Arnstedt/MZ. "Heute hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen, sondern die glücklichere", zog Arnstedts Trainer Achim Straube ein erstes Fazit nach dem 1:3 der Edelweißen im Derby der Landesliga Mitte gegen den MSV Eisleben. Am
Ende war es wohl nicht das Glück, sondern die größere Cleverness ausschlaggebend. "Wir wussten, dass es schwer wird. Ein anderer Gegner hätte hier heute wahrscheinlich verloren", so Straubes Eisleber Kollege Jiri Andrusak. Und er ergänzte: "Wir sind aber noch nicht da, wo wir hin wollen."
Hätte Thomas Heißler in der 74. Minute das Leder vom Elfmeterpunkt versenkt. Wer weiß. Das Spiel wäre wohl noch einmal gekippt. Doch er scheiterte an Keeper Frank Pfefferle und es stand weiter 2:1 für den MSV, der nur noch neun Akteure auf dem Feld hatte. Denn Ronny Mewes sah nach seinem Reißtest an Marcel Großmanns Trikot Gelb-Rot. Gleiches widerfuhr Vlado Semanco, weil er Schiedsrichter Keltner für das Zeigen der Ampelkarte Beifall gezollt hatte. Letztlich machte Vaclav Sedlak mit seinem dritten Treffer (88.) alles perfekt.
Ronny Straube hatte Edelweiß in der 18. Minute vor offiziell 200 Zuschauern nach einem schnell ausgeführten Freistoß in Front geschossen. Die Eisleber Abwehr war da nicht im Bilde. Und hätte Christian Liegmann in der 35. Minute die Nerven behalten, wäre der MSV wohl höher in Rückstand geraten. Doch zuerst scheiterte Liegmann an Pfefferle und der zweite Versuch ging übers Tor. Stattdessen traf Sedlak auf der Gegenseite per Freistoß genau in den Winkel. Arnstedts Keeper Christian Kurth war, so sagten es viele, da chancenlos.
Auch bei Sedlaks zweitem Treffer, ebenfalls per Freistoß erzielt, konnte Kurth nichts ausrichten (47.). Hatten die Arnstedter vor dem Wechsel mehr vom Spiel, so verlagerte sich das Geschehen jetzt mehr und mehr in die Hälfte der Edelweißen. Doch Stefan Janke (58., 71.) und Maik Etzrodt (64.) fanden in Kurth ihren Meister. Zuvor hatte auf der Gegenseite Liegmann völlig frei die vielleicht klarste Arnstedter Torchance vergeben.
Und als auch noch Heißler vom Punkt die Nerven flatterten, konnten die Gastgeber das Blatt nicht mehr wenden. Statt mit zwei Mann mehr die Eisleber auszuspielen, wurde es zu sehr mit der Brechstange versucht. Im Anschluss an eine Ecke bugsierte Sedlak das Leder an Keeper Kurth vorbei ins Tor. Nach dem Spiel gab es kleine Rangeleien, welche die Polizei aber schnell in den Griff bekam und die erhitzten Gemüter bald beruhigte.
Edelweiß Arnstedt: Kurth - Schwalenberg, Mania, Speer, Feldheim, Heißler, Großmann, N. Hänschen (65. Aust), Straube (26. Kühling), Liegmann, Busch (53. Braune)
MSV Eisleben: Pfefferle - Risian, Durila (72. Pautsch), Rada, Semanco, Sedlak, Schuhmann, Gängel (46. Janke), Etzrodt (89. Fischer), Bloßfeld, Mewes
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung