Die Gäste traten mit dem Anspruch an, die Saison vernünftig zu Ende zu spielen (der Abstieg lässt sich nicht mehr vermeiden), die Magdeburger mit dem Ziel, die Saison versöhnlich ausklingen zu lassen. 1.121 Zuschauer (darunter keiner als Gästefan auszumachen) wollten sich davon überzeugen, wer sein Ziel besser erreichte.
Das Spiel hatte gerade erst begonnen, da war schon das erste Tor gefallen: Nach einer Ecke von rechts gewann der FCM ein Kopfballduell und Kallnik braucht nur einzuschieben. Ein Auftakt nach Maß, der beflügelt! Dies Tor täuschte nicht darüber hinweg, dass der Kapitän Kallnik nach langer Verletzungspause auch in diesem Spiel noch lange nicht "der alte" war.
Vom Spielsystem spielte der FCM häufig mit langen Bällen auf die Außenbahnen. Die Pässe kamen wesentlich flacher als in früheren Spielen - da die größeren Spieler entweder auf der Bank (Banser) oder gar nicht im Aufgebot standen (N'Dombasi), war dies die richtige Taktik. Die Gäste pflegten mehr das Kurzpassspiel mit dem Ergebnis, dass der Ball meistens in der Mitte der Angriffshälfte verloren war.
Nach einem abgeblocken Schuß Kühnes steht Stefan Mensch frei und braucht nur noch in das leere Tor einzuschieben -> 2:0! Wer führt, bekommt auch solche Chancen.
Eine Kopie des 1:0 sollte nicht zustande kommen, denn Kühne stand kurz vor der Pause nach Meinung des Schiedsrichters und seines Assisten im Abseits. Das Schirigespann wollte wohl demonstrieren, wie aufmerksam sie ein Spiel leiten können. Dies hatte zum Ergebnis, dass in der 1. Halbzeit häufig das Spiel unterbrochen wurde, auch wenn trotz eines kleinen Fouls der Ballbesitz nicht verloren wurde. Der Kommentar Kreibichs an den einen Assisten: "Nun laß doch mal die Fahne unten!". Dieser Kommentar steht einem Spieler zwar nicht zu, aber recht hatte er. Der Spielfluss wurde in der 1. Halbzeit zu häufig unterbunden.
In der 2. Halbzeit kam laut MDR Ticker zwar Erfurt in der 59. Minute durch einen Freistoß zu seiner ersten Torchance: Dabei wurde aber auch vom Schützen übersehen, dass der Freistoß indirekt war (es wurde gefährliches Spiel geahndet) und da der Ball niemanden berührte, hätte das Tor sowieso nicht gezählt.
Der FCM machte weiter, wie er aufgehört hatte. Das 3:0 war das schönste Tor, als nach einer Flanke von links Grundmann den Kopfball genau in den Winkel setzte. Der Verteidiger Grundmann ist beim Kopfball torgefährlicher als die vier Stürmer!!
Das 4:0 fiel ebenfalls nach einer flachen Eingabe, die Kurbjuweit stolpenderweise (stolpert über einen Verteidiger, den Torwart, den Ball und wohl auch über seine Beine) in das Tor stocherte. Selbstlos bliebt Kurbjuweit,als er freistehend in die Mitte passte, so dass der eingewechselte Banser nur noch zum 5:0 einschieben brauchte. Vorher war er aus aussichtsreicher Position noch am Torhüter Arnold (der beste Gästespieler) gescheitert.
Zum Drumherum gibt es nichts zu sagen: Da keine Gästefans gekommen waren und das Spiel früh entschieden wurde, hielten sich Anfeuerungen insgesamt in Grenzen. Das Spiel war für den FCM kein Gradmesser, was die Planung und eventuelle Vertragsverlängerungen für die neue Saison anging.