So auf Wunsch von nem Kollegen poste ich mal dessen Bericht zum gestrigen Spiel von Dynamo im Dorf:
so, nachdem ich mich etwas beruhigt habe hier nun mein bericht. ich muß dazu sagen das ich vormittag fast eine flasche whisky ohne frühstück und mit wenig schlaf intus hatte. also kann es sein das ich ein bischen was vergessen oder falsch in erinnerung habe ....
alles begann heute morgen im sonnigen leipzig. auf einem ruhigen leipziger hauptbanhof traf man sich um sich auf den weg nach aue zu machen um da der gelb-schwarzen fußballsucht zu fröhnen, seine helden zu feiern und um einfach nur etwas spaß zu haben. bis zwickau blieb es relativ ruhig. so traf man keine pöbelnen leute, keine mitglieder von team green und keinen schaffner der uns nicht glaubte das wir zusammen gehören.
dank unserer planung hatten wir einen längeren aufenthalt in zwickau. diesen wollten wir nutzen um uns ein wenig an der geschlossenen dönerbude zu stärken, zu urinieren und einen guten bekannten zu treffen. vor dem hauptbahnhof erfuhren wir dann von anwesenden zwickauern das ud und co nicht wie geplant die ursprüngliche route nehmen konnten und so entschied man sich schnell noch zum bereits am gleis stehenden zug, besetzt durch die osl'er, aufzuspringen. gesagt getan! im zug dann bereits das erste dutzend grünes elend. bewaffnet mit kameras filmten sie das geschehen im zug. das geschehen begrenzte sich hierbei auf einige hüpf- und singeinlagen. also genau so wie es sein sollte. unterwegs kam man mit einigen polizisten ins gespräch ... im großen und ganzen waren diese gut drauf, taten nicht dumm oder begegneten uns nicht mit der arroganz und härte die wir sonst so gewohnt sind. bis jetzt ... in aue angekommen dürfte sich die geschichte etwas interessanter gestallten. als wir den zug verlassen hatten wurden wir ca. 10-15 minuten am bahngleis festgehalten. was an und für sich ja kein problem war. gesagt wurde uns wir sollten hier auf den sonderzug aus dresden warten, welcher gleich ankommt. naja, irgendwann durften wir dann immer in kleinen grüppchen durch den tunnel vor den banhof. im tunnel wurde jeder ordentlich durchsucht, wie sich das für gute deutsche beamte gehört durfte ich das prozedere am bahnhof zwei mal über mich ergehen lassen. alles in allen noch kein problem. vor dem bahnhof dann landeten wir in einem polizeikessel. im kessel lag bereits der erste durch bullen niedergeknüppelte. so ganz weiß ich das leider nicht mehr aber ich habe ein bild davon gemacht . auch wenn man darauf nicht viel erkennt, das erkennt man noch. der kessel bestand aus einer reihe gut gepanzerten turtles welche doch recht unfreundlich auf jegliche art von fragen oder feststellungen reagierten. so durfte man weder pi**en gehen, noch unfreundlich gucken oder mal das biene maja lied singen (mein gruß an dieser stelle an den genossen meyer (oder wie der vogel hieß)). als wir uns gerade so schön sonnten krächste eine kaum verständliche stimme durch ein megaphon. nein, es war nicht die stimme aus moskau die uns erreichte sondern ein netter beamter welcher uns das geheimnis unseres aufenthaltes vor dem bahnhof in aue verriet: wir stehen alle im verdacht des landfriedensbruches! aber nein, es war nicht irgendein landfriedensbruch, es war VERSUCHTER landfriedensbruch. nett wie die kollegen in grün sind wurde uns ebenfalls mitgeteilt das wir nun einzeln abgeführt werden und das wenn alles gut läuft wir evtl. pünktlich zur heimfahrt wieder nach hause dürften. spätestens jetzt hatte ich auch kapiert das ich das stadion heute wohl nicht mehr von innen sehen werde. alles andere lief ab wie man es kennt: man wurde am ärmel gepackt, nach vorne gezogen und mit sich mit geschuppst. hinter der wanne gabs dann schöne plastikbändchen für die ärmchen. diese wurden natürlich so fest zugeschürt das auch das blut arme nicht mehr richtung hände verlassen konnte (oder umgekehrt?). auf jeden fall waren die damen und herren danach so nett uns mal ein bischen das rattennest aue zu zeigen und so konnten wir die reise nutzen und auf dem weg ins hauptquartier mal die ein oder andere fassade, den ein oder anderen baum sowie auch das ein oder andere aueschwein zu begutachten. auffällig an letzteren ist, das die scheinbar mit lila fanutensilien begleidet durch die kante rennen. im großen und ganzen nichts für den feschen großstädter und eher lächerlich anzuschauen - aber das ist wieder eine andere geschichte und ich will hier nicht über ein hinterweltlerisches bergvolk herziehen.
