Beiträge von Dahlner

    Zitat

    Original von aka
    So waren es vor 2 Jahren in der OL 3 Spiele (Jena, Lok, Plauen) mit um die 8.000 Zuschauer, jedoch über die Hälfte der Heimspiele unter 2.000. Selbst in Jena mit nur einem reichlichen Fünftel der Einwohner waren nicht so viele Spiele mit unter 2.000 Zuschauern schlecht besucht.


    :idea: Mein lieber AKA, da erinnerst Du mich doch unwillkürlich an diesen schrecklich schweren Winter, der den FCC leider zwang einige seiner Heimspiele wegen Unbespielbarkeit des Platzes in bessere, frühlingshaftere Zeiten zu verlagern, während ich und einige Hundert Unentwegte bei eisigem Wetter Fussball zum Abgewöhnen im AKS anschauten. :evil:


    Jetzt aber bitte keine neue Debatte über die Berechtigung von Spielabsagen oder angeblich dubiose Schiedsrichterentscheidungen vor 2 Jahren - das sollte nun wirklich verjährt sein.

    Ich glaube in jedem Beitrag hier findet man ein paar Körnchen Wahrheit. Nur jeder versucht sie etwas anders zu interpretieren.
    AKA wenn Du jetzt die meistbesuchtesten Spiele beim FC Sachsen rausrechnest, müßtest du dann nicht auch bei LOK und Chemie jeweils die Ortsderbys eliminieren, bei Jena und Erfurt die Thüringenderbys usw. usf.?!
    Eh, im Endeffekt ging es doch nur darum, dass hier ein Spielbericht reingestellt wurde, der für meine Begriffe dem "in der Ferne" lebenden Leser suggeriert, dass hier in Leipzig der 1. FC LOK die Fanmacht darstellt, der sogar noch in der 11. Liga mehr Zuschauer anzieht, als der ungeliebte, nunmehr höherklassige FC Sachsen. Und das ist schlichtweg nicht ganz richtig!

    Zitat

    Original von dastalent71
    hatte leipzig zu ddr zeiten nicht 750.000 einwohner??


    und bei 1000-2000 zuschauern mehr im schnitt würde ich auf keinen fall von einer großen überlegenheit schwafeln(jedenfalls nicht als neutraler).
    das geht doch wohl eher bei 8-10000 los.


    Du solltest unbedingt mal Dein Zahlenverständnis überprüfen!


    Auch zu DDR-Zeiten hatte Leipzig niemals 750.000 Einwohner.


    Nehme ich mal die ewige Tabelle 1963/64 bis 1990/91 aus dem Beitrag von AKA ergibt sich eine Differenz von 3.535 Zuschauern, das sind 34,9% mehr als bei LOK, also mehr als ein Drittel!
    Selbst für den Zeitraum 1984 bis 1991 beträgt die Differenz 1.351 Zuschauer, was immerhin noch 18,9% mehr als bei LOK, also auch noch fast ein Fünftel mehr sind!
    Wenn ich schließlich die letzten 5 Saisons (RL und OL), also 1999/2000 bis 2003/04 vergleiche, hat der FC Sachsen mit einem Schnitt von 4.493 Heimzuschauern sage und schreibe 2.027 Zuschauer mehr als LOK (2.466 Zuschauer) anziehen können. Das sind 82,2% mehr, also fast das Doppelte!
    Ok, der letzte Vergleich hinkt sicher, da darin Chemie 2x höherklassiger als LOK spielte und auch die ersten Spiele im Zentralstadion sicher nicht vergleichbar sind.
    Ausserdem sind wohl Differenzen von 8-10000 Zuschauern im Schnitt in Spielklassen, wie der RL und OL, sehr unwahrscheinlich. Jedoch weiß man ja nie, was noch kommen wird ... :rofl:


    Im übrigen habe ich nie davon "geschwafelt" neutral zu sein. Auf meiner Sympathieliste ganz oben stehen z.B. der FC Sachsen/Chemie, Stahl Riesa, Dynamo Dresden und Wismut Aue. Ich wollte mich im Benutzerprofil nicht nur auf einen Verein festlegen.

