Auch wenn der Thread zur neuen Saison bereits seit einiger Zeit eröffnet ist, möchte ich es mir dennoch nicht nehmen lassen, die alte Saison mal ganz für mich persönlich Revue passieren zu lassen.
Begonnen hat es also mit dem Tausch des Hauptgeschäftsführers und einem durchwachsenem Start in diese so wichtige Qualisaison zur neuen, eingleisigen, dritten Bundesliga.
Nachdem der immer mehr fortwährende sportliche Niedergang unter Ex-Trainer Meier, keine wirklich große Überraschung war, war das Ausmaß der finanziellen Schieflage im Dynamoetat schon ein ganz anderes Kaliber.
Kommen wir aber erstmal zum sportlichen Teil: Nach der Verpflichtung von Eduard Geyer, war die Euphorie bei mir riesig! ‚Endlich haben wir wieder einen richtigen Trainer’, hab ich mir gedacht und siehe da, trotz nicht ganz perfektem Geyerstart, ging es doch bis zur Winterpause ordentlich aufwärts und Dynamo war im Kampf um das eigentliche Klassenziel (Aufstieg in die 2. Bundesliga) doch wieder recht passabel im Geschäft.
Leider folgte nach der Winterpause eine Posse die im Profifußball mal wieder Ihresgleichen sucht. Anstatt sich zusammenzuraufen, die jeweils eigenen Fehler zu analysieren und abzustellen, wurde gegen den Trainer, den Verein und die Fans gespielt und so eine große sportliche, wie auch finanzielle Chance vertan.
Mit viel Glück und mit Konkurrenten die noch dämlicher waren als wir, haben wir am Ende das sogenannte „Minimalziel“, 3. Bundesliga, erreicht.
Mit Sicherheit hat auch unser Mittlerweile-Ex-Trainer Geyer mit seinen, ihm eigenen, unnachahmlichen und modernen Führungsqualitäten seinen Teil dazu getan, dass die Spieler nicht mehr ganz so dolle nach seiner Pfeife tanzen wollten, aber was dieser Charakterlose Haufen (bis auf gaaaanz wenige Ausnahmen) im Laufe der Rückrunde teilweise abgeliefert hat, spottet jeder Beschreibung und war ein Schlag ins Gesicht all derer, denen Dynamo am Herzen liegt!
Mein Fazit: Ja auch ich habe Geyer überschätzt und möchte mich auf diesem Wege trotzdem bei Ihm bedanken, dass er sich das noch mal angetan hat. Und ein großes, ehrliches Dankeschön geht natürlich an unsere 1. Männermannschaft: Ihr habt mir (und dafür Danke ich Euch aus tiefstem, ehrliche Herzen), jegliche Illusion für die kommende Saison genommen und vieeeeeellll Kredit (nicht nur bei mir) verspielt. Allerdings werde ich so entspannt und erwartungslos, wie schon seit Jahren nicht mehr in die neuen Spielzeit gehen, denn ich erwarte nichts, außer dem halbwegs sicheren Klassenerhalt in der neuen Spielzeit und freue mich ansonsten, dass das Stadion wächst und gedeiht und ich ab dem Sommer meinen Arsch auf die neue Tribüne setzen kann.
Kommen wir nun zum finanziellen Teil: das bei unserer SGD nach dem Zweitligaabstieg möglicherweise zuviel Risiko gegangen werden könnte hat man ja schon geahnt! So konnte Köster den Etat der alten Saison nurmehr dadurch wieder ins Gleichgewicht bringen, als daß es einen saftigen WM-Bonus für zwei Jahre Profifußball vom DFB gab, für die neue Saison wurden dann wohl gleich richtige Luftschlösser gebaut.
Anders ist es ja nicht zu erklären, als dass der Neugeschäftsführer und Kösternachfolger Bernd Maas im Herbst letzten Jahres erstmal der Öffentlichkeit einen Offenbarungseid alá Dynamo präsentieren musste, von wegen, dass man jetzt neuen Geldgeber finden möchte und der Etat der laufenden Saison eine Unterdeckung aufweißt.
Gleichzeitig keimte bei Dynamo auch wieder das allgegenwärtige Gewaltproblem auf, dessen sich der neue GF, Gott sei Dank etwas beherzter widmete als sein Vorgänger. Im Nachhinein betrachtet muß man unserm HGF aber leider attestieren, dass Ihm ein wenig mehr Fingerspitzengefühl in manchen Dingen, sehr gut zu Gesicht gestanden hätte.
Und wenn man, wohlwissend um die Verdienste seines Vorgängers, auch noch Doppelhalter mit dem Konterfei desselbigen im K- bzw. nach Beginn der Stadionbauarbeiten im L-Block präsentiert bekam, da konnte einem schon leicht die Galle über die Oberlippe kommen.
So what, nur diese eben erwähnten Bauarbeiten, die zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr rückgängig gemacht werden konnten, verdanken wir es, dass überhaupt jemand bereit war uns mit Geld auszuhelfen und uns auf gut deutsch den Arsch zu retten. Hier möchte ich den verantwortlichen doch auch mal meinen Dank aussprechen – denn auch wenn ich die Art und Weise nicht gut heißen kann, muß ich doch zugeben, dass es clever eingefädelt wurde.
Im Frühjahr durften wir als Mitglieder also entscheiden, ob es weitergeht oder nicht. Auch wenn ich für die notwendigen Schritte gestimmt habe, möchte ich doch nicht unerwähnt lassen, dass uns unsere GF und der AR hier ein schönes Ei ins Nest gelegt haben. Nichtsdestotrotz gab es zu diesem Votum leider keine Alternative, da sowohl gangbare Alternativen auf der MV, als auch sonstige Auswege nicht zur Debatte standen.
Letztendlich wurden die Mitglieder und Fans, Dank einiger Stadträte und der guten Pressearbeit und natürlich auch der teilweise gottgegebenen Inkompetenz unserer Vereinssführer nach Strich und Faden verarscht und vor die Wahl gestellt: Pest oder Cholera!
Wir haben Pest gewählt, weil wir keine andere Wahl hatten. Hier hat unser neuer HGF bei mir vieeeelll Kredit verspielt, denn man hätte das auch mglw. alles etwas anders gestalten können, wenn man denn nur gewollt hätte!
Leider musste auch mir der Arsch erstmal ein bisschen auf Grundeis gehen, aber besser spät als nie, gelle 
Das Fazit: Wir sind dem Tod noch einmal von der Schippe gesprungen! Ob wir die Intensivstation in den nächsten 3-5 Jahren wieder verlassen, oder dahinsiechend unserem endgültigen Aus entgegen sehen, wird die Zeit zeigen.
Für uns Mitglieder und Fans bleibt nur eins: Noch kritischer zu sein als bisher, noch mehr die Worte unserer Vereinsführung auf die Goldwaage zu legen und noch mehr zu hinterfragen, was warum getan wird oder werden muß!
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen, eine gesegnete und entspannte Sommerpause und uns und unserem Verein eine 1. Männermannschaft, die die Bezeichnung Mannschaft auch verdient hat und eine Vereinsführung, die unsere Finanzen wieder in den Griff bekommt und, anstatt sich nur um das persönliche Weiterkommen oder was weiß ich was zu kümmern, sich wieder auf das zu konzentrieren, zu was sie da ist: Das Wohl unseres Vereins!
AUF DYNAMO!!!