m hauptquartier angekommen durften wir uns ein bischen an der seitenwand eines garagenkomplexes sonnen und dem bunten treiben um uns herum beiwohnen. nach und nach wurden immer mehr mitgenommen. zum schluß durften sogar mehrere auf einmal gehen und es bildete sich eine kleine schlange vor der einen garage. aber bevor wir gehen durften, wurden wir natürlich wieder mit der bekannten deutschen gründlichkeit gefilzt und unsere mitbringesel aus der heimat einkassiert. an dieser stelle fand ich ganz witzig das mein lieblingsbeamter mich zwar noch kontrolliert hat aber mich nicht mehr weiter abgeführt habe. scheinbar haben den
meine worte so beeindruckt das er mich doch lieber meiden wollte (nein, nichts schlimmes - habe nur gesagt der sieht aus wie der ex-freund einer freundin von mir aus dem vogtland und wo er denn her kommt, ob er einen bruder hat usw.). abgeführt wurde ich dann von einer netten, etwas dicklichen blondine die mir auf meine frage wie es denn mit dem spiel aussehe berichtete das es noch klappen könnte wenn der staatsanwalt sich beeilt mit der analyse des videobeweismaterials. mhhh ... naja, also worte wie staatsanwalt und beweismaterial kamen mir an dieser stelle doch schon etwas spanisch vor. ich dachte mir so die is ja eh blond da kannst jetzt auch nie so viel erwarten ... halt ich besser meine fresse. irgendwie hielt ich die dann doch nie und wir kamen auf das thema schal und erhängen zu sprechen. auf meinen vorschlag mir diesen abzunehmen ging die gute dann voll und ganz ein. dafür gibts drei bienchen von mir. in der garage nummer 1 durften wir unsere tütchen abgeben (wärend die kollegen eine garage weiter was auf die fresse bekommen haben) und es wurde festgehalten was sich darin den so befindet. bei mir war es eine geldbörse mit geld, ein schal, ein handy, ein paar kaugummies, mein eintrittskarte die ich wohl nimmer brauchen werde (lt. eines anderen beamten), ein ausweis und ein packung taschentücher. aso das typische repertair eines fußballrowdies halt. weiter gings dann zum abfilmen, wärend der dreharbeiten erzählte der nette ältere herr neben der kamera ein bischen was über mich und ich muß sagen das ich wirklich erstaunt war wie gut der lesen konnte. hätte ich dem in diesem alter und mit der brille gar nicht mehr zugetraut, ein anderer der anwesenden beamten hätte das sicherlich nicht so gut hinbekommen. weil ich so lieb war durfte ich mich dann in garage nummer drei begeben. diese garage war das sammelbecker derer, die wärend der ganzen aktion pariert haben und damit den guten willen zeigten nie mehr ein verbrechen zu begehen *hust* vor der garage wurden die plastikdinger übrigens gegen
metallernde handschellen gestauscht. aber hier war es nicht weit mit der deutschen gründlichkeit. so konnte ich mich meiner handschellen sofort nach betreten der garage entledigen. was ich dann aber auf anraten einiger anwesender knackis schnell wieder rückgängig machte. die wartezeit verbrachten wir mit netten gesprächen, etwas sonne tanken, sich den kopf an der wand stoßen und rätseln was das ganze denn eigentlich solle. beeindruckt schienen die beamten von der polonaise zu sein. scheinbar fühlte man sich irgendwann mal angegriffen und rief die leipziger bereitschaft auf den plan (sehr sypatisch diese wichser!!!), diese parierte wunderbar am eingang der "zelle" und so durfte niemand mehr in die sonne, niemand mehr mit den beamten sprechen und niemand mehr das andere garagentor öffnen. ab und zu fischte man mal einen oder eine aus der masse und erklärte denen im einzelgespräch wie böse die doch sind und das sie gleich in einzelhaft landen. weitere kommentare hierzu erspare ich