    Es ist leider eine beliebte Unsitte, Zitate aus dem Zusammenhang zu reißen!
    - Mein Fazit habe ich ausdrücklich als subjektiv bezeichnet.
    - Der Satz mit dem "Bonzenklub" bezog sich explizit auf die Zeit, wo Chemie längere Zeit unterklassig spielte, so dass man hätte annehmen können, dass Lok von der somit fehlenden innerstädtischen Konkurrenz in der gleichen Spielklasse profitieren und ähnliche Zuschauerzahlen wie in den genannten anderen Städten erreichen könnte. Genau das ist aber nicht eingetreten. Wie der (bisher leider zu seltene) Umkehrfall aussieht, zeigen die Statistiken sehr eindrucksvoll und wird sicher auch die Zukunft noch zeigen.


    Warum Chemie fast 20 Jahre unterklassig war, brauche ich hier wohl nicht zu erläutern und 1.500 Zuschauer im Schnitt mehr, für einen sportlich deutlich im Nachteil befindlichen Verein sind schon eine ganze Menge (Du kannst das ja mal in % ausrechnen).


    Im übrigen scheinst auch Du nicht frei von Polemik zu sein ("wäre ein kurzes Statement Deinerseits "Ich kann Lok nicht leiden" einfach ehrlicher").

    Super-Zusammenstellung von AKA!


    Auch ich hab mir mal die Mühe gemacht und Zuschauerstatistiken durchforstet (Quelle: www.sachsenfussball.de).
    Danach ergibt sich für die Saisons (seit 1971), wo beide jeweils in der gleichen Spielklasse waren, folgende Gegenüberstellung des Heimzuschauerschnitts:


    Saison Klasse Chemie/FCS Lok/VfB
    1972/73 OL 15.769 12.038
    1973/74 OL 12.462 14.346
    1975/76 OL 11.423 16.231
    1979/80 OL 14.769 10.923
    1983/84 OL 14.038 11.692
    1984/85 OL 12.192 11.269
    1990/91 OL 4.992 2.808
    1998/99 RL 2.592 4.144
    1999/2000 RL 4.498 3.405
    2001/02 OL 2.718 2.472
    2002/03 OL 3.082 1.988


    Bei gleicher Spielklasse gab es also nur 3 Ausnahmen, wo Chemie nicht den besseren Zuspruch hatte wie Lok. In 1973/74 und 1975/76 ist Chemie jeweils abgestiegen und 1998/99 war Lok gerade aus der 2. BL abgestiegen.


    Dass Lok lange Zeit sportlich besser dastand steht außer Zweifel. Trotzdem schaffte es Chemie in den folgenden Jahren sogar eine Spielklasse tiefer mehr Heimzuschauer zu mobilisieren:


    Saison Klassen Chemie/FCS Lok/VfB
    1992/93 OL / 2.BL 3.353 3.185
    1994/95 RL / 2.BL 4.452 3.460


    Auch in den ewigen Oberligatabellen wird der grün-weiße Sympathievorsprung deutlich:


    Zeitraum Chemie Lok
    1971-84 13.692 11.866
    1984-91 8.592 7.241


    Zu den 60er Jahren liegen mir keine Statistiken vor, aber wie die Zahlen im Beitrag von AKA zeigen, dürften die sportlichen Glanzzeiten gerade in dieser Zeit noch viel deutlichere Zuschauervorteile für die Leutzscher gebracht haben.


