Massenschlägerei bei der Weihnachtsfeier
VON BIRGER ZENTNER, 06.12.10, 21:36h, aktualisiert 06.12.10, 22:00h
ZORBAU/MZ. Die Weihnachtsfeier des 1. FC Weißenfels am vergangenen Sonnabend endete in einer regelrechten Massenschlägerei. In die waren offenbar 50 bis 60 Personen verwickelt. Ernstlich verletzt wurde allerdings niemand, es blieb nach Darstellung aus dem Vereinsvorstand des 1. FC bei leichteren Blessuren, so dass kein Rettungsdienst gerufen werden musste. Geprügelt haben sich demnach Fußballer von den Landesklasse-Teams von Blau-Weiß Zorbau und vom feiernden Verein.
Mitglieder provoziert
Wie Lars Brzyk aus dem Vorstand des 1. FC sagte, habe sein Verein an dem Tag in der Gaststätte "Friedenseiche" in Zorbau gefeiert. "Gegen 23.30 Uhr platzten etwa acht Fußballer von Blau-Weiß Zorbau in die Veranstaltung und provozierten unsere Vereinsmitglieder", erklärte Brzyk gegenüber der MZ. Neben den verbalen Attacken sei es schon im Saal zu Handgreiflichkeiten gekommen. Die hätten sich dann außerhalb der Gaststätte fortgesetzt, wo noch andere Zorbauer gewartet haben sollen.
Brzyk befürchtet jetzt, dass es Revancheaktionen geben könnte. Weniger denke er da an die Fußballer, sondern eher an Anhänger des 1. FC. Denn er wisse, dass Blau-Weiß Zorbau demnächst an derselben Stelle seine eigene Weihnachtsfeier veranstalten wird.
Die Angst scheint nicht unbegründet, wenn man auf die Fan-Internetseite schaut. Dort wird mehr oder weniger unverhohlen gehetzt. Im Gästebuch hat sich eine Vielzahl von Einträgen angesammelt. "Die Namen her und die Wohnorte, um alles andere kümmere ich mich", heißt es zum Beispiel. In anderen Beiträgen werden die Zorbauer Anhänger gewarnt, sich nicht mehr im Stadion in Weißenfels blicken zu lassen. Dann ist die Rede davon, dass man sich diesen oder jenen Spieler noch kaufen wolle. Einige besonnene Kommentatoren warnen aber davor, Gewalt mit Gewalt zur vergelten, vielmehr sollte man die Antwort sportlich geben und nach dem 30. Spieltag abrechnen. Angedeutet wird, dass auch Nessaer Spieler auf Seiten der Zorbauer verwickelt gewesen sein könnten. Von Brzyk gab es dazu keinen Hinweis.
Ernste Drohung?
Wie ernst die Drohungen zu nehmen sind, wird nach den Gesprächen mit den Vereinschefs nicht klar. Dietmar Neuhaus, Vorsitzender von Blau-Weiß, war am Montagnachmittag von der Mitteilung überrascht, dass es diese Provokation gegeben haben soll. "Ich weiß nur, dass Spieler von uns zusammen mit Fußballern aus Nessa am Sonnabend in Granschütz gefeiert haben." Aber er werde dazu beitragen, die Angelegenheit aufzuklären. Nach dem Telefonat mit der MZ hat Neuhaus auch bei Brzyk angerufen und "mir versprochen, dass er sich um die Sache in seinem Verein kümmern werde", sagte Brzyk.
Die Polizei nimmt die Drohungen nicht auf die leichte Schulter, ist aber nach der Schlägerei vom Sonnabend noch ein wenig ratlos. "Wir sind gerufen worden, aber als unsere Beamten in Zorbau eintrafen, war eigentlich alles schon wieder vorbei", sagte Jörg Bethmann, Sprecher des Polizeirevieres Burgenlandkreis. "Die Polizisten haben vor Ort versucht, die Zusammenhänge zu klären, Namen zu erfahren, aber von allen Seite wurde gemauert", so Bethmann. Dennoch wolle man die Sache weiter untersuchen, vor allem mit dem Blick auf die bevorstehende Weihnachtsfeier der Zorbauer.
Und tatsächlich will der 1. FC Weißenfels die Polizei rauslassen. Anzeige habe man nicht erstattet. Man wolle das zwischen den Vereinen klären, sagte Brzyk auf Nachfrage der MZ. Namen von Zorbauer Spielern, denen die Provokation angelastet wird, habe er an Neuhaus gegeben, sagte Brzyk.
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