Jogi Löw fährt ohne Marco Reus aber dafür mit Thomas Müller zur EM 2021

„Diese Entscheidung ist mir sehr schwer gefallen, da ich immer voller stolz bin, wenn ich für mein Land auflaufen darf. Aber nach einem sehr intensiven Jahr für mich persönlich und dem Erreichen der Ziele beim BVB, bin ich zum Entschluss gekommen, meinem Körper Zeit zu geben, um sich zu erholen!“, war dazu von Reus auf der Social-Media-Plattform zu lesen. Der Offensivspieler, der seit Oktober 2019 kein Länderspiel mehr absolviert hatte, wolle die Pause nun nutzen, um sich optimal auf die nächste Saison vorbereiten zu können. Vielleicht nutzt der internetaffine Spieler auch die Zeit, um seine ganz eigenen EM 2021 Tipps abzugeben. Außer Reus wird von den deutschen Topspielern nur Ersatztorwart Marc-André ter Stegen fehlen, der sich einer Operation am Knie unterziehen lassen muss.

Thomas Müller und Mats Hummels wieder mit dabei

Andere Spieler werden dagegen in den Kreis der Nationalmannschaft zurückkehren. Darunter befindet sich erwartungsgemäß Thomas Müller. Der 31-Jährige war zuletzt im November 2018, beim 2:2-Unentschieden gegen die Niederlande, im DFB-Dress aufgelaufen. Doch seine Rückkehr ist nicht unumstritten. „Ich weiß nicht, ob es der richtige Schritt oder das richtige Zeichen ist für die jungen Spieler, wenn ich einen Spieler zurückhole, den ich die letzten Jahre nicht dabei hatte“, ließ Ex-Nationalspieler Mario Basler verlauten. Zumindest kann Müller bislang auf genau einhundert Länderspiele zurückblicken, in denen ihm 38 Treffer gelangen. Mit den daraus resultierenden Erfahrungen sollte er auch dem einen oder anderen jungen Spieler zur Seite stehen können, wenn es ihm denn gelingt, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen.


Am Ende wird auf dem Platz abgerechnet.


Ein weiterer Rückkehrer ist Mats Hummels. Auch der 32-Jährige war dem Umbruch nach dem Niederlande-Spiel in Gelsenkirchen zum Opfer gefallen und gehörte in den vergangenen zweieinhalb Jahren nicht mehr der Nationalelf an. Zuvor war der Innenverteidiger bei 70 Länderspielen mit dabei gewesen und erzielte fünf Tore für Deutschland.


Etwas unerwartet wird auch Kevin Volland wieder zur Mannschaft stoßen. Er gehörte bereits bei der Weltmeisterschaft 2014 und der Europameisterschaft 2016 zum Kader, wurde jedoch beide Male nicht eingesetzt. Sein letzter Einsatz im Nationaltrikot, welches der 28-jährige Angreifer bislang bei zehn Einsätzen (ein Tor) trug, liegt dann auch schon viereinhalb Jahre zurück. „Ach, wenn man 2016 sein letztes Länderspiel gemacht hat, danach seine beste Zeit hatte und immer unter den deutschen Top-Scorern war, dann ist das eigentlich ein klares Zeichen“, erklärte Volland noch im November seinen Unmut darüber, dass er nicht mehr für das DFB-Team berücksichtigt wurde.

Der deutsche Kader für die Fußball-Europameisterschaft 2021

Ansonsten wird Kevin Trapp den verletzten ter Stegen ersetzen. Nicht dabei sind auch Jonathan Tah, Florian Wirtz (beide Bayer Leverkusen), Julian Brandt (Borussia Dortmund), Julian Draxler (Paris Saint-Germain) sowie Amin Younes (Eintracht Frankfurt). Hier nun die von Löw nominierten Spieler:


Torwart: Manuel Neuer, Bernd Leno und Kevin Trapp.


Verteidigung: Mats Hummels, Antonio Rüdiger, Matthias Ginter, Emre Can, Niklas Süle, Lukas Klostermann, Robin Gosens, Robin Koch, Christian Günter und Marcel Halstenberg.


Mittelfeld und Sturm: Joshua Kimmich, Ilkay Gündogan, Toni Kroos, Serge Gnabry, Leroy Sane, Thomas Müller, Jamal Musiala, Florian Neuhaus, Kevin Volland, Jonas Hofmann, Kai Havertz, Leon Goretzka und Timo Werner.

Am 11. Juli wird in London abgerechnet

Wie weit Löw mit dieser Mannschaft bei seinem letzten Turnier als verantwortlicher Trainer der deutschen Nationalmannschaft kommen wird, ist gegenwärtig natürlich noch unklar. Schon jetzt wird jedoch viel darüber diskutiert werden und jeder der 83 Millionen deutschen Fußballexperten hat natürlich seine ganz eigene Meinung zur Zusammensetzung des deutschen Kaders für die Fußball-Europameisterschaft 2021. Fest steht nur, dass die Mannschaft am 15. Juni erstmals ins Turniergeschehen eingreifen wird, wenn das Auftaktspiel gegen den amtierenden Weltmeister Frankreich ansteht. Ab dann gilt es, dass Löws Spieler ihre Leistung auf dem Platz abrufen müssen und spätestens am 11. Juli, wenn das Endspiel im Londoner Wembley-Stadion angepfiffen wird, werden wir wissen, wie weit es seine Elf im Turnier gebracht haben wird.