    Sicher hatte Chemie in den Zeiten sportlicher Tristesse (1985–1999) in den niederen Spielklassen häufig weniger Zuschauer als Lok. Die Langzeitstatistiken zeigen jedoch, dass selbst in diesen Zeiten, in denen Lok seine sportlichen Highlights hatte (EC-Spiele, 1. und 2. Bundesliga), der mit dem Image des Bonzenklubs behaftete Verein aus Probstheida zu keiner Zeit die Leipziger Zuschauer langfristig und in angemessener Zahl an sich binden konnte. Da konnten sich die Vereine aus wesentlich kleineren Städten (z.B. Magdeburg, Erfurt, Aue, Karl-Marx-Stadt, Halle, Rostock, Brandenburg), von Dresden ganz zu schweigen, eines deutlich besseren Zuschauerzuspruchs erfreuen. Darüber kann auch nicht hinwegtäuschen, dass Lok z.B. durch die fernsehwirksamen EC-Auftritte außerhalb von Sachsen evtl. etwas bekannter und vielleicht auch beliebter war.
    Vielleicht hätte sich der 1.FC Lok (nach dem Beispiel früherer DDR-sportpolitischer Zwangsumsiedlungen) jetzt irgendwo in Südmecklenburg oder Ostvorpommern neu gründen sollen. Dann wäre ihm sogar der Start in der 11. Liga (dort gibt es sicherlich nicht so viele Klassen) erspart geblieben und Zuschauerkrösus wäre man dann vielleicht auch mal.


    Mein subjektives Fazit ist, dass nur der volksnahe Verein aus Leutzsch, so denn die sportlichen Leistungen stimmen, auch in Leipzig Zuschauermassen anziehen kann. Seit 2000 sind nunmehr die Grün-Weißen wieder sowohl sportlich als auch zuschauermäßig die klare Nummer 1 in Leipzig und das ist auch gut so!

    Zitat

    Original von Lokvenz


    Scheinst dich ja sehr gut auszukennen. Aber stimmt schon, bis vor zwei drei Jahren war Lok wirklich nicht gut bestückt mit guten Zaunfahnen. Aber das hat uns leider auch nicht vor dem Untergang gerettet, dass in den letzten beiden Jahren mehrere Zaunfahnen aufgetaucht sind, die in Szenemagazinen hohen Anklang finden.


    Also ich persönlich finde riesige Zaunsfahnen, hinter denen sich dann nur eine Handvoll Fans verlieren, eher peinlich und lächerlich. Da kommt irgendwie was von Größenwahn nach dem Motto "Wir sind die Größten der Welt" rüber.

    Zitat

    Original von dastalent71
    mäßige erfolge von lok??
    also ich kann mich erinnern, daß lok mitte bis ende der 80 iger der einzige verein in der oberliga war , der dem bfc paroli bieten konnte und im europacup war lok sicherlich erfolgreicher als magdeburg und jena(in den 80 igern)


    Es mag Deiner Jugend geschuldet sein, dass Dir die End-Achtziger stärker in Erinnerung sind (ich habe die besten Fußballerinnerungen an die Siebziger Jahre). Trotzdem, in der ewigen Tabelle der Oberliga (1949 bis 1991) liegt Jena auf Platz 1, Dresden auf Platz 3 und Magdeburg auf Platz 7! LOK liegt hinter fast allen anderen "Leistungszentren" nur auf Platz 11! Das meinte ich mit nur mäßigen Erfolgen. Desweiteren war LOK lediglich 1985/86 und 1987/88 als jeweils Zweiter ein ernsthafter Konkurrent des BFC Dynamo.
    Bezüglich der EC-Erfolge, solltest Du zur Kenntnis nehmen, dass Magdeburg als einzige DDR-Mannschaft einen EC-Cup errungen hat und Jena auch einmal in einem EC-Finale gestanden hat.
    Im Übrigen war Ausgangspunkt der Diskussion die Frage nach der Popularität/Beliebtheit und nicht nach dem größeren sportlichen Erfolg, denn sonst müßte ja der BFC Dynamo in den Achtzigern die beliebteste DDR-Fußballmannschft gewesen sein. :lach:

