Ungewissheit in Leipzig und Meuselwitz
Auch in Leipzig bangt man um das Heimspiel der BSG Chemie gegen Hertha 03 Zehlendorf. Ob die Partie im Alfred-Kunze-Sportpark stattfinden kann, entscheidet sich erst am Freitagvormittag nach einer Platzbesichtigung. Der Verein will unbedingt spielen, doch wenn der Rasen unbespielbar bleibt, soll eine frühzeitige Absage erfolgen. In Meuselwitz steht eine Entscheidung über das Spiel des ZFC gegen Greifswald ebenfalls noch aus, hier soll noch am heutigen Donnerstag Klarheit geschaffen werden.
Am Freitag soll entschieden werden, ob im Alfred-Kunze-Sportpark gespielt werden kann.
Jena: Spielabsage trotz vorhandener Rasenheizung
Besonders bemerkenswert ist die Situation in Jena. Auch die Begegnung zwischen dem FC Carl Zeiss Jena und dem VFC Plauen wird nicht stattfinden, da der Platz stellenweise gefroren ist und die Prognosen keine Besserung versprechen. Dabei verfügt das Stadion über eine Rasenheizung – doch diese bleibt aus wirtschaftlichen Gründen ungenutzt.
Die Betriebskosten einer solchen Anlage sind enorm. Laut Vereinsangaben würde das Heizen des Rasens täglich zwischen 2.000 und 3.000 Euro kosten. Während einer kompletten Frostperiode summiert sich das schnell auf einen sechsstelligen Betrag, den ein Regionalligist kaum stemmen kann. Der Verein hatte daher bereits vor der Saison beschlossen, die Heizung nicht in Betrieb zu nehmen. Zudem sei ein kurzfristiges Ein- und Ausschalten nicht möglich, erklärte Andreas Kuhn, der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Elf5. Die Anlage wird mit Wasser ohne Frostschutzmittel betrieben, sodass sie im Frostfall kontinuierlich laufen müsste, um nicht zu beschädigen.
Energiesparen in der Regionalliga – eine Notwendigkeit
Jena ist nicht der einzige Klub mit diesen Herausforderungen. In der Regionalliga Nordost gibt es keine Verpflichtung zur Nutzung einer Rasenheizung – anders als in den drei höheren Ligen. Dennoch bleibt die Frage offen, wie Vereine mit wachsenden infrastrukturellen Anforderungen umgehen können, ohne sich finanziell zu überlasten.
Der FC Carl Zeiss Jena arbeitet an langfristigen Lösungen. Eine Photovoltaikanlage auf dem Stadiondach liefert bereits Energie, doch in den dunklen Wintermonaten reicht sie nicht aus, um die Rasenheizung effektiv zu betreiben. Die Installation eines Energiespeichers wäre eine denkbare Lösung, ist aber derzeit finanziell nicht umsetzbar. Sollte Jena jedoch in Zukunft in die dritte Liga aufsteigen, müsste eine tragfähige Lösung gefunden werden, da die Nutzung der Rasenheizung dort verpflichtend ist. Mit derzeit 15 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Lok Leipzig hat der Verein aber noch Zeit, um eine finanzielle Strategie zu entwickeln.
Winter bleibt Herausforderung für die Regionalligisten
Die Regionalliga Nordost leidet unter den winterlichen Bedingungen. Frost und Unbespielbarkeit der Plätze führen zu zahlreichen Absagen, und Vereine stehen vor der Herausforderung, wirtschaftliche Vernunft mit sportlichen Anforderungen in Einklang zu bringen. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob sich die Situation entspannt – oder ob weitere Spieltage dem Frost zum Opfer fallen.