mir mal. irgendwann teilte uns dann mal ein netter herr mit bart (war das etwa der holzmichl???) mit das wir bald freigelassen und zum banhof eskortiert werden. das tolle daran war das dies erst gegen 18:30 geschehen solle (befehl von seinem chef). is ja auch egal, irgendwann gabs dann geschenke und ich muß euch sagen was haben wir uns gefreut als unser name aufgerufen wurde und wir das präsent in form einer plastiktüte entegen nehmen durfte. als besondere überaschung waren darin unsere
vorher einkassierten sachen. nach dem erhalt durften wir (weiterhin gefesselt) eins der uns zugeteilten autos besteigen. zuvor natürlich den erhalt der wundertüte auf einem rosanen dokument bestätigen. im auto selbst wurde es recht dunkel. kein beamter, nur die gefangenen und ein fahrer samt beifahrer. wir nutzten die gelegenheit für einige telefonate und fotos. irgendwie hat sich dann noch ein funkgerät oder sowas unter dem sitz gelöst was und aber relativ egal war denn in einer der tüten waren noch ein paar flaschen goldkrone und so kam man gut gelaunt wieder am ort des verbrechens (dem hauptbanhof) an.
am banhof konnten wir noch den gerade losfahrenden zug beobachten, etwas rumposen, trinken und uns über die geschehnisse des tages auslassen. erwähnenswert hier ist das auch eine flüstertüte seinen besitzer wiedergefunden hat. nach einem schönen gruppenfoto und einigen minuten aufenthalt durften wir uns dann die handschellen abnehmen lassen ... aber jeder schön einzeln so wie sich das gehört. irgendwann beobachteten wir dann wir team green sich ankleidete und wir vermuteten das es hier gleich mächtig ab ginge - aber wir wurden glücklicherweise enttäuscht und so bildeten die jungen beamten nur einen polizeikessel um uns die 100 meter bis zu unseren zug nach zwickau. unterwegs türmten zwei leute durch die eingeschlagenen scheiben der bahnhofshalle(?) aber den kollegen in grün schien das nichts anzugehen, der meinte nur zu'nem kollegen "mit doch egal!". im zug wars dann recht kuschelig. da die beamten nicht laufen wollten kamen die natürlich mit und blockierten den eingangsbereich in dem auch ich stand. der nette oben erwähnte nette herr aus osl mit dem megaphon wurde dann noch zu einem beamten gebeten der ihn vollpflaumte das er das ding nicht benutzen solle und das nur die leute anstachele. wie recht er doch hatte ... als wir die sauna in zwickau verlassen konnten war es uns leider untersagt den anderen dresdnern hallo sagen zu gehen. ebenso wir wir nicht zum dd-zug durften, durfte der glatze nicht zu unseren zug (wenn ich das richtig verstanden habe). naja, im bahnhof durft wir uns dann zu dritt vom hauptmob trennen obwohl wir das nicht durften und den zug nach leipzig mit als erstes besteigen. auf der fahrt beschlagnahmten die förster des techts dann noch das videoband der osl-bande. ansonsten gibts da nicht viel zu erzählen. am bahngleis in leipzig angekommen wurde uns noch von so'nem gehirnakrobaten der durchgang verwehrt und wir als leipzige sollen warten bis die leipziger polizei vor ort ist. das problem löste sich dann von selbst als die ersten damit begannen durch den am gleis stehenden zug zu marschieren und auf einmal durften alle gehen. auf dem heimweg (von mcdonalds durch den bahnhof) sah ich dann noch vereinzelt gruppen unser zugfahrer welche ohne polizeischutz ein bischen rumpöbelten ...
fast hätte ichs vergessen: die geschichte vorm bahnhof wurde wohl vom zdf gefilmt. ein als fan verkleideter reporter war auch dabei. den habe ich später leider nicht mehr wieder gesehen. ich denke mal als die bullen den presseausweis sahen wurde er sofort freigelassen.
--> was auch noch geil war die osler sind dann mit dem megaphone durch den bahnhof gezogen "hier spricht die deutsche volkspolizei - bitte verlassen sie sofort den bahnhof" *lol*
Fotobelege auf http://www.osl-ban.de