    Ich meine damit in erster Linie den Beliebtheitsgrad in der Region, d.h. dem Einzugsgebiet aus dem im Wesentlichen die potenziellen Heimzuschauer kommen. Und das ist sicherlich nicht nur Leipzig-Leutzsch.
    Ich bin mir sicher, dass eine langfristige Zuschauerstatistik im Vergleich LOK/VfB - Chemie/FC Sachsen einen deutlichen Vorteil für die Grün-Weißen offenbart und das, obgleich (wie Du richtig angemerkt hast) LOK lange Zeit sportlich erfolgreicheren/höherklassigeren Fußball gespielt hat. Am deutlichsten (und realsten) dürfte der Unterschied beim Vergleich der Heimzuschauerzahlen in den Spielzeiten ausfallen, als beide Vereine in der gleichen Spielklasse waren.
    Ausserdem sollte man nicht verkennen, dass LOK zu DDR-Zeiten, gemessen an der staatlichen Unterstützung (Leistungszentrum in einem der bevölkerungsreichsten Bezirke), eher nur mäßige Erfolge (z.B. im Vergleich zu Dresden, Magdeburg oder Jena) verzeichnen konnte. Da stellten die wenigen Highlights, wie die wirklich beeindruckenden Spiele im Europapokal, schon echte Ausnahmen im sonst meist tristen Fussballalltag dar.

    Die Trotzreaktion nach einem "Zwangsabstieg" bzw. vermeintlichen Neubeginn mobilisiert im Allgemeinen die Fans. Ich denke aber, dass damit auch das obere Ende der Fahnenstange fast erreicht ist. Erst im tristen Punktspielalltag wird sich zeigen, wie viele tatsächlich noch zu LOK halten.
    Ich bin mir sicher, die Popularität von Chemie wird LOK nie erreichen!

    Als ich mir heute mal einige der Liedtexte der in Probstheidaer Fankreisen beliebten TKS (Tanzkapelle Südfriedhof) zu Gemüte geführt habe, hat es mich vor Lachen geschüttelt. Nee, da könnnen doch nur ein paar einfallsreiche Chemiker dahinterstecken.


    Diese bewusste Mischung aus FDJ-Singebewegung, Eulenspiegel und Herkuleskeule, kombiniert mit ein paar braunen und roten sowie natürlich blau-gelben Farbtupfern versehenen Kunstwerke können eigentlich nur eine gekonnte Persiflage auf die reale Traumwelt von einigen Lokanhängern sein. Da haben doch bestimmt paar findige Chemiefans ihre lokistischen Freunde aus dem blaugelben Süden Leipzigs mörderlich auf die Schippe genommen.


    Was ist Eure Meinung dazu: http://www.tanzkapelle-suedfriedhof.de.vu/


    Genial aber auch ein bisschen makaber oder einfach nur krank und hasserfüllt?



    Nach reiflicher Überlegung mein Tip:


    Ignoranz ist die Höchststrafe für Größenwahnsinnige
    und
    wüste und niveaulose Schmähungen vom Gegner können auch große Komplimente sein!

    Zitat

    Original von Thomas
    ...
    Ach so, darf ein Moderator hier nun eine Meinung haben oder nicht?


    Also grundsätzlich sollte schon jeder seine eigene Meinung haben. Aber was mich auf den Plan rief war, dass Du in Deinem Posting ganz explizit das Sachsen-Forum herausgestellt hast und das in diesem Zusammenhang sicher nicht als positives Beispiel, auch wenn Du paar Zeilen weiter auf Deine Neutralität hinweist. Ein Moderator ist, ähnlich wie ein Schiedsrichter, immer erst mal eine Respektsperson und egal ob gewollt oder nicht wird dessen Meinung von vielen als neutral und objektiv angesehen. Ansonsten respektiere ich Deine Tätigkeit schon und kann mir gut denken, dass es nicht immer einfach ist.
    Zu meiner Kritik am Heft 1 des Fanzines möchte ich hier nicht zu ausführlich eingehen. Ich hatte nur unwillkührlich den Eindruck, dass einige der Leipzig-Beiträge fast zu einer Huldigung des VfB-Fantums ausarteten. Ähnlich verhielt es sich mit einigen Deiner diesbezüglichen Beiträge hier im Forum. Das widersprach ganz einfach meinen noch sehr frischen Eindrücken von den VfB-Fans (Derbies, Pokalspiel, Reudnitzer-Cup, ZS-Eröffnung). Hier fehlte mir einfach die durchaus angebrachte kritische Note. Aber da bin ich definitiv auch parteilich und somit subjektiv eingestellt.


