 1,50 Euro ermäßigt konnte man den Platz betreten, Programm kam 50 Cent. Gemeinsam mit dem ebenfalls anwesenden Steffen suchte man sich seinen Platz an der Seite und landete dabei genau zwischen den „Fans“ beider Vereine. Die Großdubrauer waren mit rund 15 Leuten angereist, davon ein Großteil im Trikot und mit einer Fahne „Fußballmafia Dresden Rähnitz“. Bei den Dresdner waren 5 Leute da, die ab und an Stimmung machten. Vor dem Spiel wurde Rähnitz noch der Pokal für den Hallenlandesmeistertitel überreicht, Lok Leipzig II. war nachträglich disqualifiziert und der Titel wieder abgenommen worden (der DSC damit übrigens Vizehallenlandesmeister). Das Spiel war eher mittelmäßig und ohne Torchancen, so dass man sich dem Geschehen auf den Rängen widmen konnte. Anfangs nur Großdubrau mit Support, später auch die Rähnitzer zu hören. Wirklich kreativ aber keiner. Lieblingslied der Großdubrauer das bekannte Zonenlied, wo auch der Sportclub geehrt wurde. Dazu waren solche Sachen wie „Ihr seid so lächerlich“ sehr oft zu hören. Dazu noch eine UFFTA der Gäste und auch hier fand der beste Club der Welt seine Erwähnung. Danke Jungs! Das war’s dann auch in Hälfte 1. Die 2. Halbzeit auf dem Rasen ähnlich schlecht, aber auf den Rängen wurde es noch lustiger. Die Großdubrauer mit etwas Rauch, wobei der Topf recht schnell im angrenzenden Garten entsorgt wurde, was gleich 4 Ordner auf den Plan rief, wovon einer einen Eimer Wasser holen gin
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War leider ein Seenotsignal und daher wasserresistent, was den Ordner etwas stutzen ließ. Als kurz darauf das 1:0 für Großdubrau fiel, feierten die Fans etwas auf der Laufbahn. Doch mit Hilfe von Opa-Ordner Nummer 5 wurde wieder Ruhe ins Geschehen gebracht.
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Neben zwischenzeitlichen Verbrüderungen mit den Rähnitzer aufgrund der Liebe zu Dynamo, gabs aber auch ein „Ihr seid so lächerlich“ als Antwort auf die Rähnitzer Auskunft der Dynamo Führung. Nun gut! Als meine Mitspielerinnen vor den Rähnitzern langliefen kam das übliche „Scheiß Sportclub“, schön dass wir bei einem Frauenspiel auch noch Erwähnung finden. Und wo spielte eigentlich Dynamo in dem Moment? Ich glaube nicht auf diesem Sportplatz! Ansonsten nahm das Niveau weiter ab, neben uns nervte ein Großdubrau-Opa mit seinem ewigen Gemeckere: „Und schon wieder die Nummer 8“. Bei jedem kleinsten Foul der Rähnitzer regte er sich auf und wollte dann von uns noch Bestätigung. Erwähnenswert auch ein kleiner Junge aus Großdubrau der ständig den Rähnitzern irgendwelche Sprüche an den Kopf haute, a la „Schwule“ und ähnliches. Gelernt haben wir von ihm allerdings, dass man schwul wird, wenn eine Bombe hoch geht. So ist das also... Am lustigsten anzusehen war jedoch ein „Gast“ mit Perücke, der es als Capo und Oberpöbler versuchte.
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Auf dem Feld gelang Rähnitz kurz vor dem Ende der Ausgleich und damit sollte es in die Verlängerung gehen, welche aber torlos blieb. Der Opa neben uns wollte noch etliche Dresdner Spielerinnen vom Platz stellen, allerdings hatte die Schiedsrichterin das nicht so gesehen. Am Ende ging es ins Elfmeterschießen, Großdubrau mit 5 Treffern, Rähnitz nur mit 4 und die Sache war verdientermaßen zu Gunsten der Gäste entschieden. Während die Großdubrauer nun feierten, verzogen sich die Rähnitz-Fans recht schnell.
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Nach kurzem Verweilen auf dem Sportplatz machten auch wir uns auf den Weg nach Hause.