    Was das Hauptthema Fusion betrifft, war ich vor Jahren, als das Thema kurz nach der Wende schon mal heiß diskutiert wurde, eigentlich sogar positiv eingestellt. Ich hätte mir damals durchaus einen Fusionsverein „Saxonia Leipzig“ vorstellen können. In dem Namen hätten sich ja beide Seiten (die Saxonia war ja die erste sächsische Dampflokomotive) wiedergefunden. Als Stahl-Fan und Neuleipziger war ich damals noch relativ emotionslos zu den beiden Leipziger Vereinen eingestellt. Nach einigen trostlosen und frustrierenden Fußballbesuchen im BPS und ZS habe ich dann relativ schnell meine Vorliebe für die BSG Chemie entdeckt und jetzt kommt für mich eine Fusion einfach nicht mehr in Frage!


    Interessant finde ich ja auch, dass im VfB-Forum jetzt Aue als Fußballdorf usw. bezeichnet wird. Da sollten sich wohl mal einige der dort postenden Jünger mal etwas intensiver mit der DDR-Fußballgeschichte befassen und nicht nur vom 1. Deutschen Fußballmeister aus grauer Vorzeit schwafeln. Soviel hier noch mal zum Thema Forumsniveau!


    Also ok, jeder hat seine Meinung gesagt. Weitere Postings hierzu sind m.E. deshalb überflüssig, zudem ohnehin nicht zum ursprünglichen Thema passend und somit nur unnötig Zeit und Speicherplatz verschwendend.

    @Lokvenz/@Thomas
    Ich habe hier nur meine persönliche Meinung wiedergegeben. Dabei habe ich keine Worte gebraucht, wie "Schwachsinn" o.ä. Auch dieser Thread wimmelt wieder von unfeinen Verbalattacken, z.T. gerade von solchen Usern (AKA) die hier glauben, andere belehren zu müssen.
    Thomas Du solltest Dich durch meine Meinungsäußerung nicht persönlich angegriffen fühlen, wie gesagt ich habe nur geschrieben, was mir unwillkürlich bei Deinem Posting zum Sachsen-Forum durch den Kopf gegangen ist. Im übrigen habe ich keine schriftstellerischen Ambitionen und wüßte auch nicht wo und in welchem Stadion ich mich wem gegenüber outen sollte.
    Wo ich herkomme sieht man und dass ich BSG-Fan bin merkt man glaube ich auch.

    Thomas, ich glaube kaum, dass sich das Sachsen-Forum diesbezüglich wesentlich von anderen Fan-Foren unterscheidet. Überall gibt es solche und solche.
    Allerdings muß ich an dieser Stelle auch mal kritisch feststellen, dass Du für einen Moderator eines vereinsübergreifenden Forums an manchen Stellen auch etwas mehr Unparteilichkeit an den Tag legen solltest oder Du outest Dich eindeutig und machst nicht einen auf neutral. Deine Berichte zum Leipziger Fußball konnten m.E. leider eine gewisse blau-weiße bzw. blau-gelbe Sympathie nicht verleugnen. In diesem Zusammenhang muß ich auch die Berichte im Heft 1 des Nordostfußball-Fanzines kritisieren. Die Berichtsauswahl und -inhalte zum Thema Leipzig waren auch hier klar einseitig fokussiert. Ich werde mir sicherlich kein zweites Heft bestellen.
    Viellleicht sehe ich auch einiges zu sehr durch die nunmehr grün-weisse Fanbrille aber wenn ich z.B. mal ins Forum vom VfB schaue, sind dort auch sehr viele Beiträge nur mit viel Humor zu ertragen. Dafür sind es nunmal Fanforen und auch in anderen (FCC, Dynamo, ...) sieht es da nicht viel anders aus.l

    Ch1207 hat Recht. Ein Blick in die alten Programmhefte bestätigt, dass zum Saisonende 1972/73 Stahl in der Liga-Staffel D mit 32:12 Pkt. und 40:14 Toren Zweiter hinter Dynamo Dresden II (34:10 Pkt. und 60:24 Tore) war. Ich hatte jedenfalls in Erinnerung, dass Dyn. II sehr überlegen war und meine Recherche zeigt, dass die mind. seit dem 3. Spieltag ununterbrochen Erster waren. Stahl hat sich dann in der Aufstiegsrunde gegen Energie Cottbus, Chemie Zeitz, Vorwärts Stralsund und Vorwärts Leipzig durchgesetzt und ist zusammen mit Energie Cottbus aufgestiegen. Ich glaube im entscheidenden Spiel am 1. Juli 1973 wurde übrigens Cottbus mit 7:1 abgefertigt!
    Um jedoch zum Thema zurück zu kommen, in der damaligen Liga Staffel D spielten neben Dynamo II auch noch die zweiten Mannschaften von FC Karl-Marx-Stadt, Sachsenring Zwickau und Wismut Aue.

    Das Thema der Wettbewerbsverzerrung durch "Amateurmannschaften" von Profi-Vereinen wird ja zur Zeit allseits heiß diskutiert. Die Möglichkeit, dass vielleicht irgendwann 50% einer Regionalligastaffel aus nichtaufstiegsberechtigten Amateurmannschaften besteht, ist ja nicht ganz unbegründet.
    Die Regelungen in der DDR-Oberliga, eine eigene Nachwuchs- bzw. früher Juniorenoberliga spielen zu lassen, war ja nicht schlecht. Sicher hatte das auch Nachteile, weil ja die Zugehörigkeit zur Klasse vom Abschneiden der 1. Männermannschaft abhing. Ich kann mich aber auch noch gut erinnern, dass z.B. Dynamo Dresdens 2. Mannschaft in der Liga mal klarer Spitzenreiter war (Stahl Riesa ist damals als Zweiter hinter den Dynamos trotzdem aufgestiegen bzw. hat an der Aufstiegsrunde teilgenommen). Also gab es auch damals das Problem, dass die spielstärksten Klubs ja irgendwie ihre Reserve unter Dampf halten mussten.
    Ist die derzeitige deutsche Regelung eigentlich in den anderen europäischen "Fußball-Großmächten" ähnlich verbreitet? Oder gibt es dort andere Lösungen?

    Bei aller verständlichen Genugtuung darüber, dass bei "erfolgreicher" Insolvenz der Verein VfB Leipzig erhalten bleibt, sollte man aber auch einmal darüber nachdenken, was dieses bereits Jahre andauernde Mißmanagement die Allgemeinheit kostet.
    Bereits zum 2. Mal (nach der erst vor wenigen Monaten erfolgten Aktion "Änderungskündigungen") läßt sich der VfB seine 1. Männermannschaft indirekt aus der Arbeitslosenkasse finanzieren.
    Mit der 2. Insolvenz innerhalb weniger Jahre gehen auch wieder zig Tausende Mark bzw. Euro an Beiträgen bzw. Rechnungen gegenüber Krankenkassen, städtischen Unternehmen u.a. öffentlichen Kassen (von unseren Steuern bzw. Abgaben finanzierten) den Bach runter. Von den kleinen privaten Handwerkern und Händlern für die vielleicht ihre Existenz dran hängt ganz zu schweigen.
    Ist der Erhalt des VfB das wert? Viele werden jetzt sagen, das Geld ist so oder so futsch. Aber hat es ein so wirtschaftender Verein überhaupt verdient, eine weitere Chance zu erhalten? Was sollen die vielen kleinen Vereine sagen, die ohne größenwahnsinnige Vorstellungen ihren Etat seriös kalkulieren und jeden Euro dreimal umdrehen müssen. Das Thema Wettbewerbsgleichheit kann man so gleich abhaken. Noch dazu wenn, man die unterschiedlichen Startbedingungen nach dem Ende der DDR vergleicht. Wenn ich mir dann als letzten Aspekt auch noch einen Großteil des s.g. "harten Kerns" der VfB-Fans anschaue (bezogen auf die Gesamtmenge der VfB-Anhänger ist dieser Anteil leider überdurchschnittlich hoch), so würde ich sagen, die wahren ersten deutschen Fußballmeister würden sich im Grabe umdrehen, was aus dem Namen "VfB Leipzig" gemacht wurde!